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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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warst“, murmelte ich.
    „Das ist die gleiche Person“, sagte Johnny an meinen Lippen. Er strich mir mit der Hand übers Haar und schaute mir in die Augen. „Willst du wissen, wie viele liebestolle Mädchen … und Jungs versucht haben, mir wegen dem, was ich vor dreißig Jahren gemacht habe, an die Wäsche zu gehen?“
    Ich runzelte die Stirn. „Nicht wirklich.“
    „Sehr viele“, sagte er trotzdem. „Bist du wie die?“ „Nein!“
    Er zuckte mit den Schultern und fuhr die Linie meiner Unterlippe mit seinem Daumen nach, bevor er mich erneut küsste. Er schmeckte gut. Fühlte sich gut an. Ich schloss die Augen und versuchte, mich von ihm ablenken zu lassen, doch es funktionierte nicht.
    „Ich liebe dich“, sagte ich. „Aber … ehrlich, all der andere Kram – die Filme, die Bilder, die Interviews …“
    Er nickte. „Ja.“
    „Die sind nicht der Grund, warum ich dich heute liebe“, sagte ich.
    „Die waren auch nicht der Grund, warum du mich damals geliebt hast“, erwiderte er.
    Ich erstarrte. Schaute ihn an, suchte in seinem Gesicht nach einem Anzeichen dafür, dass er mich nur aufzog. „Was meinst du damit?“
    „Als du mich im Coffeeshop das erste Mal gesehen hast“, sagte er, „wusstest du noch nichts von dem ganzen Zeug, oder? Also sehen wir den Tatsachen ins Auge. Es lag an meinem Hintern.“
    Das war nicht die Antwort, die ich erwartet hatte – nicht dassich überhaupt wusste, was ich erwartet hatte. Ich brach in Lachen aus. „Ja. Der war’s. Dein unglaublich geiler Arsch.“
    Dieses Mal schaffte er es, mich mit seinem Kuss abzulenken. Erst später dachte ich wieder darüber nach, was er gesagt hatte. Er hatte mit seiner Antwort nicht gezögert, hatte nicht so ausgesehen, als versuche er, etwas zu verheimlichen.
    Warum hatte ich dann trotzdem das Gefühl, dass er genau das tat?

26. KAPITEL
    K omm schon, du weißt, dass ich von Kunst keine Ahnung habe.“ Ich duckte mich unter Johnnys ausgestreckter Hand weg und trat einen Schritt zurück, wobei ich beinahe eine Statue umgestoßen hätte, die auf einem Podest stand. Ich fing sie auf, bevor sie auf den Boden fiel. „Siehst du? Ich bin eine Bedrohung für die Kunstwelt.“
    „Du hast ein gutes Auge, und ich würde gerne deine Meinung hören“, sagte er ernst. „Und außerdem ist es die Arbeit deiner Freundin, also könntest du mir ruhig ein wenig helfen, oder?“
    „Ich finde, es sieht toll aus.“ Ich zeigte auf die weiße Wand, an der bereits drei von Jens Bildern hingen. „Da ist noch ausreichend Platz für mindestens vier weitere Bilder.“
    „Ja, aber welche?“ Johnny klang genervt.
    „Woher soll ich das wissen? Wähl du sie aus.“ Ich schaute mir die gerahmten Fotos an, die auf dem Fußboden der Galerie lagen. Ich wollte nicht näher herangehen, weil ich Angst hatte, auf eines draufzutreten.
    Johnny zeigte auf eine Aufnahme von Jared, die in ganz weichem Licht gemacht worden war. „Das da?“
    „Das ist nett. Ich meine gut.“
    Er zeigte auf ein anderes. „Und das?“
    „Das ist auch gut! Sie sind alle gut!“
    Er fing an zu lachen und schüttelte den Kopf. „Ach du Scheiße, Baby, du hast wirklich keine Ahnung von Kunst, oder?“
    Ich tat beleidigt. „Hab ich doch gesagt.“
    „Du glaubst nur, dass du kein Kunstverständnis hast“, widersprach er. „Wenn du dich einfach gehen lässt, hast du einen großartigen Instinkt. Du siehst sehr viel. Aber es ist okay, ich kann das auch alleine. Zerbrich du dir darüber nicht deinen hübschen kleinen Kopf.“
    Ich streckte ihm die Zunge heraus. „Jetzt bist du doof.“
    Johnny hob abwehrend die Hände. „Autsch, das tut weh.“
    Er beugte sich vor und arrangierte die Bilderrahmen neu. Ich sah ihm dabei zu. Seit unserer Unterhaltung in der Küchewaren ein paar Tage vergangen, und irgendetwas nagte immer noch an mir.
    „Johnny.“
    Er schaute nicht auf. „Ja, Baby?“
    „Was hat dich dazu getrieben, Künstler zu werden?“
    Langsam ließ er seine Hände über die Ausdrucke fahren. Er setzte sich auf seine Fersen. Ein paar Sekunden lang blieb er reglos so sitzen, dann schaute er zu mir auf. Sein Blick war wachsam.
    „Was meinst du?“
    „Nun ja … du hast mit Filmen und so angefangen, und ich weiß, dass du eine Pause eingelegt hast, bevor du dich der Kunst zugewendet hast …“
    „Ich habe mich immer künstlerisch betätigt“, unterbrach er mich leise. „Ich habe es nur niemandem gezeigt. Ich habe nicht versucht, den Eindruck zu erwecken, ein Künstler zu sein. Es

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