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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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dann unten an der Straße bei Molo’s zu Abend essen. Ein tolles kleines Café – prima Essen, ziemlich billig.«
    »Klingt gut.«
    PJ kam am frühen Nachmittag, und sie fuhren zum Strand. Ein paar Surfer waren draußen. Der Point Break bei Pakala stellte für Catherine eine echte Herausforderung dar, und PJ machte ihr ein Kompliment, weil sie sich so geschickt anstellte. Dann saßen sie am Strand, und sie war erleichtert, dass sie über vieles redeten, nur nicht über Bradley. Ihre Ehe, ihre Vergangenheit und die Zukunft kamen in ihren Gesprächen nicht vor.
    In Mirandas Haus duschte PJ , während Catherine auf dem Balkon den Kaffeetisch deckte.
    Sie reichte ihm einen Becher. »Sieh dir doch Mirandas Bilder im Parterre an. Inzwischen gehe ich unter die Dusche.«
    PJ war von Mirandas Gemälden sehr angetan und widmete jedem einzelnen viel Zeit.
    Als Catherine sich wieder zu ihm gesellte, sagte er: »Ich weiß, wo das ist. Sie hat Fingerspitzengefühl. Hm, dieses da gefällt mir. Das sind fröhliche Bilder«, meinte er schließlich. »Mosaikstücke von den Inseln.« Dann überraschte er Catherine mit dem Geständnis: »Ich wollte schon immer malen.«
    »Wirklich? Welche Technik?«, fragte sie erstaunt.
    »Aquarell.« Er grinste. »Von der Technik habe ich keine Ahnung, aber wenn man da draußen auf dem Wasser ist, in den Wellen, unter Wasser, kriegt man eine andere Weltsicht … wässrig, fließend, flüssig … als würde alles schmelzen …« Er verstummte. »Verstehst du, was ich meine?«
    »Ich glaube schon«, erwiderte Catherine versonnen. »Es ist das Fließende. Nichts ist, wie es scheint, alles ändert sich von einem Moment zum anderen. Im einen Augenblick weich, im nächsten kraftvoll.«
    Beide schwiegen nachdenklich.
    Dann nahm PJ ihre Hand. »Ich bin froh, dass du dich in den Ozean gewagt hast. Dich aufs Wellenreiten eingelassen hast. So verstehst du besser, wer ich bin«, sagte er unbeholfen.
    Sie nickte. »Wellenreiten ist etwas, was man nicht erklären kann. Man muss es tun. Wenn auch schlecht.« Sie lachte leise.
    »Du machst es gut. Ich bin wirklich stolz auf dich, Countrygirl.« Er lächelte und küsste sie sanft auf die Wange.
    Catherine schloss die Augen und atmete tief ein. »Gehen wir essen. Molo macht etwas Besonderes für uns.«
    Sie spazierten über den hölzernen Bürgersteig zu Molo’s Café und setzten sich zu vier weiteren Gästen an den Gemeinschaftstisch.
    Das Essen war köstlich, die Gesellschaft bunt gemischt, und Catherine lernte wieder eine neue Seite von PJ kennen: Er plauderte mit allen über Reisen, Gerichte und das Leben auf den Inseln. Dann erzählte Molo von seinen Vorfahren und ihrem Leben in den verborgenen Tälern von Na Pali.
    Er wandte sich an PJ . »Warum zeigst du Catherine nicht die Na-Pali-Küste? Ich finde, sie ist der schönste Flecken von ganz Hawaii.«
    »Dafür braucht man ein Boot«, gab PJ zu bedenken.
    »Ihr könnt euch meines borgen. Oder ich zeige euch den Weg übers Gebirge. Streng geheim. Sehr zerklüftet. Manche sagen, in dem Tal geht ein untergegangener Stamm um.«
    »Oje, zerklüftet und Geister, das ist nichts für mich«, meinte Catherine. »Aber eine Bootsfahrt entlang der Küste würde mir gefallen.«
    »Ihr seid herzlich eingeladen«, sagte Molo zu PJ .
    Es war spät, als sie im Dunkeln zum Joss House zurückgingen.
    PJ nahm Catherines Hand. »Möchtest du Na Pali sehen?«
    »Ja, gerne. Aber ich will nicht an Abgründen entlang in ein Geistertal wandern.«
    »Es ist eine verrückte Geschichte. Vor ein paar Jahren haben sich Archäologen dort umgesehen«, begann PJ , und Catherine hielt seine Hand fest umklammert, während sie seiner Geschichte lauschte. Sie gingen durch die Galerie nach oben und setzten sich auf den Balkon. Während PJ erzählte, zündete Catherine eine Kerze an und füllte zwei Gläser mit Wein.
    Die Kerze flackerte, und ein Glockenspiel läutete leise, als eine Brise durch die laue Nacht strich. Schließlich pustete PJ die Überreste der Kerze aus. Catherine trug die Gläser hinein. PJ folgte mit der Flasche, und als Catherine ihr Glas ausspülte, hob er ihr Haar und küsste sie auf den Nacken.
    Langsam wandte sie ihm ihr Gesicht zu, schmiegte sich an ihn. PJ küsste ihr Gesicht, ihren Hals und ihr Haar. Er ließ sich Zeit. Sie fühlten eine vertraute, innige Verbundenheit. Dann schlang Catherine die Arme um ihn und zog sein Gesicht heran. Plötzlich wurde sein Kuss hart und fordernd.
    »Ich will dich, Catherine«, sagte er

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