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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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gibt einen Unterschied, ob man sich entscheidet, Künstler zu sein, oder ob man sich einfach so akzeptiert, wie man ist.“
    „Ich weiß.“ Ich biss mir kurz auf die Unterlippe. „Also … wann war das bei dir?“
    Johnny kam auf die Füße und klopfte sich die Hände ab. „Ich brauche einen Drink. Du auch?“
    Ohne auf mich zu warten, ging er zu seinem Büro – an das ich nicht die besten Erinnerungen hatte. Ich konnte es nicht betreten, ohne an die Peinlichkeit meines Kusses zu denken und daran, wie Johnny mich von sich gestoßen hatte.
    Johnny öffnete eine Schublade in seinem Schreibtisch und holte eine Flasche Glenlivet heraus. Er goss zwei Gläser ein und reichte mir eines. Ich nippte daran, zog eine Grimasse und hustete.
    „Gott“, sagte ich.
    „Nein“, erwiderte Johnny. „Nur Whiskey.“
    Er leerte sein Glas mit einem Schluck und saugte den Whiskey durch die Zähne, bevor er das Glas abstellte. Dann schaute er die Flasche an, als wollte er sich noch einen einschenken, tat es aber nicht. Er sah mich an.
    „Was willst du mich wirklich fragen?“
    „Ich will wissen, was mit dir passiert ist. Was dich dazu gebracht hat, dich zu akzeptieren, wenn du so willst. Warum hast du angefangen, deine Kunst zu zeigen, anstatt sie einfach nur in deinem Skizzenblock zu behalten.“
    Er neigte den Kopf. „Du weißt von meinem Skizzenblock?“
    Diese Frage ließ darauf schließen, dass der Block kein Produkt meiner Fantasie war, also wirkte ich nicht mehr ganz so verrückt. „Na klar. Hat nicht jeder Künstler einen?“
    Johnny goss sich einen weiteren Drink ein.
    „Ich will es nur von dir hören, das ist alles. Ich will keine Geheimnisse zwischen uns. Ich will keine Details aus deinem Leben kennen, die du mir nicht selber erzählt hast. Ich will nicht, dass du mir bestimmte Geschichten nicht erzählst, weil du glaubst, dass ich sie schon kenne, selbst wenn das stimmen sollte. Ich möchte sie von dir hören. Mehr will ich gar nicht.“
    Nach dieser langen Ansprache war ich ein wenig atemlos, also trank ich meinen Whiskey aus, um nicht noch mehr zu sagen.
    „Was willst du wissen? Von den Partys? Von den Drogen, den Filmen, dem Sex?“ Johnny wirbelte die bernsteinfarbene Flüssigkeit in seinem Glas herum. „Das ist alles sehr lange her, Emm. Die Bücher oder Dokumentationen würden dir einen besseren Eindruck gewähren.“
    „Aber es geht mir nicht nur um diese Sachen.“ Ich fuhr mit dem Finger über die Knöpfe an seinem Hemd. „Kannst du mir erzählen, was nach 1978 mit dir passiert ist?“
    „Was nach ’78 passiert ist, hm? Soweit ich weiß 1979.“
    Ich verdrehte meine Augen und pikte ihm den Finger in die Brust. „Klugscheißer.“
    „Ich meine, nachdem Ed D’Onofrio in deinem Haus Selbstmord begangen hat.“
    Johnny atmete tief und zitternd aus. „Das willst du wirklich wissen, Emm?“
    „Ich schätze … also wenn du es mir nicht erzählen willst, dann nicht. Aber ich weiß es. Zumindest das, was die Fanblogs und Dokumentationen sagen. Aber das ist alles reine Spekulation, nicht wahr?“ Ich stellte mein Glas beiseite und legte meineHände an seine Hüften. Schaute in sein Gesicht, das so vertraut war, so gut aussehend, so geliebt. „Sie sagen, du bist verrückt geworden.“
    Johnny lachte rau auf. „Ja, so könnte man das sagen.“
    „Wirklich?“ Bevor er etwas sagen konnte, legte ich einen Finger auf seine Lippen. „Bevor du antwortest, möchte ich, dass du weißt, dass es mir vollkommen egal ist, wenn es so war.“
    Er küsste meinen Finger und biss dann sanft hinein, bevor er mein Handgelenk umfasste und meine Hand auf seine Brust legte. „Dir ist es egal, wenn ich verrückt geworden bin und man mich weggesperrt hat?“
    Ich schüttelte den Kopf. „Nein.“
    Johnny seufzte. „Verdammt, Emm. Das ist so lange her, weißt du? Kannst du mich nicht einfach nach den Frauen fragen, mit denen ich geschlafen habe? Meine Güte, frag, ob es stimmt, dass ich mir auf einem seiner Konzerte von Elton John hinter der Bühne einen hab blasen lassen. Das sind die Geschichten, über die du spekulieren solltest.“
    „Und hast du?“
    Er küsste mich. Ich schmeckte Whiskey. Sein heißer Atem streichelte mich, als er sprach.
    „Vielleicht.“
    Ich seufzte. „Johnny.“
    Sein Lachen hielt nicht lange und verwandelte sich schnell in bedeutungsschwangeres Schweigen. Dann flüsterte er: „Wenn ich Ja sage, willst du den Rest dann immer noch wissen?“
    Ich nickte. Schüttelte den Kopf. „Wenn du es mir

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