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Der Duft des Blutes

Titel: Der Duft des Blutes Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ulrike Schweikert
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beiseite.
    „Aus dem Weg!", schrie der Hauptkommissar. „Lassen Sie uns durch!" Sie kamen zu langsam vorwärts. Viel zu langsam!
    „Sabine, Sabine, kannst du mich hören?", rief er immer wieder in sein Sprechgerät, doch nur ein gleichmäßiges Rauschen antwortete ihm.
    „Chef, wir brauchen hier einen Rettungswagen", erklang eine Stimme aus dem Funkgerät des Einsatzleiters. „Bauchschuss, sieht bös aus."
    Thomas' Magen krampfte sich zusammen. In seiner dreißigjährigen Dienstzeit hatte er keinen Kollegen verloren, und damit wollte er heute auch nicht anfangen.
    Sie hatten die Menschenmenge hinter sich gelassen. Mit langen Schritten lief der Hauptkommissar los, doch Klaus überholte ihn wie ein Blitz. Hinter ihnen keuchten Uwe Mestern und Sönke Lodering.
    „Ist Frau Berner verletzt?", schrie der Einsatzleiter im Laufen. „Weiß nicht. Wir haben sie noch nicht gefunden."
    In der Ferne erklangen Sirenen. Gerade als Hauptkommissar Ohlendorf die beiden Männer der Einsatztruppe erreichte, die neben einer am Boden liegenden Gestalt knieten, raste der Rettungswagen auf das Werftgelände. Der Arzt sprang ab, bevor der Wagen zum Stehen kam, und eilte zu der verletzten Person.
    „Kriegen Sie ihn wieder hin?", fragte Thomas Ohlendorf grimmig. „Ich würde mich gern mit ihm unterhalten!"
    Zwei Sanitäter hoben den Mann auf eine Trage und schoben ihn in den Krankenwagen, der Arzt folgte ihnen und schüttelte den Kopf.
    „Wir tun, was wir können, doch ich glaube, das war's."
    „Thomas, komm hierher!", schrie Klaus Gerret und schwenkte seine Taschenlampe. „Hier liegt Sabines Jacke und auch die Geldtasche, leer natürlich!"
    Der Hauptkommissar eilte zu Klaus und bückte sich zu der Jacke hinunter. Sie musste grob aufgerissen worden sein. Zwei Knöpfe fehlten.
    „Fass sie nicht an", warnte Thomas Ohlendorf. „Am Kragen, das sieht aus wie Blut."
    „Chef, ich glaube, da drüben liegt die Tatwaffe", meldete Sönke und richtete den Lichtkegel seiner Lampe auf eine Pistole. „SigSauer P6 9 mm -könnte Sabines Dienstwaffe sein."
    Der Hauptkommissar nickte. „Pack sie ein und lass, verdammt noch mal, das Gelände absperren!"
    Sönke stemmte die Hände in die Hüften. „Wo ist sie nur hin?", fragte er kopfschüttelnd.
    „Vielleicht verfolgt sie einen der Entführer", warf Klaus ein, und seine Augen leuchteten.
    Thomas Ohlendorf knurrte grimmig: „Oder sie begleitet ihn nicht freiwillig."
    Klaus zog seine Waffe. „Dann wollen wir sie mal suchen gehen!" Ein strenger Zug verhärtete seine Lippen.
    „Entschuldigen Sie, Herr Gerret, doch das überlassen Sie besser meinen Männern!", mischte sich der Einsatzleiter ein. „Die Herren von der Mordkommission sollten lieber bei ihren Schreibtischermittlungen bleiben."
    „Wir brauchen Licht!", brüllte er in das Funkgerät. „Schickt den Hubschrauber und die Schnellboote los. Vermutlich mindestens ein Verdächtiger flüchtig -eventuell mit weiblicher Geisel!"
    „Ich werde Sabine finden!", widersprach Klaus störrisch. Der Hauptkommissar legte beruhigend eine Hand auf seinen Arm.
    „Am besten, wir suchen in Dreiergruppen, zwei von Ihren Leuten und einer von uns", schlug er vor. „Und du, Sönke, bleibst hier und passt auf, dass unsere Beweisstücke keine Beine bekommen!"
    Einsatzleiter Fahrner nickte und rief seinen Männern ein paar Worte zu. Mit starken Lampen und gezückten Waffen verteilten sich die Männer über das Gelände. Im Werfthafen erhob sich knatternd der Hubschrauber. Das Licht seines Suchscheinwerfers huschte über das Firmengelände von Blohm und Voss und näherte sich dann dem Fährkanal. Die Schnellboote der Wasserschutzpolizei lösten die Leinen und zogen den Ring um das Gelände enger zusammen.
    Er starrte auf die Leiche hinunter. Die Frau war nicht mehr ganz jung, doch schlank und gepflegt, das Gesicht dezent geschminkt. Sie trug nur ihre Unterwäsche und einen weißen Seidenschal um den Hals. Ihre Füße steckten in hohen Pumps. Den einen Arm abgewinkelt unter dem Kopf, den anderen weit von sich gestreckt, die Beine übereinandergeschlagen, sodass die Fersen auf der niederen Holzbank ruhten, lag sie in dem kleinen Boot. Sie sah aus, als ob sie schliefe oder sich sonnte. Der Mund war leicht geöffnet, die Augen geschlossen.
    Der schmale Strahl seiner Taschenlampe huschte über sie hinweg. Immer wieder zuckte der Mann zusammen und sah sich rasch um. Er konnte ihre Stimmen hören. Noch hatten sie anscheinend keine Hunde dabei, doch offensichtlich

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