Der Duft der Rosen
Sie blickte zu ihm auf, und ihre Augen leuchteten in dem schönsten Blau, das er je gesehen hatte. “Ich brauche dich heute Nacht, Zach. Liebe mich.”
Er hatte nicht an Sex gedacht. Doch seit sie hereingekommen waren, hatte er daran gedacht, sie zu lieben. Sie sagte, dass sie ihn brauchte. Nicht so sehr, wie er sie brauchte.
Er fuhr mit der Hand durch ihr Haar, wobei sein Daumen die Linie ihres Kiefers nachzeichnete. Sanft küsste er sie. Er spürte, wie ihre weichen Lippen unter seinem Mund bebten, und vertiefte seinen Kuss für einen Moment.
Als er sich von ihr löste, sah er Tränen auf ihren Wangen. Sie sagte nichts, sondern führte ihn nur ins Schlafzimmer, wo sie begann, sich auszuziehen. Zach tat es ihr nach, und gemeinsam gingen sie ins Badezimmer. Die Dusche spülte warmes Wasser über seinen Körper, als er Liz folgte.
Wortlos seiften sie einander ein, spülten sich ab und seiften sich wieder ein. Er liebte ihren Körper mit den vollen Brüsten, der schmalen Taille, den eleganten Beinen mit dem kleinen dunklen Dreieck dazwischen. Er war hart. Er küsste sie, küsste ihre Brüste und begann sie zu streichen. Er hätte sie dort unter der Dusche geliebt, wenn das Wasser nicht kalt geworden wäre.
Stattdessen trockneten sie einander ab, und er trug sie ins Schlafzimmer. Sie liebten sich langsam und intensiv in dem Bemühen, einander Genuss zu schenken, bis sie beide ihre Erlösung fanden. Dann schmiegte er sich an ihren Rücken, strich ihr das glänzende Haar aus dem Gesicht und sah zu, wie sie ihre Augen schloss und einschlief.
Ich liebe sie, dachte er wie schon zuvor. Er liebte sie und fragte sich, ob sie ihn liebte.
Seine Gefühle für sie wurden mit jedem Tag tiefer. Je länger er blieb, desto größer wurde das Risiko, sich zu verlieren.
Er fragte sich, ob er den Mut aufbringen würde zu gehen.
ZWEIUNDDREISSIG
E s gab Fragen, mehr und mehr Fragen. Laut dem Sheriff sollte das FBI so lange außen vor bleiben, bis alle Fakten zusammengetragen und ausgewertet waren und zu der Geschichte passten, die Elizabeth und Zach erzählt hatten.
Die Leiche unter dem Haus war bereits geborgen und als Kind identifiziert worden, so wie sie es vermutet hatten. Von Paula Whitt Simmons hatte man eine DNA-Probe genommen. Nun wartete man auf den Abgleich mit der DNA-Probe, die man aus den Überresten des Kindes gewonnen hatte. Angesichts der Personalsituation in den Labors konnte es unter Umständen Wochen, sogar Monate dauern, bis sie ein Ergebnis hatten.
Sheriff Morgan hatte außerdem entschieden, den Bereich unter dem Haus mit einer Infrarotkamera noch gründlicher zu untersuchen. Sie ermöglichte es, Überreste zu lokalisieren, die seit bis zu 170 Jahren dort lagen.
“Wir wissen, dass die Martinez ein Kind in Fresno getötet haben”, sagte er. “Wenn sie das Mädchen ermordet haben, das Sie unter dem Haus gefunden haben, besteht die Möglichkeit, dass sie dort vielleicht auch noch andere Leichen vergraben haben.”
Am Mittwochmorgen besuchte Elizabeth Maria. Sie hatte das Krankenhaus verlassen und wohnte nun im Easy 8 Motel.
“Wie fühlen Sie sich?”, fragte sie.
Maria stopfte sich das Kissen hinter den Rücken und setzte sich ein wenig auf. Das Zimmer war klein, aber sauber. “Viel besser. Der Doktor sagt, ich müsse bis zur Entbindung komplette Bettruhe einhalten. Insofern macht es keinen Unterschied, dass wir in einem Motelzimmer wohnen müssen.”
“Ich bin froh, dass Sie hier untergekommen sind. Ich halte es für besser, wenn Sie nicht ins Haus zurückkehren … zumindest nicht, bis das Baby kommt.”
“Ich weiß, was letzte Nacht geschah. Ich weiß, dass Sie sie gefunden haben. Auf dem Weg vom Krankenhaus hierher hat Miguel mir alles erzählt. Er sagte, Sie hätten das kleine Mädchen gefunden, das mich gewarnt hat.”
“Ja, wir haben sie gefunden. Die Polizei ist sich noch nicht sicher, doch wir glauben, dass sie Carrie Ann Whitt hieß. Sie wurde 1969 entführt. Wir sprachen mit ihrer Mutter, als wir Recherchen über das Haus anstellten.” Sie rang sich ein Lächeln ab, dachte dabei aber an die kleinen Knochen in dem Grab unter dem Haus. Es war nicht leicht. “Ihre Mutter sagte, sie liebte Kinder, vor allem Babys.”
Und Consuela Martinez hatte ihr ungeborenes Kind im Gefängnis verloren. Vielleicht wollte sie es durch das Kind ersetzen, das Maria in sich trug. Nach dem, was geschehen war, schien alles möglich.
“Sie war ein Engel”, sagte Maria, “der auf die Erde zurückkehrte,
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