Der Duft der Rosen
Verbrechen zu tun haben. Da waren wir alle noch nicht einmal geboren.”
“Das ist richtig, Sheriff”, schaltete sich Elizabeth ein. “Wir wurden in die ganze Sache erst hineingezogen, als Señora Santiago hier im Haus Probleme bekam.”
“Besteht die Möglichkeit, dass die Santiagos irgendwie mit den Martinez verwandt sind? Vielleicht kannten ihre Eltern sie, fanden das mit der Leiche irgendwie heraus und erzählten es?”
“Sie haben nur einige entfernte Verwandte, die weiter im Norden leben”, sagte Elizabeth. “Und ihre Eltern lebten damals noch nicht einmal in diesem Land.”
Der Sheriff starrte sie zweifelnd an. “Also sind Sie auf das alles hier gekommen, weil die Lady, die hier wohnt, einen Geist gesehen hat.”
“Ich weiß, das ist kaum zu glauben”, erwiderte Elizabeth. “Am Anfang haben wir uns auch damit schwergetan. Dann haben wir ein paar Nachforschungen angestellt. Und die haben uns bis hierher geführt.”
Morgan fuhr sich durch sein silberblondes Haar. Er wollte etwas sagen, doch der Aufruhr an der Tür lenkte ihn ab, als der County Coroner und seine Männer mit ihren Gerätschaften hereinkamen.
“Die Leiche befindet sich unter dem Haus”, sagte er ihnen. “Es gibt einen Zugang durch den Schrank im Schlafzimmer, einen weiteren draußen an der Nordseite des Hauses.” Morgan zeigte zum Schlafzimmer, und die Männer polterten davon.
Seine Aufmerksamkeit richtete sich wieder auf sie und Zach. “Wenn das, was Sie sagen, aufgeht und das Mädchen wirklich Carrie Ann Whitt ist, haben wir es mit Entführung zu tun. Das heißt, wir rufen das FBI zu Hilfe.”
Zach nickte.
“Ich muss Sie bitten, all das aufzuschreiben: wie Sie dies alles herausbekommen haben, mit wem Sie gesprochen haben, alles, was bis heute Nacht geschehen ist. In der Zwischenzeit sollte keiner von Ihnen die Stadt verlassen.”
Zach warf Elizabeth einen Blick zu, die sich wünschte, nicht ganz so froh zu sein, dass er bleiben musste. Aber die Anhörung wegen der Operation seines Vaters war für Donnerstag angesetzt. Selbst wenn er zurückfuhr nach L.A., musste er also zurückkommen.
“Sind Sie mit uns fertig?”, fragte Zach.
“Ich muss mit den anderen sprechen und ihre Aussagen aufnehmen. Sobald ich fertig bin, können Sie alle nach Hause gehen. Doch wie ich schon sagte: Ich möchte, dass Sie in der Gegend bleiben. Es wird mit Sicherheit noch mehr Fragen geben.”
Zach blickte den Sheriff an und nickte. Er versuchte, nicht daran zu denken, was das für Fragen sein mochten. Er legte Liz den Arm um die Taille und führte sie zum Sofa, wo sie warten wollten, während Raul, Pete, Sam und Miguel vernommen wurden.
Sie hatten sich gerade hingesetzt, als die Eingangstür aufschlug und Carson ins Haus stürzte. Er stürmte auf Zach zu und blieb direkt vor dem Sofa stehen. Der Blick aus seinen blauen Augen war kalt wie Stahl.
“Was zum Teufel geht hier vor sich?”
Sheriff Morgan unterbrach sein Gespräch mit Miguel. “Guten Abend, Carson. Du hast vermutlich die Sirenen gehört. Ich bin froh, dass du da bist.”
Carsons Gesicht war rot gefleckt. Seine Schläger hatten es nicht geschafft, sie fernzuhalten. Carson hasste es, wenn jemand versagte. “Was geschieht hier, Bill? Das hier gehört zum Besitz von Harcourt Farms. Ich habe ein Recht, es zu erfahren.”
“Ich wollte gleich morgen früh als Erstes bei dir vorbeikommen. Wie du sagst: Dies ist dein Besitz, und deshalb musst du wissen, dass dieser Ort von jetzt an Tatort ist.”
“Tatort? Hat Santiago seiner Frau etwas angetan?”
Zach fragte sich unwillkürlich, ob Carson das veränderte Verhalten seines Vorarbeiters in den letzten Wochen aufgefallen war. Doch es schien sehr unwahrscheinlich, dass er sich mit einem seiner Arbeiter näher abgab.
“Nein, nichts dergleichen. Dein Bruder und seine Freunde haben eine Leiche unter dem Haus gefunden.”
Carsons Gesicht wurde kreideweiß. “Jemand … jemand ist ermordet worden?”
“Entspann dich. So wie es aussieht, ist es vor langer Zeit passiert. Mindestens dreißig oder vierzig Jahre, vielleicht sogar mehr. Laut deinem Bruder und Miss Conners ist es wahrscheinlich, dass die Menschen, die dafür verantwortlich sind, schon zur Rechenschaft gezogen wurden.”
In Carsons Gesicht kehrte etwas Farbe zurück, auch wenn er noch immer sehr geschockt wirkte. “Ich verstehe.”
“Wir wären dankbar für deine Kooperation.”
“Natürlich. Das versteht sich von selbst.” Er blickte weder Zach noch Liz an,
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