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Der Duft des Blutes

Titel: Der Duft des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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verehrten Kollegin geht, ist selbst die Staatsanwaltschaft schneller als sonst", erwiderte der Haupfkommissar trocken.
    „Und wie geht es jetzt weiter?"
    „Wir lassen die Villa beobachten. Vielleicht ist er so unvorsichtig, zurückzukommen. Außerdem schicke ich dir unseren Phantombildcrack mit seinem Notebook ans Bett. Ich möchte so schnell wie möglich eine Suchmeldung rausgeben. -Hat der Arzt schon gesagt, wann du entlassen wirst?"
    Sabine seufzte. „Nein, doch ich schwöre dir, die halten mich hier nicht lange fest!"
    „Jetzt mach mal langsam! Du hast ganz schön was abgekriegt. Wir schaffen das ein paar Tage auch ohne dich."
    „Das hat meine Krankenschwester auch gesagt, obwohl sie keine sehr hohe Meinung von den Fähigkeiten der Männer hat."
    Der Hauptkommissar knurrte. „Sonst noch was?"
    Sabines Blick fiel auf die Morgenpost neben ihrem Bett. „Ja, beispielsweise wüsste ich gerne, was das Aufreißerfoto in der Mopo heute Morgen zu bedeuten hat!"
    Thomas Ohlendorf brummte unwillig. „Das würde mich auch interessieren! Vor allem wüsste ich gern, wie die an das Bild herangekommen sind, doch die verschanzen sich mal wieder hinter ihrer Pressefreiheit und dem Informantenschutz."
    „Wer ist die Tote und was hat die Geschichte von der Senatorentochter damit zu tun?"
    „Die Ermordete war Sekretärin der Norderwerft und wollte am Dienstag Überstunden machen, und die Senatorentochter wurde am Ende des alten Eibtunnels aufgegriffen. Sie kam dem Kollegen am Uberwachungsschirm verdächtig vor, da sie eine Aktentasche trug und es ziemlich eilig hatte."
    Sabine runzelte die Stirn. „Und wo liegt das Problem? So ein Missverständnis lässt sich doch leicht aus der Welt schaffen."
    „Ganz so einfach ist das nicht. In der Tasche waren neue Kinderkleider, ein Teddybär, Lebensmittel und in einer Innentasche Fotos -eindeutige Fotos."
    „Puh", stieß Sabine aus. „Wie alt ist die Dame?"
    „Siebzehn."
    „Und was sagt sie dazu?"
    „Erst hat sie behauptet, ein Mann hätte ihr die Tasche gegeben und ihr fünfzig Euro geboten, wenn sie diese schnell zu den Landungsbrücken rüberbringt. Dann sagte sie, sie habe geglaubt, er sei ein Polizist. Die letzte Aussage lautet, die Tasche stamme aus einem Wagen, der unverschlossen auf dem Parkplatz vor der Musicalhalle stand."
    „Und was glaubst du?"
    „Ich glaube an Zufälle, und dieser Zufall hat uns eine kleine Autoaufbrecherin geschickt -ob Papa das nun hören will oder nicht."
    „Die Frage ist, ob uns das weiterbringt."
    „Das Material wird im Labor ausgewertet. Immerhin gibt es uns die Hoffnung, dass das Kind noch lebt."
    Die Tür öffnete sich und ließ Lars Hansen herein. Mit einer roten Rose bewaffnet, hinkte er ans Bett heran und ließ sich dann mit einem Stöhnen auf einen Stuhl sinken. Hastig verabschiedete sich Sabine von Thomas und legte auf.
    „Meine Vampirgeschichte ist fertig. Soll ich dir was vorlesen?" Sabine nickte erschöpft und legte sich in ihre Kissen zurück, um seiner Stimme zu lauschen.
    „Ich habe gestern mit einem Krimi angefangen", verriet Lars, als er die letzte Seite weggelegt hatte. „Du kommst auch drin vor, doch mehr verrate ich noch nicht. Erst wenn das Buch fertig ist. Das wird eine Überraschung. Ich kann es jetzt schon kaum erwarten!"
    Er legte die eng beschriebenen Blätter in seinen Ordner zurück und klappte ihn zu. Als er ihn hochhob, rutschte etwas zwischen den Seiten hervor und flatterte auf die Bettdecke. Hastig griff Lars danach, doch Sabine war schneller. Ein Schrei entfuhr ihren Lippen, als ihr Blick in die geöffnete Brust eines Mannes tauchte. Lars riss ihr das Foto aus der Hand und steckte es in seine Mappe zurück. Seine Wangen färbten sich rot.
    „Was ist denn das?", fragte Sabine streng.
    „Das ist eine Leiche", antwortete er leise und schlug die Augen nieder.
    „Das ist mir nicht entgangen, doch woher stammt das Foto und was willst du damit?"
    „Ein Freund -er studiert Medizin -hat mich zu seinem Sezierkurs mitgenommen. Du verstehst das nicht. Ich kann nicht über Dinge schreiben, die ich nie gesehen habe", verteidigte sich der junge Mann. „Ich mache mir von allen möglichen Dingen Fotos, und wenn ich dann eine Szene schreibe, dann breite ich die Bilder auf dem Schreibtisch aus..."
    „So, so", murmelte Sabine.
    Lars sah sie fragend an, doch plötzlich erhellte sich seine Miene.
    „Nimmst du mich mal mit zu deinen Ermittlungen? Dann könnte ich meinen Krimi doch viel realistischer schreiben. Die

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