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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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denke, dass eine Verbindung darin besteht, dass Sie schwanger sind. Ich glaube nicht, dass sich der Geist schon vielen Menschen gezeigt hat, doch seit Sie hier sind und ein Baby bekommen werden, ist sie auch da.”
    “Sí
, das glaube ich auch. Ich denke, es gibt eine Verbindung zwischen denen, die sie fürchtet, und meinem Baby.”
    “Die sie fürchtet? Sie glauben, es sind mehrere? Sind Sie sich da sicher?”
    Sie zuckte die Achseln. “Es scheint jedenfalls so.”
    “Aber Sie wissen nicht, wer die sind.”
    Maria schüttelte den Kopf. Elizabeth spielte mit dem Gedanken, ihr von dem Paar zu erzählen, das hier einst in dem alten grauen Haus gewohnt hatte, davon, dass die beiden einige Jahre nach ihrem Wegzug in Fresno ein Kind gequält und ermordet hatten und dass Consuela Martinez zum Zeitpunkt der Tat schwanger gewesen war und das Kind später verloren hatte.
    Vielleicht würde das Maria dazu bringen, das Haus zu verlassen. Doch wenn sie sich weigerte, würde sie nur noch verängstigter reagieren als sowieso schon.
    Sie sahen eine Weile fern und schalteten durch die drei örtlichen Kanäle, die der Fernseher empfing.
    Es gab nicht viel. Als der Abend fortschritt, machten sie sich über das Popcorn her und aßen es während einer Wiederholung von “Seinfeld”. Danach sahen sie einen alten Western mit John Wayne, den sie beide noch nicht kannten. Die Nachrichten kamen um elf, doch es war das gleiche deprimierende Chaos wie immer. Dann folgten die lokalen Nachrichten, wobei die wichtigste Neuigkeit für San Pico in dem Rosenfest Mitte September bestand, das in zwei Wochen stattfinden würde.
    Maria, die auf dem Sofa neben Elizabeth saß, gähnte. Ihr fielen immer wieder die Augen zu. Sie konnten es nicht länger hinausschieben. Es war Zeit, schlafen zu gehen.
    Elizabeth stupste Maria an. “Warum gehen Sie nicht zu Bett? Es ist spät, und der Doktor sagt, dass Sie Ihren Schlaf brauchen.”
    Maria nickte und deutete auf die leichte Decke, die auf dem Stuhl neben dem Sofa lag. Obendrauf lag ein Schaumstoffkissen und frische Bettwäsche. “Falls Sie irgendwas brauchen …”
    “Das ist wunderbar. Ich werde schlafen wie ein Baby.” Das war eine Lüge. Sie konnte froh sein, wenn sie sich so weit entspannte, dass sie die Augen schloss.
    Maria watschelte schwerfällig in Richtung Schlafzimmer, und Elizabeth ging hinüber, um die Vordertür zu überprüfen. Sie legte den Riegel vor und hörte ihn einrasten. Danach ging sie in die Küche, um sich zu vergewissern, dass auch die Hintertür verschlossen war, bevor sie ins Wohnzimmer zurückkehrte, wo sie sich den mitgebrachten blassblauen Schlafanzug anzog.
    Marias Schlafzimmertür stand offen. Elizabeth konnte ihr dafür keinen Vorwurf machen. Sie fragte sich, ob die junge Frau ihre Schlaftablette genommen hatte, sagte aber nichts. Stattdessen warf sie die Decke aufs Sofa, legte das Kissen ans Kopfende und versuchte sich einzureden, dass sie schläfrig war.
    Die Klimaanlage über dem Fenster summte. Selbst im September war es noch heiß in San Pico. Sie legte sich hin und ließ sich von dem leisen Summen beruhigen. Erstaunlicherweise schlief sie tatsächlich ein.
    Es war das Knarren der Dielen unter dem Teppich, das sie weckte. Sie riss sofort die Augen auf, als sie das Stöhnen vernahm, an das sie sich vom letzten Mal erinnerte, und danach das Geräusch von Schritten, als ob jemand vorsichtig durch das Wohnzimmer schlich.
    Ihre Augen durchbohrten das gedämpfte Licht. Einige Sekunden lang lag sie nur da und lauschte. Das Geräusch kam wieder, als ob jemand am Sofa vorbeiginge, doch durch die Vorhänge fiel genug Licht, um sich davon zu überzeugen, dass niemand da war. Sie setzte sich langsam auf und blickte zu der geöffneten Schlafzimmertür.
    Die Schritte schienen nun dort angelangt zu sein, und Elizabeths Herz hämmerte hinter ihrem Brustbein. Ihre Hände zitterten, als sie die Decke zurückschob und lautlos aufstand. Barfuß schlich sie sich zur Schlafzimmertür.
    Dort angekommen, erblickte sie die offensichtlich schlafende Maria. Doch noch während sie sie anschaute, schien ihr Atem schneller zu werden und die Augen rollten hinter den geschlossenen Lidern wild hin und her. Sie lag auf der Seite und zog die Beine so weit wie möglich an den Bauch, als wollte sie ihn schützen. Dann bewegte sie sich und warf sich unruhig hin und her, während ihr ein leises Stöhnen entwich.
    Elizabeth ging auf sie zu. Sie hatte einige wenige Schritte gemacht, als der Wind

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