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Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
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zu teilen. Und zwar nicht mit irgendwem.
    Selbst seine Arbeit schien nicht mehr so interessant wie zuvor.
    In den Tagen nach seiner Rückkehr nach L.A. ging er immer wieder alles durch, was in San Pico geschehen war. Er dachte an die kleine Carrie Ann Whitt, die mit neun Jahren gestorben war, und an den Mann, der ermordet und unter dem Haus begraben worden war. Er erkannte, wie kurz das Leben sein konnte.
    Er ertappte sich bei der Frage, ob er all die Jahre, die vor ihm lagen, wirklich allein leben wollte. Bevor er Liz getroffen hatte, wäre die Antwort ein klares Ja gewesen. Er hatte sich wohl gefühlt in seinem Alleinsein.
    Nun wusste er, was ihm fehlen würde.
    Der Gedanke nagte an ihm und würde ihn nicht mehr loslassen.
    Doch es stellte sich eine andere Frage: Wenn er ein anderes Leben führte, wenn er sich hundertprozentig hingab – würde er das durchhalten?
    Auf der Suche nach einer Antwort fuhr er in der Stadt herum und steuerte den schwarzen BMW völlig gedankenverloren auf die Ausfahrt, die ihn zum Apartment seiner Mutter in Culver City bringen würde.
    Er hatte die Treppen ins zweite Stockwerk schon halb zurückgelegt, als ihm auffiel, dass er kein Geschenk dabeihatte wie sonst immer. Dennoch klopfte er an die Tür und traf seine Mutter erstaunlicherweise auch an.
    “Zachary! Komm herein!” In ihren schwarzen Leggins und einer tief ausgeschnittenen Bluse – einer Aufmachung, die ihrer Figur nicht gerade schmeichelte – führte sie ihn in die Küche, wo eine Zigarette im Aschenbecher brannte. Beide setzten sich an den Tisch.
    “Wie geht es deinem Vater?” Sie runzelte die Stirn. “Du bist doch nicht hier, weil etwas passiert ist? Ihm geht es doch gut, oder?”
    “Dad geht es großartig. Er wird in ein paar Tagen entlassen.”
    Sie griff nach ihrer Zigarette, schnippte die Asche weg und nahm einen tiefen Zug. “Ich habe mir auch nicht allzu viele Sorgen gemacht. Der alte Vogel ist zu zäh, um ins Gras zu beißen.” Zach hatte ihr telefonisch von der Operation erzählt und sie in den folgenden Tagen auf dem Laufenden gehalten.
    Sie warf ihm einen prüfenden Blick zu. “Du hast mir keinen Kaffee mitgebracht? Nicht einmal eine Schachtel Pralinen? Okay. Erzähl deiner Mutter, was los ist.”
    Zach lehnte sich schwer zurück. “Du willst wissen, was los ist? Ich bin verliebt, das ist los. Ich bin verliebt, und es bringt mich um.”
    Teresas schwarze Augenbrauen schossen in die Höhe. Dann lachte sie ein raues, tiefes Raucherlachen, das in ihrer breiten Brust grollte.
    “Wer ist die Glückliche?”, fragte sie. “Und warum bist du nicht glücklich? Du hast Jahre gebraucht, um jemanden zu finden.” Ihre dunklen Augen weiteten sich. “Sag nicht, sie liebt dich nicht! Keine halbwegs vernünftige Frau würde …”
    “Ich weiß nicht, ob sie mich liebt oder nicht. Ich habe sie nicht gefragt. Ich versuche unsere Beziehung zu beenden.”
    “Was? Sie hat dich betrogen? Wenn sie das …”
    “Sie hat mich nicht betrogen. So eine ist sie nicht. Liz ist etwas Besonderes. Sie ist klug und hat Humor. Sie ist loyal und mutig. Außerdem ist sie verdammt sexy, und ich bin verrückt nach ihr. Aber ich …”
    “Was, Zach?”
    “Sie ist eine Frau, die man heiratet, und ich glaube, das kann ich nicht.”
    “Warum nicht?”, fragte Teresa sanft und ergriff über den Tisch hinweg seine Hand. “Du bist dein Leben lang ein Einzelgänger gewesen, Zach, und ich habe nie ganz verstanden, warum. Du kommst gut mit Menschen aus. Du scheinst sie zu mögen, und sie mögen dich. Doch am Ende ziehst du dich immer zurück. Du warst ein einsamer kleiner Junge, Zach. Es gibt keinen Grund für dich, dein ganzes Leben auch weiter so zu verbringen.”
    Er blickte aus dem Fenster, von dem aus man nur die Wand des benachbarten Hauses sah. “Vielleicht. Ich weiß es nicht.”
    “Du musst dich fragen, was du vom Leben wirklich möchtest. Und wenn die Antwort lautet, dass du mit dieser Frau zusammen sein möchtest, dann solltest du das tun. Du bist nicht wie dein Vater – oder wie ich. Wenn du einer Frau dein Herz schenkst, dann wirst du sie nicht betrügen. Das weiß ich hundertprozentig.”
    Einer seiner Mundwinkel hob sich. “Wie kannst du das wissen?”
    “Weil ich deine Mutter bin. Ich war keine sehr gute Mutter, doch ich weiß, dass du deine Versprechen immer hältst. Und ich glaube, dass du einen verdammt guten Ehemann abgeben würdest.”
    Zach blickte sie eindringlich an und sah etwas in ihren Augen, das er zum ersten

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