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Der Duft des Blutes

Titel: Der Duft des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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mal wieder ihre Gefühle."
    Sabine streckte ihm die Zunge raus, worauf er nur noch lauter kicherte.
    Der Hauptkommissar brachte ihn mit einer Handbewegung zum Schweigen. „Wenn Sabines Theorie stimmt, dann hat Nadine ihm die Drogen geklaut, die er verticken sollte. Deshalb haben die Schläger sie aufgemischt. Doch wenn sie mehr zur Seite geschafft hat, als wir bisher annehmen, dann kann Holger jetzt vielleicht seinen Lieferanten nicht bezahlen..."
    „....und um von dem keine auf die Klappe zu kriegen, ist er untergetaucht", ergänzte Klaus.
    Sabine schüttelte langsam den Kopf. „Aber das passt noch nicht ganz. Er muss zumindest einmal zurückgekommen sein -nachdem Nadine in der Wohnung war und die Drogen mitgenommen hat. Also hat er gelogen."
    „Der hat von vorn bis hinten gelogen", warf Thomas Ohlendorf ein. „Woher wusste er, dass Nadine das Zeug hat? Er hätte doch eigentlich davon ausgehen müssen, dass wir es einkassiert haben."
    „Moment mal", fuhr Sabine plötzlich hoch. „Angenommen, er hat Ronja ermordet. Dann wäre er doch nicht so blöd gewesen, sein Päckchen in der Wohnung zu lassen, damit die Polizei es findet!"
    „Da ist was dran", nickte ihr Chef. „Doch vielleicht hat er nicht damit gerechnet, dass die Leiche so schnell gefunden wird."
    „Deshalb hat er sie auch so fotogen hindrapiert", widersprach Klaus. „Ich denke, der Mörder wollte, dass die Leiche gefunden wird." '
    „Das schon, aber wir haben weder einen Beweis, dass er mit dem Mord etwas zu tun hat, noch ausreichend Hinweise, dass die Drogen wirklich ihm gehört haben."
    „Jedenfalls haben wir nicht genug, um ihn festhalten zu können", seufzte der Hauptkommissar und erhob sich. „Ich geh noch mal rüber und werde ihn, solange ich kann, durch die Mangel drehen. Vielleicht spuckt er doch noch was aus."
    Sabine erhob sich, um ihm zu folgen, doch Thomas Ohlendorf schüttelte den Kopf.
    „Du machst für heute Schluss. Klaus kommt mit mir, damit er noch ein bisschen was in Sachen Verhörstrategie lernt."
    Sönke grinste schadenfroh und griff nach seinem Mantel.
    „Und ihr beiden seht euch noch mal die Verhörprotokolle von Ronjas hochherrschaftlichen Kunden an. Vielleicht haben wir etwas übersehen. Wenn's sein muss, lasse ich die Herrn alle noch einmal antreten. Ich kriege diesen Kerl!"
    „Das wird ein Tanz", grinste Uwe Mestern, der bereits zwei Senatoren und einen angesehenen Psychologen zu dem Fall Ronja verhört hatte.
    Bevor Sabine sich auf den Heimweg machte, rief sie noch einmal im Rechenzentrum an. Die Kollegen bestanden darauf, dass die E-Mail von ihrem Rechner im Büro unter ihrem eigenen Passwort abgeschickt worden war.
     

Die Geheimnisse des Peter von Borgo
    Sabine fuhr nach Hause, duschte, zog sich um und holte dann das Kleid aus der Reinigung. Mit der S-Bahn fuhr sie nach Blankenese und schlenderte zu der Villa am Baurs Park. Sie klopfte. Nichts rührte sich. Sie klopfte noch einmal, dann hörte sie Schritte. Die Tür öffnete sich erst einen Spalt, dann wurde sie ganz aufgezogen.
    „Moin, Frau Kommissarin, kommen Sie doch rein." „Danke. Guten Tag, Frau Mascheck, wie geht es Ihnen?" Sabine folgte der alten Dame in die Diele und hängte ihre Jacke an die Garderobe.
    „Na, wie's so 'ne ollen Deern eben geht", lächelte die Alte und schlurfte vor ihr her in die Küche. „Ist Ihr Neffe daheim?"
    „Was, hier? Nein, wie kommen Sie denn da drauf?"
    „Ich habe ihn in letzter Zeit ein paarmal hier getroffen." „Das ist ja merkwürdig", murmelte Rosa Mascheck und wusch ihren Staublappen aus. „Letztens waren mal Weingläser in der Spüle, aber sonst sieht es nicht so aus, als wäre er öfters hier." Sorgfältig wischte sie jeden Wassertropfen von der Spüle.
    „Wollen Sie mitkommen und einen Tee mit mir trinken? Ich bin hier gerade fertig."
    Sabine wehrte ab. „Ich muss Ihrem Neffen noch ein paar Dinge zurückgeben." Sie deutete auf die prall gefüllten Tüten, die sie mitgebracht hatte. „Ich warte hier auf ihn, wenn es Ihnen recht ist."
    Rosa Mascheck zögerte. „Ich kann Sie doch nicht einfach alleine hier lassen. Was ist, wenn er nicht kommt?"
    „Er kommt bestimmt. Wir sind miteinander verabredet", schwindelte Sabine, die es danach drängte, sich das Haus ein wenig genauer anzusehen.
    „Wenn Sie meinen." Rosa Mascheck schlüpfte in ihren alten Wollmantel und zog sich eine graue Strickmütze tief in die Stirn. „Tschüss, Frau Kommissarin, denn bis denn." Mit tippelnden Schritten ging sie auf das Tor

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