Der Duft der Rosen
sehr sie die Nacht mit ihm auch genossen hatte, bei einem Mann wie ihm wollte Elizabeth nicht ihr Herz aufs Spiel setzen.
Sie entzog sich ihm und schlüpfte leise ins Badezimmer, um zu duschen und sich anzuziehen. Als das Wasser über ihren Körper floss und die Wundheit zwischen ihren Beine linderte, hörte sie, wie er am Türknauf rüttelte und dann leise fluchte.
Er wollte zu ihr unter die Dusche, doch das würde sie nicht zulassen, wie verführerisch dieser Gedanke auch sein mochte. Das Wasser wusch seinen Geruch hinweg, den Beweis für seine Inbesitznahme. Nun trat wieder die solide, praktische Frau hervor, die sie vorher gewesen war.
Sie trocknete sich ab und frottierte ihr Haar, damit es in weichen Locken um ihr Gesicht trocknen konnte. Sie legte ein bisschen Make-up auf und verließ das Badezimmer. Der Duft von frisch gebrühtem Kaffee zog sie in die Küche, wo Zach mit nacktem Oberkörper stand, nur in Hosen und Schuhen. Der Anblick seines festen muskulösen Körpers ließ die Hitze in ihr hochsteigen.
Elizabeth ignorierte sie. “Du kannst gern duschen, bevor du gehst.”
Eine seiner dunklen Augenbrauen schoss nach oben. Er musterte ihre klassischen Khakihosen und die weite weiße Bluse.
“Ich habe draußen einen Swimmingpool gesehen. Ich dachte, wir könnten ein wenig schwimmen und später vielleicht nach Mason fahren und ins Kino gehen oder so was. Doch du scheinst unsere gemeinsame Nacht zu bereuen.”
Sie schüttelte den Kopf. “Ich bereue nichts. Die letzte Nacht war wundervoll, Zach. Unglaublich. Es ist nur …”
“Du willst nicht, dass so etwas noch mal passiert. Die Frage ist nur: Warum nicht?”
Sie nahm die Tasse Kaffee, die er ihr reichte. “Du weißt, warum nicht. Weil du du bist und ich ich bin. Ich habe meine Arbeit und du hast deine. Du lebst in L.A., ich lebe in San Pico. Um es auf den Punkt zu bringen: Wir sind zwei sehr unterschiedliche Menschen.”
“Das ist richtig. Du bist eine Frau, und ich bin ein Mann. Unterschiedlicher kann man nicht sein.”
Sie hatte befürchtet, dass er sich stur stellen würde. “Nun gut, dann spreche ich es aus: Ich möchte es nicht riskieren, mich in dich zu verlieben, Zach.”
Zach wollte etwas erwidern, besann sich aber eines Besseren. Er ging hinüber zum Fenster und schob die Hände in die Hosentaschen. Er starrte eine Weile hinaus und wandte sich ihr dann wieder zu.
“Vielleicht hast du recht. Sosehr ich mich auch zu dir hingezogen fühle – ich bin nicht auf der Suche nach einer festen Beziehung. Ich bin ein Einzelgänger. War ich schon immer. Ich mag mein Leben, wie es ist.”
“Keine Verpflichtungen, keine Gefühle.”
“Ja, so ungefähr.” Doch in seinen Augen flackerte etwas, das anzudeuten schien, dass er sich doch nicht so sicher war.
Es spielte keine Rolle. Sie wusste um das Risiko, das er darstellte, und nach Brian hatte sie einfach nicht den Mut dazu.
Zach schenkte sich Kaffee nach und musterte sie über den Rand des Bechers, während er einen Schluck nahm. “Doch selbst wenn du recht hast, haben wir noch immer das Wochenende. Ich wüsste nicht, warum wir es nicht genießen sollten.”
Elizabeth schüttelte den Kopf. “Es ist besser, die Dinge sauber zu beenden. Außerdem habe ich heute Abend schon etwas vor.”
Er nahm einen weiteren Schluck Kaffee, und sie bemerkte, dass seine Augen ganz dunkel geworden waren. “Ist das so?”
“Ja.”
“Sag mir, dass du kein Date mit meinem Bruder hast.”
Sie konnte ein Auflachen nicht unterdrücken. “Selbstverständlich nicht. Ich verbringe die Nacht bei Maria.”
“Ist Miguel wieder fort?”
Sie nickte. “Maria geht zu einer der anderen Vorarbeiterfrauen. Ich dachte mir, wenn sie fort ist, kann ich Nachforschungen anstellen, was dort wirklich vor sich geht.”
Zach runzelte die Stirn. Er stellte die Tasse ab und ging auf sie zu. “Du willst doch nicht etwa sagen, dass du die Nacht dort verbringst?”
“Ich finde, das ist eine gute Idee. Ich werde mich ein wenig umsehen und das Problem vielleicht lösen.”
“Und was, wenn es sich bei der Sache um einen ganz üblen Streich handelt? Und was, wenn jemand dahintersteckt, dem es egal ist, ob jemand zu Schaden kommt?”
“Ich habe eine Waffe, einen 38er-Revolver. Den werde ich mitnehmen.”
“Ach, tatsächlich? Und wenn dort wirklich ein Geist herumspukt – was dann? Du kannst einen Geist nicht mit einer Waffe töten.”
“Das ist lächerlich.”
“Vielleicht, vielleicht auch nicht. Aber nach allem, was
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