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Der Duft des Anderen

Der Duft des Anderen

Titel: Der Duft des Anderen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Ahrens
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mich.«
    »Ist die Polizei total bekloppt?«
    »Sie haben einen Haufen Indizien zusammengetragen. Hör zu, Bernie. Es sieht ganz so aus, als wolle mir da jemand etwas anhängen. Wenn du einen Mord begehen willst, meldest du dich dann mit deinem Namen an und wirfst auch noch mit Spesenquittungen um dich, auf denen dein Name steht? Läufst du mit auffälligen Krawatten durch die Gegend und sprichst dabei drei, vier, fünf Leute an, die dich haargenau beschreiben können?«
    »Nie! Zu fette Spuren. Das muss die Polizei doch selbst merken.«
    »Das wird sie auch. Morgen gibt es eine Gegenüberstellung, da wird sich herausstellen, dass ich es nicht gewesen bin. Trotzdem, Bernie. Halte die Augen offen, ja? Du weißt viel, du erfährst viel. Ich möchte, dass wir den Kerl selber schnappen, der in meinem Namen Morde begeht. Das ist eine Sache der Ehre.«
    »Ich tue mein Bestes, Alex. Für dich immer, das weißt du.«
    »Diese Kakerlake, die du in die Mülltonne gestopft hast, die kann doch nicht mit drin hängen, was meinst du?«
    »Nee Alex, das war nur ein kleiner, mieser Erpresser, der hat weder den Mumm noch den Schneid zu so was. Außerdem kommt der vor Ostern nicht aus dem Krankenhaus.«
    »Bernie? – Wenn wir diesen Strichermörder haben, dann muss der nicht erst den Umweg über ein Krankenhaus machen, haben wir uns verstanden?«
    »Verstanden. Du kannst dich auf mich verlassen.«
    Nach diesem Gespräch nahm Alexander erst einmal ein Bad, um in Ruhe nachzudenken, aber es beruhigte ihn nicht. Er stand im Verdacht, ein dreifacher Mörder zu sein, das war ungeheuerlich. Und es gab jemanden, der ihn so hasste, dass er dafür mordete. Vielleicht hatte der Täter doch etwas mit diesem Köpke zu tun. Indirekt. Vielleicht war es ein Bekannter von ihm, und sie hatten zusammengearbeitet? Köpke hatte sich auf das Erpressen verlegt, während der andere Schlimmeres im Schilde führte?
    Alexander trocknete sich flüchtig ab, ging nackt zum Telefon und wählte Joachims Nummer. Während er auf das Freizeichen lauschte, hoffte er, dass Joachim selbst an den Apparat gehen möge. Monikas Stimme konnte er heute Abend nicht ertragen. Aber er konnte auch nicht allein in seinem riesigen Wohnzimmer sitzen, sinnlos grübeln, vor Wut bersten, zum Nichtstun verdammt. Er brauchte Joachim wie die Luft zum Atmen.
    »Ja? Von Stein.« Es war Joachim!
    »Hier Alexander«, sagte er gedämpft in die Muschel. »Komm vorbei, jetzt gleich. Bitte! Es ist etwas passiert.«
    Alexander hörte drei Sekunden lang nur Joachims Atem. Dann ein Räuspern. »Was denn?«
    »Kann ich dir jetzt nicht sagen. Mach dich los, erfinde irgendetwas, aber komm! – Jan ist doch da?«
    »Ja.«
    »Na also. Dann ist Monika nicht allein. Und Joachim – erfinde etwas, wo du über Nacht bleiben musst.«
    Wieder kurzes Schweigen, dann leise: »Was ich auch erfinde, Monika glaubt mir kein Wort. Die weiß, dass ich zu dir gehe.«
    »Dann weiß sie es eben. Sag ihr einfach, ich läge im Sterben.« Alexander legte den Hörer auf. In dieser Situation fand er es wirklich zu viel verlangt, auf eine Frau Rücksicht zu nehmen.
    Eine halbe Stunde später war Joachim bei ihm. Als er sah, dass Alexander nackt auf dem Sofa saß, runzelte er die Stirn. »Du liegst im Sterben? Ich habe einen Autounfall erfinden müssen, nur weil du es brauchst?«
    Alexander erhob sich, nahm seinen Hausmantel von der Lehne und zog ihn über. »Schön, dass du gekommen bist, Joachim.« Er ging auf ihn zu, umarmte und küsste ihn. »Ich wollte dich nicht verführen, ich war in Gedanken. – Hattest du Ärger?«
    Joachim winkte ab. »Lassen wir das. Hast
du
Ärger?«
    Alexander nickte. »Lass uns erst einmal etwas trinken. So groß kann kein Ärger sein, dass ich nicht fünf Minuten mit dir allein genießen möchte.«
    Dann trug er Joachim die Geschichte vor, in die er verwickelt war. Sie tranken ziemlich viel dabei und rückten immer näher. Verdacht oder nicht, sie waren zusammen. Und zusammen nahmen sie es mit der Polizei und allen Mördern dieser Welt auf. Wenn sie ihn nur schon hätten.
    Joachims Augen waren schon ein bisschen glasig, aber sein logisches Denken funktionierte noch. »Sascha«, sagte er nur.
    Alexander lachte kurz. »Das haben wir damals auch geglaubt, aber es war diese Filzlaus Köpke.«
    »Diesmal könnte es Sascha sein«, beharrte Joachim. »Sie hat einen Grund, dich zu hassen, und sie ist darin geübt, sich als Mann zu verkleiden, diesmal als Alexander Kirch.«
    »Der Mann hat drei

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