Der Duft der Rosen
änderte.
Gegen Mittag verließ sie dann das Büro, aß rasch ein Sandwich zum Lunch und erledigte verschiedene Besorgungen, bevor sie hinausfuhr zu Harcourt Farms. Carsons Haushälterin, eine junge Latina, bat sie herein.
“Señor Harcourt erwartet Sie. Er ist in seinem Arbeitszimmer. Wenn Sie mir bitte folgen wollen.”
Sie ist hübsch, dachte Elizabeth. Vielleicht ein- oder zweiundzwanzig und mit attraktiven Rundungen, die selbst ihre schwarze Hose und die weiße Bluse nicht verbergen konnten. Sie lächelte, als sie das Arbeitszimmer erreicht hatten, und verschwand dann lautlos.
Carson saß an seinem Schreibtisch und stand auf, als Elizabeth den Raum betrat.
“Hallo, Elizabeth.”
“Hallo, Carson. Danke, dass du dir die Zeit nimmst.”
“Nimm Platz. Was kann ich für dich tun?”
Aufgrund seines kühlen Gebarens wählte sie den Stuhl gegenüber vom Schreibtisch und setzte sich. Auch Carson nahm wieder Platz.
“Ich war Freitagnacht bei Maria Santiago. Etwas Merkwürdiges geschieht in dem Haus. Ich habe gehofft, dass du mir helfen kannst.”
In den nächsten zwanzig Minuten erzählte sie ihm von den seltsamen Geschehnissen und von ihrem Verdacht, dass irgendetwas mit der Konstruktion, den Schornsteinen oder dem Grundstück nicht in Ordnung sein könnte.
“Schließlich ist es eine Farm”, sagte sie. “Vielleicht ist etwas in den Boden gesickert, bevor das Haus gebaut wurde. Das könnte den Geruch erklären. Falls du nichts dagegen hast, würde ich das gern von einem Fachmann untersuchen lassen.”
Carson erhob sich und blickte auf sie herab. Sie hatte den Impuls, ebenfalls aufzustehen, zwang sich aber dazu, sitzen zu bleiben.
“Tatsächlich habe ich etwas dagegen, ich habe sogar viel dagegen. Miguel Santiago ist der jüngste Vorarbeiter auf der Farm. Ich habe ihm den Vorzug vor einigen anderen sehr gut ausgebildeten Arbeitern gegeben. Das Haus, von dem du sprichst, ist nur vier Jahre alt, und es ist alles in Ordnung damit.”
“Ich habe eine Nacht in dem Haus verbracht, Carson. Etwas ist dort ganz und gar nicht in Ordnung.”
“Das Mädchen ist jung. Sie hat eine lebhafte Fantasie. Was auch immer sie dir erzählt hat, hat dich beeinflusst. Das ist alles.”
Sie hielt sich im Zaum. Wenn sie zornig wurde, würde das alles nur schlimmer machen. “Dann gibt es vielleicht eine andere Lösung.”
“Und die wäre?”
“Vielleicht könnten sie woanders wohnen. In einem anderen Haus auf der Farm, irgendwo nicht allzu weit weg.”
Sein Gesicht rötete sich. “Es gibt vier Vorarbeiterhäuser auf dem Anwesen und vier Vorarbeiter, die auf der Farm arbeiten. Diese vier Häuser sind besetzt, und ich habe nicht vor, ein Haus irgendwo anders zu mieten, nur weil Santiagos Frau schwanger ist und sich Dinge einbildet. Außerdem möchte ich meine Vorarbeiter hier in der Nähe haben, wo ich sie brauche.”
Das war ein Argument. Eine fünftausend Hektar große Farm erforderte ein gutes Management. Er brauchte seine Vorarbeiter in der Nähe, um mit den vielfältigen Problemen umzugehen. Trotzdem, sie hatte sich die Dinge im Haus der Santiagos nicht eingebildet. Und sie konnte allmählich nachvollziehen, wie frustrierend es für Maria war, dass man ihr nicht glaubte.
Elizabeth erhob sich. “Danke, dass du dir Zeit genommen hast.”
“Tut mir leid, dass ich dir nicht helfen kann.”
“Ich verstehe deine Position.”
Seine blauen Augen fixierten sie. “Tust du das? Das glaube ich nicht.”
Sie wusste, dass er nicht mehr von der Farm, sondern vom Lunch mit seinem Bruder sprach. “Ich hatte Pläne für uns, Elizabeth. Ich kann nicht glauben, dass du dich von ihm benutzen lässt. Ich dachte, du weißt es besser.”
“Wovon sprichst du?”
“Das ist doch offensichtlich. Seit er uns zusammen bei der Benefizgala gesehen hat, versucht er sich zwischen uns zu drängen. So ist Zach. Er ist schon sein ganzes Leben lang eifersüchtig auf mich. Er würde alles tun, um mich zu verletzen.”
Sie strich über eine Falte an ihrer Bluse. “Er wird sich nicht gegen deine Kandidatur aussprechen. Das sollte dir doch wohl etwas bedeuten.”
“Vielleicht tut er es nicht. Auf der anderen Seite weiß man nie, was Zach als Nächstes tun wird.”
Sie dachte darüber nach. Hatte Carson recht? In seiner Jugend war Zach wild und unberechenbar gewesen. Die Chancen standen gut, dass er das noch immer war.
“Ich sollte jetzt wirklich gehen. Wie ich schon sagte: Danke, dass du dir Zeit genommen hast.”
“Denk darüber
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