Der Duft des Apfelgartens
lächelt sie dem Mädchen an der Kasse zu und geht weiter in das größere, hellere Lokal mit seiner hohen, mit Kiefernholz verkleideten Decke. Er steht neben einem Tisch und sieht durch das Fenster über das Grasland zu den Hügeln hinter St. Austell hinaus.
Als sie hereinkommt, blickt er sich um, und sein Gesicht hellt sich vor Freude auf. »Habe ich nicht Glück gehabt, Sie zu Hause anzutreffen?«, sagt er. »Ganz in der Nähe steht ein altes Cottage zum Verkauf, und ich wollte es mir rasch ansehen; und plötzlich wurde mir klar, dass ich gar nicht weit von Ihnen entfernt war. Und die Gelegenheit war zu gut, um sie sich entgehen zu lassen.«
Sie ist froh, dass er sich nicht entschieden hat, einfach vorbeizukommen. Noch ist sie nicht bereit, Pa und Mo gegenüber Erklärungen abzugeben.
»Es war gut, nach draußen in die Sonne zu kommen«, gibt sie unbekümmert zurück. »Ich habe den ganzen Morgen für ein Essen heute Abend gekocht, deswegen kann ich nicht lange bleiben.«
»Unglaublich«, meint er und weist zum Fenster, »dass diese erstaunlichen Hügel einfach Abfallhaufen aus der Kaolinindustrie sind, nicht wahr? Wie schnell Mutter Natur uns auslöschen würde, wenn sie könnte! Also, Lust auf einen Tee mit Sahne?« Er schaut sie an, eine fast intime, alles umfassende Musterung. »Sie zählen doch keine Kalorien, oder?«
Da lacht sie, eine herausfordernde Reaktion auf seinen indiskreten Blick. »Sehe ich so aus?«
Erfreut schüttelt er den Kopf. »Zum Glück nicht. Ich kann dünne Frauen nicht leiden. Dann gebe ich jetzt unsere Bestellung auf.«
Er lässt sie neben dem Tisch stehen und geht an die Theke. Dossie sieht ihm nach; ihr gefällt seine lässig-elegante Haltung. Großartige Beine!, denkt sie und lacht schuldbewusst in sich hinein.
Als er zurückkommt, hat sie sich gesetzt, wendet ihm den Rücken zu und sieht aus dem Fenster; und er lässt sich ihr gegenüber nieder und beobachtet sie.
»Erzählen Sie mir von dem Cottage!«, sagt sie beiläufig. »Brauchen Sie wirklich noch eins?«
Er lehnt sich zurück und streckt die Beine aus, sodass sie ihre berühren, obwohl er sich dessen anscheinend nicht bewusst ist. Sie sitzt ganz still.
»Ich brauche immer noch eins«, antwortet er gelassen. »Das ist mein Beruf. Wenn ich mit diesem fertig bin, packe ich einfach zusammen und mache mit dem nächsten weiter, obwohl es einige Zeit dauern kann, bis ich es finde. Das funktioniert sehr gut. Man braucht schon eine Weile, um ein Gefühl dafür zu bekommen, was das Haus wirklich nötig hat, was es mit ihm auf sich hat, und um eine Vision davon zu entwickeln, was man daraus machen will. Wenn Sie dem Haus eine Chance geben, erzählt es Ihnen das selbst. Dieses hier ist allerdings eine etwas größere Herausforderung gewesen. Bis jetzt habe ich mich stets an dieselbe Gegend um St. Mawes gehalten und habe dort ein verlässliches Netz von Leuten, die immer mit mir zusammenarbeiten – einen Installateur, einen Elektriker und einen großartigen Tischler –, deswegen war das ein kleines Risiko. Ich wohne in dem Cottage, an dem ich gerade arbeite, bis alles absolut stimmt. Es ist sehr aufregend, genau das richtige Material oder Design für eine bestimmte Funktion zu finden. Anschließend vermiete ich das Cottage entweder als Ferienhaus, verkaufe es oder such mir einen Langzeitmieter; das kommt auf den Markt an. Wir haben einmal einen ganzen Scheunenkomplex restauriert.«
Sie möchte ihn unbedingt fragen, wie sich das mit seiner Ehe vertragen hat, wie seine Frau mit einem so unsteten Leben zurechtgekommen ist, aber sie bringt den Mut nicht auf.
»Ich dachte, vielleicht möchten Sie es sich zusammen mit mir ansehen«, sagt er. »Dieses Cottage. Es liegt nicht besonders weit entfernt. Ich treffe mich dort um fünf mit dem Makler, und ich würde großen Wert auf Ihre Meinung legen. Also, sind Sie dabei?«
Sie versucht, sich einen Grund einfallen zu lassen, warum das nicht geht. Der Druck seines Beins macht sie nervös, und sie ist froh, als das Mädchen das Tablett mit dem Tee bringt und sie sich aufsetzen und die Beine einziehen kann, ohne dass es so aussieht, als wäre sie sich des Kontakts bewusst gewesen.
»Das könnte ich wohl«, antwortet sie beiläufig. »Wenn es nicht zu lange dauert. Macht sicher Spaß.« Und sie lächelt dem Mädchen zu, bedankt sich und schenkt dann den Tee ein.
Mo sieht ihr nach. Sie knipst noch ein paar Stängel ab, wirft sie in die Schubkarre und setzt sich dann auf die
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