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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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er Catherine zu, wenn sie zusammen mit Kiann’e Essensplatten vorbeitrug oder die Gläser auffüllte.
    Nach etlichen Stunden, der Nachmittag ging schon in den Abend über, und die Ukulelen und Gitarren wurden ausgepackt, nahm PJ Catherine beiseite.
    »Lester ist müde. Er hat sich prima amüsiert, aber jetzt muss er nach Hause. Ich fahre ihn heim, okay?«
    »Danke, PJ . Warte, ich pack ihm noch was von dem übrigen Kalua-Schwein mit Reis und Poi ein.«
    »Du gehörst hier quasi zur Familie … verteilst das Poi … weißt du, so habe ich dich nie gesehen«, sagte PJ . »Du bist ganz und gar nicht die Außenseiterin, für die ich dich gehalten habe. Aber ich kann verstehen, dass sie dich mögen. Komm morgen raus. Dann probieren wir vielleicht mal ein anderes Brett aus.«
    »Toll. Ich verabschiede mich nur rasch von Lester.«
    Vor dem Haus umarmte Catherine den alten Mann, und auch Tante Lani schloss ihn zum Abschied herzlich in die Arme.
    »Du warst viel zu lange nicht mehr hier, Lester. Ich dachte schon, du wärst ein Einsiedler geworden. Die jungen Leute sollen dich öfter herbringen. Du bist hier immer willkommen. Auch Beatrice wird sich freuen zu hören, dass du da gewesen bist.«
    »Mahalo, Lani«, sagte er nur.
    Tante Lani und Catherine sahen zu, wie PJ ihn vorsichtig in seinen alten Wagen setzte und davonfuhr.
    »Zwei aus demselben Holz, würde ich sagen«, meinte Tante Lani.
    »Ja. Ach, ich mag Lester so gerne. Ich vermisse meinen Dad«, seufzte Catherine.
    »Du und Kiann’e seid die Einzigen, die Lester nahestehen. Er hat ja keine Familie«, sagte Tante Lani nachdenklich. »Es war eine wunderbare Idee, ihn mit deinem surfenden Freund bekannt zu machen.« Sie sah Catherine an. »Ich mag PJ . Aber ich wette, er ist ein unsteter Geist.«
    »Er ist nur ein Freund. Ich bin in meinem Leben gut verankert.«
    »Manchmal ist ein Anker nicht das Richtige, dann braucht man windgefüllte Segel, mit denen man durchs Leben brausen kann. Lass dich nicht im Hafen festhalten, liebes Kind.« Mit diesen rätselhaften Worten rauschte Tante Lani zurück in den Garten, wo jetzt alle um die Feuerstelle herum lagerten. Gasfackeln wurden angezündet, als die Musiker loslegten und Kiann’e gebeten wurde zu tanzen.
     
    Widerstrebend ging Catherine zum morgendlichen Teekränzchen des Frauenclubs. Julia hatte ihre Freundin Bonnie mitgebracht, und als sie der Frauenrunde vorgestellt wurde, lächelte sie Catherine an.
    »Hallo, wir haben uns doch neulich morgens am Strand getroffen, als Sie vom Surfen kamen.«
    »Sie surfen?« Bass erstaunt sah Mrs.Goodwin Catherine an. »Aber natürlich, Sie sind ja Australierin.«
    »Sie meinen, so richtig auf einem Surfbrett?«, fragte Melanie.
    »Ich habe sie jedenfalls mit einem Surfbrett und einem sehr gut aussehenden Lehrer gesehen«, erzählte Julia. »Du liebe Güte, du warst wirklich früh unterwegs.«
    »Ja. Der Sonnenaufgang ist oft die beste Zeit zum Surfen. Außerdem sind meine Tage so voll gepackt«, fügte Catherine rasch hinzu.
    »Ich verstehe«, meinte Mrs.Goodwin. »Wollen wir dann weitermachen?«
    Beim allgemeinen Aufbruch hielt Mrs.Goodwin Catherine zurück. »Haben Sie in letzter Zeit eigentlich etwas von Bradley gehört?«
    »O ja. Er ist ein eifriger Briefschreiber.«
    »Wie Sie ja bestimmt auch. Die Männer hören gern so oft wie möglich von zu Hause. Trotzdem würde ich an Ihrer Stelle diese Surfstunden nicht unbedingt erwähnen.« Als sie Catherines Überraschung sah, setzte sie hinzu: »Das alte Bild, dass die Frau daheim das Herdfeuer hütet. Wir sollten unsere Jungs nicht mit trivialen Angelegenheiten behelligen, die falsch interpretiert werden könnten. Wenn sie wissen, dass man beschäftigt ist und viel mit den anderen Frauen verkehrt, finden sie das sehr tröstlich.«
    »Ja, das hat Bradley mir erzählt«, erwiderte Catherine zuckersüß. »Ich freue mich schon auf seinen nächsten Anruf. Ihm ist es wichtig, dass ich mich nicht langweile, viel unternehme und glücklich bin, und ich verhalte mich entsprechend. Auf Wiedersehen, Mrs.Goodwin.«
     
    Catherine schaute aus dem Küchenfenster hinunter auf den geschäftigen Hafen. Sie vermisste die Aussicht von dem Lanai ihrer alten Wohnung. Hier fühlte sie sich nicht wirklich zu Hause, obwohl sie aß, was und wann sie wollte, und auch ihren sonstigen Tagesablauf frei gestaltete, ja, ein selbstbestimmtes Leben führte. Würde es schwer sein, sich wieder an das Zusammenleben mit Bradley zu gewöhnen?
    Am Spätnachmittag

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