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Der Duft des Blutes

Titel: Der Duft des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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vorbei." Sie drängte sich an dem Reporter vorbei, doch der heftete sich an ihre Fersen.
    „Los, sagen Sie mir, wie kommen Sie in diesem Fall voran?"
    Sabines Wangen glühten vor Wut. „Damit Sie wieder solch einen Schwachsinn schreiben können?", herrschte sie Frank Löffler an.
    „Wenn Sie mir mehr erzählen, kann ich mich auch besser an die Fakten halten", antwortete er ungerührt, ohne ihr von der Seite zu weichen. „Ich habe läuten hören, Sie haben den Zuhälter endlich gefasst."
    „Ich lasse Sie verhaften, wenn Sie mich nicht in Ruhe lassen!", zischte sie ungehalten.
    „Oh, das können Sie nicht. Es gibt in diesem Land so etwas wie Pressefreiheit, ob Ihnen das passt oder nicht."
    „Die Pressefreiheit erlaubt Ihnen aber noch lange nicht, meine Kollegin zu belästigen", erklang eine kühle Stimme hinter dem Reporter. „Wenn Sie etwas wissen wollen, rufen Sie in unserem Pressebüro an. Guten Tag!"
    Björn Magnus hakte sich bei Sabine unter und schob sie dann vor sich durch die Tür in die Eingangshalle des Präsidiums.
    „Danke, Björn!" Die Kommissarin lächelte den Polizeifotografen an. „So eine elendige Schmeißfliege."
    Er folgte ihr in den Aufzug. „Tja, leider muss man diese Schmierfinken ertragen."
    Sabine nagte an ihrer Unterlippe. „Ich möchte bloß wissen, wie er von der Verhaftung des Zuhälters erfahren hat. Ich weiß es ja selbst noch keine Stunde."
    „Meinst du, es gibt eine undichte Stelle?"
    Sabine winkte dem Uniformierten hinter dem Tresen zu. „Langsam weiß ich gar nicht mehr, was ich glauben oder nicht glauben soll."
    Als Erstes rief die Kommissarin in der EDV-Abteilung an. Sie musste unbedingt wissen, woher die E-Mail wirklich kam. Dann eilte sie zu Thomas Ohlendorf, um mit ihm zusammen den Zuhälter zu verhören.
    Die Hände auf den Rücken gefesselt und von zwei Uniformierten bewacht, saß Holger Laabs im Vernehmungszimmer. Sein linkes Auge war zugeschwollen, und auch auf seiner Wange zeichneten sich Spuren einer tätlichen Auseinandersetzung ab. Die beiden Bewacher erhoben sich, als Hauptlcommissar Ohlendorf und Kommissarin Berner den Raum betraten. Der Chef der 4. Mordbereitschaft nickte den beiden zu.
    „Sie können jetzt gehen, und nehmen Sie ihm die Handschellen ab."
    Der Altere der beiden, der drei grüne Sterne auf den Schulterklappen trug, zögerte. „Er hat ganz schön aufgemuckt. Nicht dass er Ihnen hier Ärger macht."
    Der Hauptkommissar ließ sich auf einen der harten Stühle sinken. „Das kriegen wir schon hin."
    Achselzuckend löste der Polizeiobermeister die Handschellen und verließ mit seinem Kollegen das Verhörzimmer.
    „Na, dann wollen wir mal!", fing Thomas Ohlendorf mit trügerisch freundlicher Stimme an, beugte sich über den Tisch und betrachtete aufmerksam das zugeschwollene Auge seines Gegenübers.
    „Wer hat denn da so saubere Arbeit geleistet?"
    „Ihre Kollegen!", schimpfte der Zuhälter. „Hat es irgendeinen Sinn, wenn ich Beschwerde einreiche?"
    Der Hauptkommissar schüttelte den Kopf. „Nein, keinen. Ich habe mir sagen lassen, Sie hätten ordentlich Widerstand geleistet."
    „Wenn man einen unbescholtenen Bürger nachts so einfach aus dem Bett zerrt", maulte Holger Laabs.
    „Ja, ja, völlig unbescholten", nahm Thomas Ohlendorf die Worte auf, gab ihnen aber einen sarkastischen Klang. Mit einem Knall ließ er einen schweren Aktenordner auf den Tisch sausen. „Zuhälterei, Drogenhandel, Kindesmissbrauch und Mord! Das reicht für ein lebenslanges Plätzchen hinter schwedischen Gardinen."
    Holger Laabs lehnte sich in seinem Stuhl zurück und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ich weiß nicht, wovon Sie sprechen."
    „Sie wollen also die harte Tour, gut, das können Sie haben."
    Sabine wunderte sich immer wieder, wie er es schaffte, solch einen drohenden Tonfall in seine Stimme zu legen.
    „Frau Berner, nun stehen Sie nicht so blöd hier rum. Setzen Sie sich hin!", fuhr er seine Kollegin unvermittelt an. Sabine zuckte zusammen und ließ sich dann auf der Kante eines Stuhles nieder. Aha, dieses Spiel würde er heute spielen. Sie versuchte ein unsicheres Lächeln und warf dem Zuhälter einen schnellen Blick zu. Er beobachtete sie lauernd. Lag da so etwas wie Mitleid in seinem Blick? Das überhebliche Mitgefühl, das man einem geprügelten Hund entgegenbringt?
    „Sie hatten Kontakt mit der Prostituierten Edith Maas, die sich Ronja nannte."
    Holger Laabs hob seine geschwärzten Fingerkuppen. „Warum fragen Sie? Sie haben doch eh die

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