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Der Duft der Rose

Der Duft der Rose

Titel: Der Duft der Rose Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Daria Charon
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Liste?«, fragte er ungläubig.
    »Natürlich. Irgendwie müssen wir doch deine Zukünftige finden. Und wenn mich nicht alles täuscht, bedeutet wir in diesem Fall ich. Also, soll sie eigene Kinder haben?«
    Henri überlegte. Wenn er eine Witwe mit eigenen Kindern heiratete und sein Plan sich nicht verwirklichen ließ, würden womöglich diese Kinder Belletoile erben. Andererseits bewiesen Kinder aber, dass die Frau fruchtbar war.
    Das legte nur einen Schluss nahe, aber diesen laut auszusprechen, erschien ihm zu gewagt. Ratlos sah er Vincent an, der seinen Blick offen erwiderte und dann sagte: »Sie soll Kinder geboren haben, aber keines davon soll mehr am Leben sein.«
    Dem Satz folgte Stille. Henri fühlte sich ertappt. Er spürte, wie sich seine Wangen röteten. Es klang kalt und berechnend. Und es war die Wahrheit.
    »Lass dein Gewissen friedlich ruhen, Henri, es ist ja nicht so, dass du die Kinder mit eigener Hand beseitigt hast. Das hier ist einfach eine Bestandsaufnahme von Fakten. Eine Witwe, die Kinder geboren hat, die allerdings verstorben sind.«
    Die Feder kratzte über das Papier, und Henris Haut begann zu kribbeln, als wäre sie plötzlich zu klein für seinen Körper.
    »Wie alt? Zwanzig, zweiundzwanzig?«
    »Mindestens fünfundzwanzig.« Er konnte sich nicht vorstellen, mit einer Frau zusammen zu sein und schon gar nicht mit einer, die seine Tochter sein könnte.
    »Je jünger sie ist, desto schneller wird sie ein Kind empfangen und desto schneller hast du es hinter dir«, kommentierte Vincent.
    Pragmatische Wahrheiten wie diese wollte Henri nicht hören. »Fünfundzwanzig. Keinen Tag jünger. Ich will ein Kind zeugen, keines in meinem Bett haben.« Er betrachtete Vincent, der das Blatt auf den Sekretär gelegt hatte und schrieb. Großzügig vergaß er, dass bis zu Vincents fünfundzwanzigstem Geburtstag noch das eine oder andere Jahr fehlte. Stattdessen wanderten seine Blicke über die hochhackigen schwarzen Schnallenschuhe, die Vincents Beine in den gelben Satinkniehosen lang und muskulös aussehen ließen. Die Jacke hatte er längst abgelegt, und obwohl das locker sitzende weiße Batisthemd mit dem Spitzenbesatz an Brust und Manschetten die Konturen seines Körpers verbarg, presste sich Henris Rute plötzlich unternehmungslustig gegen seine Hose. Er hatte die Debatte satt. Er wollte keine Frau. Er wollte Vincent. Jetzt.
    »Zieh dich aus«, befahl er heiser.
    Vincent drehte sich zu ihm um. Die Wölbung seiner Hose verriet, dass er der Debatte ebenfalls müde war. Langsam trat er auf Henri zu, öffnete dabei die Knöpfe des Hemds und ließ es achtlos zu Boden fallen.
    Henri war aufgestanden und wollte das Glas wegstellen, aber Vincent nahm es und tauchte seinen Zeigefinger hinein. Mit der feuchten Spitze zog er die Konturen von Henris Lippen nach, ehe er sich vorbeugte und seinen Mund auf sie presste. Mit ungezügelter Leidenschaft vertiefte er den Kuss. Henris Welt verschwamm in einem Rausch aus Purpur, und er merkte nicht, dass Vincent ihm das Hemd so stürmisch vom Leib riss, dass die Knöpfe in alle Richtungen flogen. Ohne den Kuss zu unterbrechen, tauchte der junge Mann erneut den Finger in das Glas. Diesmal rieb er den Weinbrand über Henris Brustwarze, was dieser mit einem heiseren Stöhnen beantwortete. Dann begann er, den Cognac so sorgfältig abzulecken, dass sich Henri am Kaminsims festhalten musste, da ihm die Knie weich wurden.
    Mit geschlossenen Augen genoss er die Zärtlichkeiten seines Gefährten, die ihn wieder einmal an den Rand des Erträglichen führten. Ein kühler Luftzug verriet ihm, dass sein geschwollenes Glied nicht länger in der engen Hose steckte. Er blickte nach unten und erhaschte gerade noch einen Blick darauf, wie Vincent das Glas lehrte, ehe er sich gierig über die erigierte Rute hermachte.
    Der Cognac prickelte auf seiner Eichel, ein Gefühl, das knapp am Schmerz vorbeischrammte, um seine Lust sodann noch höher zu schrauben. Er keuchte und fluchte, atemlos vor Geilheit und getrieben von dem Verlangen, sich zu verströmen.
    Vincent hielt seine bockenden Hüften und fing seine Stöße nur mit dem Mund auf, einem unbeschreiblichen, magischen Mund, der sich wieder und wieder heiß und feucht und eng um ihn schloss.
    Er kam nicht, sondern explodierte mit einem Schrei, der in seiner Kehle brach. Seine Kontraktionen endeten nicht, er stieß weiter, hilflos einem Körper ausgeliefert, der nicht länger seinem Willen gehorchte. Seine Knie gaben nach, und er sank zu

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