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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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auf seinen Anruf. Um sich die Zeit zu vertreiben, machte sie einen gründlichen Frühjahrsputz. Doch als er sich schließlich meldete, fühlte sie sich aufgelöst und verschwitzt und wusste immer noch nicht, was sie ihm sagen sollte. Wie sollte sie Bradley die Situation erklären? Sie wusste mittlerweile, dass dies nicht das Leben war, das sie führen wollte. Aber wie konnte sie ihm das deutlich machen, ohne dass es unbesonnen und unvernünftig klang?
    »Hallo?«
    »Catherine, ich bin’s. Ich bin wieder da.«
    »Oh, hi. Wieder da? Du meinst, auf Hawaii?«
    »Wo sonst? Ich bin im Büro. Ich konnte in einer Militärmaschine mitfliegen. Es hätte keinen Sinn gehabt, dich zur Airforce-Basis in Hickham zu zitieren, um mich abzuholen. Außerdem habe ich noch ein paar Stunden hier zu tun. Wie geht’s?«
    Catherine holte tief Luft. »Bradley … ich bin … ich habe lange nachgedacht, und es tut mir leid, ich bin zu einer Entscheidung gelangt. Es geht um uns …«
    »Was redest du denn da, um Gottes willen? Was soll das heißen? Catherine, was ist los?«
    »Bradley, es fällt mir nicht leicht. Und es ist auch nicht plötzlich von heute auf morgen so gekommen. Sondern ganz allmählich … Ich kann einfach nicht bei dir bleiben. Es wäre nicht fair dir gegenüber. Ich bin nun mal nicht die Frau, die du brauchst …«
    »Catherine! Um Himmels willen! Was soll der Unsinn? Was sagst du da? Du kannst nicht bei mir bleiben? Pass auf, ich komme so schnell ich kann. Ich borge mir ein Auto.«
    »Bradley, es tut mir leid.«
    »Bleib, wo du bist!«, schrie er ins Telefon.
    Catherine machte sich einigermaßen zurecht. Sie hätte sich umziehen sollen, aber ausnahmsweise wollte sie nicht so gepflegt und hübsch aussehen, wie Bradley es von seiner Frau erwartete. Sie spielte verschiedene Szenarien durch, überlegte, was sie sagen, wie sie ihre Gefühle erklären sollte, verwarf sie aber alle. Sie konnte nur spontan sprechen und hoffen, dass er sie verstand.
    Sie saß auf dem Balkon und blickte auf Pearl Harbor hinunter. War es ihre Schuld, dass sie nicht so sein konnte wie Julia Bensen und die anderen Marinefrauen, die zu Hause das Herdfeuer hüteten und treu und loyal der Karriere ihres Mannes ihr Leben widmeten? Was würden sie denken und sagen, wenn es sich herumsprach? Sollte sie mit Mrs.Goodwin reden? Catherine verwarf die Idee sofort.
    Die Wohnungstür ging auf und wurde zugeschlagen. Bradley durchquerte die Wohnung und blieb an der Tür hinter ihr stehen.
    »Was ist los, verdammt?«
    Catherine drehte sich langsam um, und es gab ihr einen Stich, als sie ihn in seiner Uniform da stehen sah, groß und gutaussehend. Aber sein Gesicht war rot vor Zorn.
    »Ich kann nicht mit dir nach Washington gehen. Ich kann nirgendwohin gehen und das Leben führen, das du von mir erwartest. Ich ersticke, Bradley. Das ist nicht deine Schuld …«, platzte sie heraus.
    »Nein, ganz sicher nicht. Catherine …« Er ging auf sie zu, berührte sie aber nicht. Seine Stimme wurde sanfter, klang verwundert. »Das ist doch verrückt! Du solltest zum Arzt gehen. Was ist passiert? Was habe ich getan?«
    »Du hast gar nichts getan, Bradley. Es ist wegen deinem Leben, deinem Beruf. Das begreife ich jetzt. Und weiß, das ist nichts für mich.«
    »Unsinn! Du wusstest genau, worauf du dich einlässt – du hast es so
gewollt!
Was ist in dich gefahren? Liebst du mich denn nicht?«
    Sie ließ sich Zeit mit ihrer Antwort. »Ich glaubte es. Du warst so gut zu mir … ich fühle mich schrecklich, weil ich dich enttäusche. Aber, Bradley, ich bin schrecklich unglücklich, und ich weiß, es wird nicht besser werden, und du kannst nichts dagegen tun. Ich finde, wir sollten jetzt Schluss machen und es nicht in die Länge ziehen …«
    »Catherine, ich liebe dich! Du bist meine Frau! Das ist einfach lächerlich. Ich fahre für ein paar Tage weg, und du beschließt, einen Schlussstrich zu ziehen? Du bist ja verrückt!«
    »Es hat sich schon seit einer Weile angebahnt. Du weißt, dass ich zu den anderen, zu deiner Lebensweise nie recht gepasst habe.«
    »Du hättest mir etwas sagen können, wenn es dir so geht. Die Ehe ist eine Partnerschaft, Catherine«, erwiderte er verbittert.
    »Ich habe hin und wieder etwas gesagt, aber du hast mich wie ein Kind behandelt.«
    »Dann sieh doch nur, wie du dich benimmst!«
    »Bradley, was möchtest du, dass ich tue? Soll ich deine Eltern anrufen, mit Mrs.Goodwin sprechen, so tun, als hätte ich eine schwere Krankheit, und

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