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Der Duft des Meeres

Der Duft des Meeres

Titel: Der Duft des Meeres Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Angie Frazier
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in Schwierigkeiten gebracht, und ich schätze, er dachte, es sei die beste Möglichkeit, um mich in der Spur zu halten.«
    Eine Böe erfasste das Schiff und es legte sich schräg. Oscar ließ den schweren Vorhang zurückschwingen und machte einige Schritte auf sie zu.
    »Eines Nachts habe ich es begriffen und bin nicht mehr nach Hause gegangen.«
    Camille blies das Streichholz aus, das sie benutzt hatte, um die Öllampe zu entzünden. Die Flamme der Lampe flackerte und beleuchtete die Regale und die Mehlsäcke.
    »Es tut mir so leid«, murmelte sie und wünschte, sie hätte etwas Bedeutungsvolleres sagen können.
    »Mir nicht. Wenn er ein guter Onkel gewesen wäre, wäre ich in Boston geblieben. Dann hätte ich nie den Weg nach San Francisco gefunden«, erwiderte er.
    Camille wusste, wohin der Rest seiner Geschichte führte, und lächelte.
    »Und du hättest meinen Vater niemals vor einem Taschendieb gerettet«, fügte sie hinzu.
    Er begann zu lachen, ein leises Kichern, wie nur für sich, als denke er an eine komische Erinnerung. Sein Lachen steckte Camille an und sie wollte einstimmen.
    »Was ist daran so lustig?«, fragte sie.
    »Dein Vater hat gar keinen Retter gebraucht. Er hat den Taschendieb selbst gefangen«, antwortete Oscar, der sich vor Lachen den Bauch hielt. »Und dann hat er mich zum Abendessen in sein Haus eingeladen.«
    Ihr Lächeln erstarb. Sie starrte ihn an und versuchte zu begreifen, was er gerade gesagt hatte.
    »Du?«, fragte sie sprachlos. »Du warst der Taschendieb?«
    Oscar nickte und kratzte sich am Hinterkopf. »Ja. Ich war nur nicht besonders gut darin.«
    Ihr Vater hätte ihn ohne Weiteres verhaften lassen oder wegscheuchen können. Aber er hatte Oscar eingeladen. Er hatte ihm Arbeit gegeben, Essen … eine echte Chance.
    »Warum hat er mir das nie erzählt?«, fragte sie und hatte das Gefühl, einmal mehr für dumm verkauft worden zu sein. So viele Lügen, die ihr Vater um seine Geheimnisse gewoben hatte, waren inzwischen aufgeflogen, dass Camille sich fragte, ob sie ihn überhaupt wirklich gekannt hatte.
    »Um mir bei allen eine weiße Weste zu verschaffen. Selbst dir gegenüber.« Oscar bewegte sich mit vorsichtigen, bedächtigen Schritten auf sie zu. »Wir sind allein. Wir sollten reden.«
    Die Speisekammer war eng und trostlos, trotz der Öllampe, und Camille verspürte den plötzlichen Drang zu fliehen.
    »Worüber?«, fragte sie mit brennenden Ohren. Ihr war noch immer schwindelig von der Entdeckung, dass die Geschichte mit dem Taschendieb nicht wahr gewesen war, genauso wenig wie die Geschichte ihrer Mutter. Oscar blieb wenige Zentimeter von ihr entfernt stehen und legte ihr eine Hand um die Taille.
    »Über unsere gemeinsame Nacht, Camille«, antwortete er, und in seinen Wangen bildeten sich Grübchen. »Es gibt eine Menge zu reden.«
    Sie hörte McGreenerys Stimme in ihrem Kopf. »Es besteht keine Notwendigkeit, dich weiter zu demütigen, das wirst du reichlich tun, wenn du wieder in San Francisco bist als Mätresse dieses Affen.«
    »Vielleicht zu viel«, erwiderte sie und zog die Schultern hoch, um sich aus seinem Griff zu winden. »Wir müssen uns darauf konzentrieren, Talladay zu erreichen. Wir müssen uns auf den Stein konzentrieren.«
    Er trat einen Schritt zurück. »Was ist los?«
    »Nichts«, antwortete sie zu schnell und griff nach einer Flasche mit Sirup. Sie brauchte ihn nicht, aber sie konnte Oscar nicht ansehen. Was, wenn sie einen schrecklichen Fehler begangen hatte? Sie hatte ihm Hoffnungen gemacht und konnte sie nicht erfüllen. Er war Oscar, um Himmels willen. Sosehr ihr Vater ihn geschätzt hatte, er hätte eine Romanze niemals gutgeheißen. Er hatte immer klargemacht, dass seine Tochter keinen Seemann heiraten würde. Außerdem, wenn sie ihren Gefühlen für Oscar nachgab, würde Rowen & Company am Ende sein. Sie würde keinen Besitz haben, kein Geld, keinen sicheren Hafen in San Francisco.
    »Geht es um Randall?« Oscar ertastete den Namen mit Vorsicht, als prüfe er gefährliche Gewässer. Camille schloss die Augen und wandte das Gesicht von ihm ab. Sie wollte nicht, dass er es sah, wenn sie sagte, was sie sagen musste.
    »Ich habe eine Verpflichtung, Oscar, genau wie meine Mutter sie hatte. Sie hat versagt, und sieh dir an, was geschehen ist. Sie hat so viel zerstört. Mein Vater hat mich gebeten, nichts zu sagen, aber wenn ich Randall nicht heirate … es tut mir leid, Oscar, ich muss es einfach tun.«
    Camille versuchte, sich an ihm vorbeizuschieben,

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