Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der Duft der Rosen

Der Duft der Rosen

Titel: Der Duft der Rosen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kat Martin
Vom Netzwerk:
Es beunruhigte ihn allerdings, wie sehr er sich darauf freute.

NEUN
    E lizabeth betrat das Restaurant um Punkt ein Uhr. Sie war immer pünktlich. Ihr Arbeitstag war zu ausgefüllt, als dass sie sich Verspätungen leisten konnte. Außerdem empfand sie es als unhöflich, wenn man zu spät kam.
    Zu ihrer Überraschung war Zach bereits da. Er sah gut aus. Verdammt gut. Er war schlank und trainiert, seine Haut gebräunt von der harten Arbeit im Freien und nicht von der Sonnenbank. Er hatte dichtes, fast schwarzes Haar, das sich leicht wellte, und ein ungemein attraktives Gesicht.
    Außerdem war er gut angezogen. Er trug ein kurzärmeliges gelbes Hemd zu einer hellbeigen Hose und italienischen Slippern. Er sah großartig darin aus – so elegant, wie sie es dem Rüpel in nietenbesetztem schwarzen Leder, der er in der Schule gewesen war, niemals zugetraut hätte.
    Und dennoch hatte er noch immer etwas von dem abweisenden Jugendlichen an sich. Es war die Art, wie er seine Lippen leicht kräuselte. Und die fast arrogante Lässigkeit seiner Bewegungen.
    Und genau aus diesem Grund hätte sie den gemeinsamen Lunch abgesagt, wenn sie ihn hätte anrufen können.
    “Absolut pünktlich”, sagte Zach und erhob sich, als er sie sah. “Ich war nicht sicher, ob du wirklich kommen würdest.”
    “Wäre ich auch nicht, wenn ich deine Handynummer gehabt hätte. Ich hätte abgesagt. Das hier ist verrückt, Zach. Was machen wir hier? Du und ich, wir haben nichts gemeinsam. Ich weiß überhaupt nicht, warum du mit mir essen willst.”
    Elizabeth konnte kaum glauben, dass sie in das Treffen mit ihm eingewilligt hatte. Zachary Harcourt war der letzte Mensch, mit dem sie Zeit verbringen wollte. Mal ganz abgesehen davon, dass sie sich mit seinem Bruder traf. Carson würde wütend werden, wenn er erfuhr, dass sie sich mit Zach zum Lunch getroffen hatte. Auch wenn sie dem Mann keine besondere Loyalität schuldete, jedenfalls noch nicht, fühlte sie sich irgendwie im Unrecht.
    “Ich esse nicht gern allein. Und wir haben eine Menge Dinge gemeinsam.”
    In dem Moment unterbrach das Auftauchen einer kleinen übergewichtigen Kellnerin das Gespräch. Die Frau zog zwei Speisekarten aus einem Ständer. “Sind Sie zu zweit?”
    Zach nickte.
    “Hier entlang, bitte.” Sie folgten der Frau durch das Restaurant, das im Western-Stil eingerichtet war. An einem Holztisch rückte Zach einen der niedrigen Holzsessel für Elizabeth zurecht und nahm dann selbst Platz.
    “Was genau haben wir denn gemeinsam?” Elizabeth nahm einen Schluck von dem Eiswasser, das die Kellnerin gebracht hatte.
    “Wir versuchen beide, Jugendlichen zu helfen.” Zach legte sich die Papierserviette auf den Schoß. “Und außerdem hassen wir beide Politiker.”
    “Was? Das ist verrückt. Woher willst du das wissen?”
    “Ach komm, Liz. Gib doch zu, dass du dich am Samstagabend gelangweilt hast. Ich habe es dir angesehen.”
    “Ich habe mich nicht gelangweilt. Ich war nur … ich kannte keinen der Gäste besonders gut, das ist alles.”
    “Wenn du sie gekannt hättest, wärst du sogar noch gelangweilter gewesen.”
    Sie wusste nicht, ob sie verärgert oder amüsiert sein sollte. Das Letztere überwog, und sie lächelte leicht. “Wenn du Politik so sehr hasst, was hast du dann dort gemacht?”
    Zach schlug die Speisekarte auf. Die Bewegung brachte einen ansehnlichen Bizeps unter seinem Ärmel zum Vorschein.
    “Walter Simino und seine Kumpels wollten mich dazu verleiten, die Kandidatur meines Bruders zu unterstützen, sofern es denn dazu kommen sollte. Ich sagte ihnen, dass sie das vergessen könnten.”
    Sie fummelte mit ihrer Speisekarte herum und versuchte nicht daran zu denken, wie er an jenem Tag bei Teen Vision ausgesehen hatte – wie er mit nacktem Oberkörper die Nägel an der Scheune eingeschlagen hatte, wie sich die Muskeln auf seinem Rücken bei jeder Bewegung zusammengezogen und wieder gedehnt hatten. “Wenn Carson kandidiert, willst du dich also auf die Seite der Opposition schlagen?”
    “Das habe ich nicht gesagt. Ich versprach ihnen, neutral zu bleiben.”
    “Warum?”
    “Warum was?”
    “Du magst deinen Bruder nicht. Es ist unwahrscheinlich, dass du für ihn stimmen würdest. Warum hast du eingewilligt, neutral zu bleiben?”
    Zach seufzte.
    Er hatte interessante Augen, dachte sie, nicht einfach nur braun, sondern mit winzigen goldenen Punkten in der Iris, die zu funkeln schienen, wenn er sie ansah.
    “Um die Wahrheit zu sagen, ich bin nicht sicher,

Weitere Kostenlose Bücher