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Der Duft des Meeres

Der Duft des Meeres

Titel: Der Duft des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Frazier
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habe sie angeheuert, um uns zu folgen«, sagte Oscar, als ihr Pferd abrupt stehen blieb. Es senkte den Kopf und warf Camille nach vorn, während es einige wilde Farne fraß, die auf dem feuchten Waldboden wuchsen.
    Ira verzog das Gesicht, als beobachte er, wie ein Kaninchen gehäutet wurde.
    »Wenn er die Gebrüder Hesky angeheuert hat, will dieser McGreenery verhindern, dass Sie jemals Port Adelaide erreichen oder irgendeinen anderen Winkel der Welt.«
    Ein Schauer überlief Camilles Arme.
    »McGreenery würde uns nicht töten, Oscar«, sagte sie, aber dann besann sie sich. Er hatte darauf bestanden, die Karte und den Stein in seinen Besitz zu bringen. Und sie hatte ihm vorgegaukelt, dass sie sein Geheimnis kenne. Wollte er nicht, dass dieses Geheimnis, das, das sie nicht wirklich kannte, ans Tageslicht kam?
    »Solange das Blut nicht an seinen Händen klebt, denke ich, würde er alles tun, um uns daran zu hindern, diese Karte an uns zu bringen.« Oscar zog sich den Hut über die Ohren. Dann konzentrierte er sich wieder auf Ira. »Was jetzt?«
    Ira deutete nach vorn, auf den überwucherten Pfad.
    »Wir müssen die Route ändern. Wir können jetzt, da diese Kerle uns verfolgen, nicht weiter die Tieflandroute nehmen. Dieser Weg ist kürzer, aber er führt uns direkt durch das Hochland. Ein gefährlicher Ritt. Heikles Wetter.«
    Camille bewegte sich auf ihrem Sattelteil und die Bohnen drückten sich ihr abermals in den Bauch. Zweige und Blätter raschelten zu ihrer Rechten und eine pelzige rote Kreatur huschte einen Baumstamm hinauf und in einen hohlen Ast.
    »Was ist, wenn wir die Gebrüder Hesky und Lucius einfach an uns vorbeireiten lassen? Und dann weiter auf dem Tieflandpfad reiten?«, fragte sie.
    Ira schüttelte den Kopf, während Oscar ihm einen der Jutesäcke zuwarf. »Sie werden höchstens einen Tag brauchen, um zu begreifen, dass die Spur kalt geworden ist. Dann werden sie umdrehen. Wenn wir ihnen folgen …«
    »Werden wir ihnen direkt in die Arme laufen«, beendete Camille seinen Satz. Sie rieb sich die Gänsehaut auf ihren Armen. »Also ins Hochland?«
    Ira nickte, zog die Zügel an und bewegte sich den Pfad hinauf. Oscar schwang sich sein Gewehr auf den Rücken, weg von Camille. Sie rutschte tiefer in den Sattel. Es war undamenhaft, wie sie sich an Oscar drückte, selbst für ihre Verhältnisse. Sie stellte sich Randalls starren Blick vor, wenn er sie in diesem Moment hätte sehen können, schützend von Oscars Armen umfangen. Konnte dies für ihn genügen, um die Hochzeit abzusagen? Um seine Investitionen aus dem Geschäft zu ziehen?
    »Du hättest vielleicht mehr Platz, wenn du mit Ira reiten würdest«, sagte Oscar leise, und seine Brust bebte, während er sprach. Gewiss würde Randall zustimmen. Aber die Berührung von Oscars Armen und Brust war ebenso tröstlich, wie sie ungehörig war. Sie verbannte das Bild von Randall aus ihren Gedanken.
    »Wenn es für dich in Ordnung ist, würde ich lieber hierbleiben«, erwiderte Camille. Sie klammerte sich an den Sattelknauf, während sie begannen, sich wieder durch das Gebüsch zu schlängeln. Oscar hielt die Lippen dicht an ihr Ohr.
    »Mir wäre es auch lieber, du würdest hierbleiben.« Er schloss die Arme ein wenig fester um sie. Sie errötete, wohl wissend, dass sie ihn für seine Kühnheit hätte tadeln sollen. Aber seine Kühnheit berauschte sie mehr, als dass sie sie störte. Tatsächlich störte sie sie überhaupt nicht.
    Ira schaute über seine Schulter. Sie erwartete halb, ein freches Grinsen zu sehen, als er die Position von Oscars Armen sah, aber stattdessen bekam sie nur einen eindringlichen Blick und eine Frage.
    »Wohin zum Teufel führt diese Karte eigentlich genau?«

Kapitel 12

    Ira hockte in einem Teich knietiefen Wassers und tauchte den Kopf unter die Oberfläche. Er reckte den Hals und warf sein Haar von einer Seite zur anderen, sodass Wasser über seine Schultern und seinen Rücken strömte.
    »Halten Sie sich die Augen zu, Schätzchen, ich werde jetzt schwimmen gehen.« Ira zwinkerte ihr zu und zog sein Hemd über den Kopf. Camille lachte und wandte den Blick ab, während er sich weiter auszog. Ein gewaltiges Platschen sagte ihr, dass sie wieder hinschauen konnte, und als sie es tat, füllte Ira gerade seinen Mund und spuckte Wasser wie ein Springbrunnen.
    »Wir sind jetzt fast seit einer Woche unterwegs, mein Freund, und die Hitze ist nicht das Günstigste für Ihre Erscheinung. Springen Sie rein«, sagte er zu Oscar, der voll

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