Der Duft der Rosen
leicht. Er ging hinaus und schloss die Tür hinter sich.
Elizabeth starrte auf die Stelle, an der er eben noch gestanden hatte. Ihr Herz schien zu zerspringen. Sie liebte ihn so sehr! Sie hatte gewusst, dass es ein Fehler war, sich auf ihn einzulassen, doch sie hatte ihm nicht widerstehen können.
Sie atmete tief ein und wandte sich ab. Sie ignorierte das Geräusch seines Jeeps, das in der Ferne verklang. Es schmerzte sie, ihn zu verlieren. Zu verlieren, was sie noch für keinen anderen Mann empfunden hatte.
Doch eines hatte sie gelernt: Wenn Zach sie nicht wollte, wollte sie ihn auch nicht. Sie wollte keinen Mann, der sich nicht völlig hingab, wollte niemanden, auf den sie sich nicht verlassen konnte. Mit einem solchen Mann war sie schließlich verheiratet gewesen. Da war sie allein besser dran.
Dennoch wünschte sie, sie könnte am nächsten Tag bei ihm sein. Wenn während der Operation etwas geschah, würde Zach am Boden zerstört sein. Doch wenn er sie nicht dort haben wollte … Er zog sich zurück. Besser jetzt als später, versuchte sie sich einzureden.
Doch sie konnte sich nicht wirklich davon überzeugen.
Mit dem Rollstuhl im Kofferraum und seinem sorgfältig angeschnallten Vater auf dem Beifahrersitz fuhr Zach direkt ins Universitätskrankenhaus in Westwood. Bevor Fletcher Harcourt aufgenommen werden konnte, mussten diverse Formulare ausgefüllt werden. Außerdem standen vor der Operation noch allerlei Untersuchungen an.
Zach hatte am Samstag mit Sheriff Morgan über die für Montag angesetzte Operation gesprochen, und Morgan war einverstanden gewesen, dass Zach zurück nach L.A. fuhr.
“Ich werde im Krankenhaus, meinem Büro oder in meinem Apartment sein”, versprach Zach. “Und ich habe immer mein Handy dabei.”
“Stellen Sie einfach nur sicher, dass Sie erreichbar sind”, sagte Sheriff Morgan.
Zach konnte ihm keinen Vorwurf machen, dass er ihn an der kurzen Leine hielt. Schließlich hatten zwei Leichen unter dem Haus der Santiagos gelegen, die in einem zeitlichen Abstand von mehr als dreißig Jahren dort vergraben worden waren. Diese Tatsache allein war erstaunlich. Dass es sich bei der einen um ein Kind und bei der anderen um einen erwachsenen Mann handelte, machte den Zufall noch merkwürdiger. Laut Gerichtsmedizin war der Tod des zweiten Opfers genau wie bei Carrie Ann auf Mord zurückzuführen.
“Er hatte eine Kugel in seinem Schädel”, berichtete ihm Morgan. “Außerdem hatte er eine Delle, die von einem stumpfen Gegenstand herzurühren scheint.”
Zach sann darüber nach. “Dann glauben Sie also, dass ihm jemand eins übergezogen und ihn dann mit einer Kugel erledigt hat?”
“Zu diesem Zeitpunkt ist das reine Spekulation, aber ich nehme es an.”
“Können Sie das Todesjahr schon eingrenzen?”
Morgan hob argwöhnisch die silberblonden Augenbrauen. “Warum sollte das so wichtig sein?”
“Das gelbe Haus wurde erst vor vier Jahren gebaut. Wenn ich mich recht erinnere, dauerte der Bau etwa acht Monate. Das alte Haus war komplett abgetragen. Man hatte also leichten Zugang zum Fundament. Niemand hätte groß darüber nachgedacht, wenn der Boden dort frisch aufgegraben gewesen wäre. Das hätte ein guter Platz sein können, um eine Leiche loszuwerden.”
“Interessanter Gedanke. Ich werde mich darum kümmern. Wann werden Sie wieder in San Pico sein?”
Die Frage verursachte ihm Unbehagen. Sobald sein Vater stabil genug wäre, würde ein Krankenwagen ihn nach Hause bringen, doch dann wollte Zach gern eine Zeit bei ihm bleiben. Auf der anderen Seite gab ihm seine Rückkehr nach L.A. die perfekte Gelegenheit, sich auch von Elizabeth zurückzuziehen.
Die Brust wurde ihm eng bei dem Gedanken daran. Früher oder später wird das sowieso passieren, sagte er sich. Es wäre ihnen beiden gegenüber nicht fair, so weiterzumachen und so zu tun, als könnte aus ihrer Beziehung mehr, vielleicht sogar eine Ehe werden. Er war nicht der Typ, der sich auf diese Weise band. Er hatte sich nur etwas vorgemacht. Es war Zeit, sie aufzugeben und sein altes Leben wieder aufzunehmen.
Diese Litanei wiederholte er den ganzen langen Weg nach L.A. Er war entschlossen, sich selbst davon zu überzeugen, und ignorierte, dass sein Magen sich dabei umdrehte.
Es war Sonntagnachmittag. Zach war fort und fuhr mit seinem Vater nach L.A., während in San Pico das traditionelle Rosenfest anstand.
Obwohl Elizabeth sich immer darauf gefreut hatte, wollte sie dieses Jahr nicht daran teilnehmen. Auch wenn
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