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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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Leiche. Ein Körper, der seit sechsunddreißig Jahren in der Erde lag, würde sich in einem ganz anderen Stadium befinden. Stattdessen war der Geruch sehr stark und süßlich. Ein widerlicher Gestank, der einem die Galle im Hals hochsteigen ließ.
    “Rosen …”, sagte Liz, die mit einem Anflug von Furcht in den Augen zu ihm hinübersah.
    “Riecht grauenhaft”, sagte Ben. “Wie ein verrottender Komposthaufen, nur schlimmer. Und auf ekelhafte Weise süß.”
    Miguel entfuhr eine Art Zischen. “Ich habe das schon einmal gerochen.”
    Ebenso Zach. An dem Abend, als er mit Liz in dem Haus war.
    “Vielleicht machen sie irgendwas, um sich auf das Rosenfest vorzubereiten”, sagte Sam. “Es fängt nächste Woche an.”
    Liz sah Sam an und schüttelte den Kopf. “Sie ist hier …” Ihr Blick schoss durch den kleinen Raum unter dem Haus. “Der Geruch kommt … immer wenn sie erscheint.”
    Zach ignorierte den ekelerregenden Geruch ebenso wie die Überzeugung in Elizabeths Stimme und stieß seine Schaufel mit noch mehr Wucht in die Erde. Doch die Schaufel sank nicht ein. Er fühlte einen plötzlichen Widerstand.
    Er versuchte es noch einmal, diesmal vorsichtiger. Da war etwas.
    “Hast du was gefunden?” Sam eilte zu ihm, während Zach in das etwa einen halben Meter tiefe Loch sprang, das sie bereits gegraben hatten.
    “Gib mir mal die Harke und den Spachtel.” Im Dreck kniend nahm er von Sam das Gartenwerkzeug entgegen, während die anderen zu ihnen kamen und sich in einem Kreis um das Loch versammelten. Liz stand ihm gegenüber und wirkte plötzlich sehr blass.
    Raul verschob eine der Lampen, damit das Quadrat besser beleuchtet wurde, während Zach vorsichtig in der Erde herumschabte und den Dreck wegfegte.
    “Das ist ja komisch”, sagte Ben und blickte sich um. “Wie kann es hier drinnen kalt werden?”
    Gänsehaut überzog Zachs nackte Brust. Tatsächlich, wie, fragte er sich und erinnerte sich an den Abend, den er im Haus verbracht hatte. Er erinnerte sich an das, was er über kalte Stellen gelesen hatte, und fühlte sich allmählich so unwohl wie Liz. Rund um das Loch war es nicht nur kalt, es fror geradezu. Doch Zach ignorierte die Kälte und grub weiter.
    “Können Sie sehen, was es ist?”, fragte Raul und beugte sich hinunter. Auch er wirkte ein wenig beklommen.
    “Kann ich noch nicht sagen.” Doch nach und nach wurde etwas sichtbar. Etwas Dunkles. Es sah aus wie ein Stück verrottetes Leder. “Gib mir den Besen.”
    Pete holte ihn und übergab ihn Zach. Auf allen vieren knieten sie nun um das Loch herum und beobachteten, wie Zach mehr und mehr von dem freilegte, was da vergraben war.
    “Was ist das?”, fragte Ben.
    Trotz der inzwischen eisigen Kälte, in der sein Atem einen weißen Hauch bildete, grub Zach weiter. Er fegte die Erde fort und legte ein quadratisches Metallstück frei.
    “Sieht aus wie eine Schnalle.”
    Liz entfuhr ein Schrei. “Oh Gott. Es ist eine kleine Schuhschnalle.” Ihr Blick klebte förmlich an dem verrosteten Metallstück, und er wusste sofort, was sie gefunden hatten.
    “An dem Tag, an dem sie verschwand”, sagte Liz, “trug Carrie Ann …” Sie schluckte. “Sie trug ein Paar schwarze Lederschuhe. Ich denke, das sind ihre.”
    Zach legte immer mehr von dem frei, was unter der Erde lag. Vom Schuh war kaum noch etwas vorhanden. Die Zeit und die Kleinstlebewesen im Erdboden hatten ihr Werk getan. Doch es war genug, um zu erkennen, was es einst gewesen war. Er fegte noch ein bisschen Erde fort, worauf das Schimmern eines Knochens zu erkennen war. Elizabeth atmete scharf ein.
    Ungestört in all diesen Jahren, unter dem Haus vor Tieren und dem Wetter geschützt, würde die Leiche vermutlich noch fast genauso daliegen, wie sie vergraben worden war. Und auch wenn Kleidung und Fleisch vermutlich verrottet waren, würden die Knochen noch vollständig erhalten sein.
    Als der Fußknöchel erschien, hörte Zach auf, zu graben. Sorgfältig fegte er noch ein bisschen Erde weg und sah, dass ein Schienbein folgte. Kleiner als das eines Erwachsenen. Dies konnten nur die Knochen eines Kindes sein.
    “Zeit, den Sheriff zu rufen. Meinen Sie nicht auch, Ben?”
    Ben nickte ernst. Wie jeder von ihnen wollte er möglichst schnell hier raus. “Ich werde ihn sofort anrufen.” Er ging zum Einstiegsloch, schwang sich hoch und lief zum Telefon.
    Sie verließen den Ort genau so, wie er war. Raul und Pete folgten Ben. Sie hatten den Ausgang fast erreicht, als Raul innehielt.
    “Das

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