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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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verschwinden?«
    »Wage nicht, mit irgendjemandem darüber zu sprechen. Sieh zu, dass du Vernunft annimmst und mit der Situation klarkommst. Wir finden eine Lösung. Ich muss gleich wieder zurück nach Washington. Ich habe bereits eine schöne Wohnung für uns ausgesucht. Warum gönnst du dir nicht einen Urlaub zu Hause? Hast du mit deinen Eltern gesprochen?«
    Sie schüttelte den Kopf, was er als gutes Zeichen zu deuten schien. Er schlug einen versöhnlicheren Ton an. »Du bist urlaubsreif. Sag mir, was du tun möchtest.«
    »Ich möchte dir nichts vormachen. Ich habe es mir gründlich überlegt. Wir passen einfach nicht zusammen. Wir haben einen schrecklichen Fehler gemacht.«
    »Ich habe keinen Fehler gemacht. Ich dachte, ich hätte eine Frau gefunden, die mich glücklich macht. Die ich glücklich machen kann. Wir sind doch erst so kurze Zeit verheiratet. Gib unserer Ehe eine Chance! Ich habe dich für stärker gehalten, Catherine.«
    »Ich bin stark. Es kostet eine Menge Kraft, das zu tun.« Sie wandte sich ab. »Vieles spricht dafür, dass wir nicht zueinanderpassen. Es tut mir leid, Bradley. Und es macht mich traurig.«
    Er ging in der Wohnung auf und ab, schüttelte den Kopf und rieb sich die Augen. »Ich werde mich nicht so weit erniedrigen, zu fragen, ob es einen anderen gibt. Ich weigere mich, an diese Möglichkeit zu glauben. Wenn du vorübergehend zu diesen Hawaiianern ziehen willst, dann tu’s. Wir reden später darüber. Ich muss das Auto zurückgeben.« Er runzelte die Stirn. »Du machst eine Menge Probleme, Catherine. Ich hoffe, dass du zur Besinnung gekommen bist, wenn ich wieder zurück bin. Ich muss umgehend wieder nach Washington, und das ist gut so, denn ich lege gerade keinen Wert auf deine Gesellschaft.« Er stürmte hinaus und schlug die Tür hinter sich zu.
    Catherine atmete auf und sagte zu der leeren Wohnung: »Du versuchst nicht einmal, mich zu verstehen oder darüber zu sprechen. Ich bin ein böses Mädchen und werde bestraft, und anschließend machen wir weiter, als wäre nichts passiert, denn dann bin ich wieder die brave kleine Ehefrau.«
    Sollte sie ihre Eltern anrufen? Wahrscheinlich würden sie ihr raten, nach Hause zu kommen und ihre Entscheidung zu überdenken. Oder zu bleiben und mit nach Washington zu gehen, durchzuhalten und ihrer Ehe eine Chance zu geben. Aber jetzt war sie sich endgültig sicher, dass es keine Alternative zur Trennung gab, mochte diese auch noch so schwer sein.
    Was sollte sie jetzt tun? Sie versuchte, sich in Bradley hineinzuversetzen. Er war nicht vorgewarnt gewesen, hatte keine Zeit gehabt, sich darauf einzustellen. Sie musste dafür sorgen, dass er das Gesicht wahren konnte. Er konnte sagen, sie arbeite auf Kauai, bis er in Washington alles geregelt hatte. Aber andere Marinefrauen würden ihren Mann bestimmt begleiten und ihn dabei unterstützen. Andererseits wusste jeder, dass Bradley gern alles selbst organisierte; es würde also nicht auffallen, wenn sie vorerst auf Hawaii blieb. Nachdem sie eine Weile auf dem Lanai gesessen hatte, erhob sie sich langsam und räumte ihre Kaffeetasse weg. Gerade als sie aus dem Haus gehen wollte, läutete das Telefon. Sie wusste, dass es Bradley war.
    »Catherine, das ist doch lächerlich. Bitte hol mich wie üblich ab, wir gehen essen und überlegen, wie wir eine Lösung finden können.«
    Das würde wohl nur gehen, wenn du deinen Beruf aufgibst und ein anderer Mensch wirst, dachte sie. Doch sie sagte nur: »Das bin ich dir schuldig. Es ist bestimmt ein Schock für dich. Aber es hat schon seit Monaten in mir gegärt.«
    »Du hättest ja mal eine Andeutung machen können! Ich dachte, wir wären richtig glücklich.« Bradley wirkte völlig ratlos.
    »
Du
warst glücklich. Es hat eine Weile gedauert, bis ich begriffen habe, warum es mir schlechtgeht.«
    »Ich nehme an, es liegt an deinen Freunden. Ich sage dir eins, Catherine: Bild dir nicht ein, du könntest ohne mich hier wohnen bleiben. Die Marine benötigt die Wohnung, und ich dulde nicht, dass meine Frau ohne mich in der Gegend herumzigeunert.«
    »Ich dachte, wir wollten darüber sprechen? Das ist das Problem, Bradley: Du schreibst mir vor, was ich tun soll. Du fragst nie, was ich tun möchte.«
    »Was deine Wünsche betrifft, war ich ausgesprochen großzügig und tolerant … dein Job als Fotografin, die Einheimischen, mit denen du dich so gut verstehst, die Pflichten, die du vernachlässigst. Du hast doch immer gemacht, was du wolltest.«
    Catherine seufzte.

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