Der Duft der Rosen
gelesen. Deshalb bin ich vorbeigekommen. Was für eine Geschichte! Die Artikel waren ziemlich vage, was das Mädchen betrifft, das du und Zach unter dem Haus gefunden habt … Sie wurde seit mehr als dreißig Jahren vermisst? Und das Paar, das den Mord verübt hat, hat mehrere Jahre später noch ein anderes Kind getötet.”
“Ja, das ist es im Großen und Ganzen.”
“Was ist mit dieser anderen Sache? In der Zeitung steht, dass zwei Tage später am gleichen Ort eine zweite Leiche gefunden wurde. Das ist kaum zu glauben.”
“Ja. Noch merkwürdiger ist, dass mehr als dreißig Jahre zwischen den beiden Morden liegen. Doch wenn man eine Nacht in dem Haus verbracht hat, ist das nicht mehr schwer zu glauben.”
“Was meinst du? Glaubst du, dass das Haus selbst etwas damit zu tun hat?”
“Vor einem Monat noch hätte ich gelacht über den Gedanken. Und jetzt? Ich sage dir, Gwen, dieser Ort ist von Grund auf böse.”
Gwen schauderte. “Ich habe nie an Geister geglaubt, aber was weiß ich schon?”
“Sie haben die zweite Leiche noch nicht identifiziert. Er entspricht keiner Beschreibung von jemandem, der in den letzten Jahren in der Gegend als vermisst gemeldet wurde. Sheriff Morgan meint, dass sie möglicherweise nie herausfinden, wer es ist.”
“Hört sich so an, als ob er dich auf dem Laufenden hält.”
“Ich bin mir sicher, dass er mir nicht alles erzählt, doch er meint wohl, dass Zach und ich ein Recht darauf haben, diese Dinge zu erfahren.”
“Du glaubst doch nicht, dass er Zach verdächtigt, oder? Ich meine, er hat ein Strafregister und ist draußen auf der Farm groß geworden.”
“Zach lebte in L.A., als der Mann starb. Und ich bezweifle, dass er die Polizei an diesen Ort führen würde, wenn er den Mann wirklich ermordet hätte.”
“Gutes Argument. Carson macht alle möglichen Aussagen. Sein Bild ist immer auf der Titelseite der Zeitung.”
“Carson ist ein Typ, der verdorbene Zitronen als Zitronenlimonade verkaufen kann. Alles politische Schaumschlägerei.”
Gwen schenkte ihr ein ermutigendes Lächeln und drückte ihre Hand. “Du wirst Zach überwinden. Es braucht nur ein bisschen Zeit.”
“Ich weiß. Ich werde darüber hinwegkommen. Ich bin über Brian hinweggekommen, und nun bin ich froh, dass ich ihn los bin.” Allerdings glaubte sie nicht, dass sie dieses Gefühl jemals bei Zach haben würde. Sie glaubte nicht daran, dass sie jemals wieder einen Mann finden würde, der sich so richtig anfühlte.
“Ich muss los. Ich wollte nur sichergehen, dass es dir gut geht.”
“Ich komme zurecht. In erster Linie ist das eine Reaktion auf all die Dinge, die passiert sind. Danke, dass du vorbeigekommen bist. Du bist eine gute Freundin, Gwen.”
Gwen winkte ab, auch wenn die Worte wahr waren. “Ruf mich an, wenn du traurig bist.”
“Mach ich.”
“Pass auf dich auf, Liz.”
Sie nickte. Das würde sie tun. Und sie würde über Zachary Harcourt hinwegkommen. Eines Tages.
Nur nicht ganz so schnell.
VIERUNDDREISSIG
Z ehn Tage nach seiner Operation wurde Fletcher Harcourt aus der Universitätsklinik in L.A. entlassen. Es waren die längsten Tage in Zachs Leben gewesen. Obwohl sich das Befinden seines Vaters von Tag zu Tag verbessert hatte, wurde Zach immer deprimierter.
Immer wenn er in seinem Apartment war – dem Ort, den er liebte und als sein persönliches Refugium ansah –, fühlte es sich leer und kalt an. Er dachte an den Tag, an dem er Liz mitgebracht hatte, und erinnerte sich, wie sie am Wohnzimmerfenster gestanden und hinausgeschaut hatte, wie wunderbar es gewesen war, als sie neben ihm in seinem großen Bett lag.
Er schlief jede Nacht allein und sehnte sich danach, sie neben sich zu spüren. Morgens hielt er nach ihr Ausschau, wenn er in die Küche ging, obwohl er wusste, dass sie nicht dort sein konnte. Sogar in der Kanzlei dachte er an sie und musste sich mit aller Kraft zusammenreißen, um sie nicht anzurufen.
Ich bin in sie verliebt. Verzweifelt und wahnsinnig verliebt.
Und inzwischen glaubte er daran, dass es die Art von Liebe war, die einem Mann nur einmal im Leben begegnet.
Während die Tage vergingen und er mehr und mehr seinen vertrauten Alltag wieder aufnahm, ertappte er sich dabei, dass er immer unzufriedener wurde. Die Frauen, mit denen er in Mickey's Sports Bar flirtete, zogen ihn nicht an. In der Hoffnung, dass es helfen würde, fuhr er mit seinem neuen Segelboot hinaus, doch der warme sonnige Tag weckte ihn ihm nur den Wunsch, ihn mit jemandem
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