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Der Duft der Mondblume

Der Duft der Mondblume

Titel: Der Duft der Mondblume Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Di Morrissey
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Abendessen im Palm Palace ausfallen lassen?«
    Catherine lachte. »Keine Chance. Ich bin am Verhungern. Lass uns in den Lagoon Room gehen.«
    Im großen Speisesaal herrschte dichtes Gedränge. Auf einer kleinen Bühne neben der Tanzfläche spielte eine hawaiianische Band, die unter dem hohen spitzen Dach aus mit bunten Lämpchen geschmückten Palmwedeln winzig wirkte. Der Hawaiianer, der vorher das Muschelhorn geblasen hatte, trug jetzt die typische Tracht der Hotelangestellten: ein knallbuntes Aloha-Hemd und einen Lei aus Muscheln und Samen. Er begrüßte sie und führte sie zu ihrem Tisch.
    »Willkommen, Mr. und Mrs.Connor. Wir sind hocherfreut, dass Sie uns heute Abend beehren.« Dabei lächelte er Bradley strahlend an und zeigte seine großen weißen Zähne. »Ich bin Abel John und stehe Ihnen zur Verfügung, wann immer Sie einen Wunsch haben, irgendwohin fahren, etwas besichtigen oder an etwas teilnehmen wollen, was wir hier im Hotel anbieten.«
    »Danke. Wir haben heute Abend bereits die Fackelzeremonie miterlebt«, erwiderte Catherine.
    »Eine Tradition hier im Hotel. Mrs.Lang hat Palm Grove zu einem ganz besonderen Ort gemacht, an dem sie dem alten Hawai’i Tribut zollt.« Er sprach »Hawaii« auf traditionelle Weise aus. »Genießen Sie Ihre Tage auf unserer wunderschönen Insel. Das ist Narita – sie wird sich heute Abend um Sie kümmern.«
    Eine kleine, stämmige Bedienung japanischer Abstammung wuselte um sie herum, schenkte ihnen Wasser ein, faltete die Servietten auseinander und reichte ihnen die Speisekarte.
    Während Bradley das Angebot studierte, erkundigte sich Catherine: »Arbeiten Sie schon lange hier?«
    »Erst fünf Jahre. Viele sind schon viel länger bei Mrs.Lang. Außer den ganz Jungen. Aber sie gehören auch zur Familie. Zur Palm-Grove-Familie«, präzisierte sie.
    »Stammen alle von Kauai oder kommen auch Leute von anderen Inseln zum Arbeiten hierher?«, fragte Bradley. »Es scheint eine Menge Angestellte zu geben.«
    »Wir sind alle von Kauai. Dieses Hotel hat vielen Familien geholfen. Wann immer es möglich ist, gibt Mrs.Lang Arbeit an hiesige Leute. Meine Mutter macht all die Aloha-Hemden für das Hotel und sogar Mrs.Langs Muumuus«, antwortete sie stolz. »Wenn Sie etwas genäht haben wollen, kann ich sie fragen«, wandte sie sich an Catherine. »Und für einen besonders günstigen Preis.«
    »Danke, sehr gerne«, antwortete Catherine. »Lassen Sie uns nach dem Essen darüber sprechen.«
    »Genießen Sie es. Wir haben heute Abend köstlichen frisch gefangenen Ahi.«
    Als Narita davongeeilt war, meinte Bradley kopfschüttelnd: »Das meinst du doch nicht ernst, Catherine?«
    »Dass ich Ahi möchte? Hmm, hier steht er: Ahi gebraten, mit Okra und Ingwer«, las sie aus der Speisekarte vor.
    »Das mit dem Kleid. Es ist dasselbe wie mit diesen Aloha-Hemden – Spontankäufe. Sobald man zu Hause ist, zieht man sie nie wieder an.«
    Catherine warf einen kurzen Blick auf Eleanor Lang, die in ihrem Muumuu mit den langen Ärmeln elegant durch den Saal schritt und an jedem Tisch die Gäste begrüßte. »Ich weiß, aber sie sind so praktisch, und man sieht gut darin aus. Außerdem muss man sich nicht groß überlegen, was man anziehen soll. Je nachdem, ob man Pumps oder Sandalen dazu trägt, wirken sie lässig oder elegant. Sie gefallen mir. Und die Blumen …« Sie tippte an die Hibiskusblüte, die sie im Haar trug.
    »Mir gefällt, was du gerade trägst«, sagte Bradley.
    Catherine schaute an ihrem schlichten Sommerkleid hinunter, entschied sich aber dennoch, ein Aloha-Hemd für Bradley wie auch einen Muumuu für sich zu bestellen.
    Das Essen aus frischen Zutaten war köstlich. Wie Narita ihnen erklärte, stammte fast alles aus der Umgebung.
    Während sie aßen, unterhielt sie ein Sänger mit dem Spitznamen Mouse zusammen mit seiner Band und einer Hula-Tänzerin. Abel John agierte als Conférencier, er rief all diejenigen auf, die Geburtstag hatten oder Hochzeitstag feierten, und stellte auch Bradley und Catherine vor, »die hier ihre Flitterwochen verbringen. Wir wünschen Ihnen viele frohe Jahre und hoffen, dass Sie all Ihre Hochzeitstage mit uns im Palm Grove feiern werden. Und bringen Sie Ihre kleinen Keikis mit!«
    Diese Ansage wurde mit Applaus und Gelächter quittiert; nur Bradley zuckte zusammen und weigerte sich, nach dem Essen zu tanzen. Also gingen sie, kurz nachdem sie ihre Kokosnusscremetorte verspeist hatten.
     
    Es war schon fast Zeit zur Abreise … die zehn Tage waren allzu

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