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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Kritik in den Ohren klang, dass Eleanors Hotel ziemlich heruntergekommen und altmodisch wirkte.
    »Hoffentlich haben Sie recht. Ach, wenn mein Partner das doch nur einsehen würde! Na ja, demnächst wird sich Beatrice einschalten, dann wird er sich auch mal die andere Seite anhören müssen.« Diese Aussicht schien Eleanor zu ermutigen. »Kommen Sie doch mit Mollie nach Kauai, wenn sie Sie das nächste Mal besucht.«
    »Ja, das habe ich vor. Sie will auch ihren Verlobten mitbringen.«
    »Und grüßen Sie Bradley von mir, wenn er zurückkommt.«
    »Danke, Eleanor.«
    Catherine beobachtete, wie Lani ihre Freundin Eleanor beim Abschied in die Arme schloss. Dann setzte sich Eleanor den Strohhut mit der frischen Hibiskusblüte am Hutband auf und ging. Wie stark und entschlossen sie ist, dachte Catherine. Aber zweifellos hat sie ein Riesenproblem.
    Ihr Blick begegnete dem von Tante Lani. »Im Palm Grove drüben geschehen große Dinge. Eleanor sitzt zwischen allen Stühlen. Und wenn sich erst meine Schwester einmischt! Beatrice wird nie zulassen, dass über einem Heiau gebaut wird. Es könnte eine bedeutende Stätte sein.«
    »Sind sie unterschiedlich wichtig?«, fragte Catherine.
    »Selbstverständlich. Vielleicht ist es eine Begräbnisstätte der Ali’is, oder es handelt sich um Geburtssteine für die Häuptlinge. Oder sie haben große heilende Mana.«
    »Wie bald findet man das heraus? Die Bauverzögerung kostet bestimmt ein Vermögen.«
    »Könnte eine Geschichte für deine Zeitung sein.«
    »Ich warte lieber, bis Eleanor sich äußert. Sie möchte es bestimmt noch nicht an die große Glocke hängen«, sagte Catherine.
     
    Catherine war überrascht, wie nahe es ihr ging, als sie von Mollie Abschied nehmen musste. Liebevoll umarmten sie sich.
    »Zu Hause wird mir alles ganz grau vorkommen«, stöhnte Mollie.
    »Quatsch. Wo du doch so viel unternimmst.«
    »Gegen dein Leben ist das gar nichts. Schon allein, wo du lebst. Und dann hast du so interessante Freunde. Deine Hawaiianer sind alle so liebenswert. Und fast wie eine Familie für dich.«
    »Ja, das ist wahr. Trotzdem vermisse ich Mum und Dad und Heatherbrae und Parker und meine alten Freunde. Vor allem dich«, seufzte Catherine.
    »Schade, dass ich Bradley nicht gesehen habe. Aber es war schön, dass ich dich ganz für mich hatte – wie in alten Tagen«, lächelte Mollie. Zögernd setzte sie hinzu: »Ist eigentlich alles in Ordnung in deinem Leben, Cath? Du weißt, dass du mir alles sagen kannst … ich hab da so ein komisches Gefühl. Ist irgendwas mit Bradley oder diesen Marinefrauen oder deinen hawaiianischen Freunden?«
    Rasch schüttelte Catherine den Kopf. »Nein, gar nicht.«
    »Nun, es ist dein Leben, vergiss das nicht. Lass dich nicht einsperren und glaube bloß nicht, du müsstest dich mit etwas abfinden, nur weil es angeblich das Richtige ist oder sich so gehört. Du bist zwar weit weg von zu Hause, aber es bleibt dein Zuhause, egal was ist.«
    »Ich weiß. Aber … ich bin nun mal dazu erzogen worden, das Richtige zu tun. Du kennst das ja. Und es geht mir gut, wirklich. Das Leben auf Hawaii ist einfach toll.«
    »Selbst wenn hier alles bestens ist, kann sich das woanders schnell ändern. Scheiß drauf, das Richtige zu tun, und denk in erster Linie an dich.«
    »Ach, Mollie, sei nicht so theatralisch. Komm mit Jason her, wenn Bradley da ist, und wir werden zu viert viel Spaß haben.«
    Mollie gab ihrer Freundin einen Rippenstoß. »Um Spaß zu haben, brauchen wir doch die Typen nicht. Komm auf jeden Fall noch mal nach Hause, bevor man dich nach Okinawa oder auf die Philippinen oder so versetzt! Und pass auf dich auf.«
    »Du auf dich auch, Mollie.«
    Und da war sie schon durch den Zoll gegangen, eine farbenfrohe Gestalt mit Strohkorb, großer Einkaufstüte und einem versiegelten Behälter mit Leis.
    Die Wohnung war ohne Mollie noch leerer und bedrückender. Kiann’e war für ein paar Tage zu ihrer Mutter gefahren, also rief Catherine Lester an und schlug ihm vor, etwas zum Abendessen zu besorgen. Anschließend würden sie auf seinem Lanai einen Drink nehmen und danach zusammen fernsehen.
    »Hast du nichts Besseres zu tun, Mädel?«, fragte er. »Obwohl ich so ein Angebot keinesfalls ausschlagen möchte.«
     
    Der nächste Morgen war klar, das Wasser funkelte, und alles sah blitzblank aus, weil es nachts ein bisschen geregnet hatte. Nach dem Schwimmen beschloss Catherine, zu PJ s Haus zu fahren, sich ihr Board zu holen und zu surfen. Er hatte gesagt,

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