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Der Duft von Orangen (German Edition)

Der Duft von Orangen (German Edition)

Titel: Der Duft von Orangen (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Megan Hart
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Orgasmus.
    Er war sofort an meiner Seite, als ich zusammensackte. „Emm, alles in Ordnung?“
    „Ja, alles gut“, schaffte ich zu sagen. „Mir ist nur ein wenig schwindelig, das ist alles. Hier drinnen ist es wirklich heiß.“
    „Ich hole dir etwas zu trinken.“
    Ich ließ mich von ihm zum Bett führen, steckte den Kopf zwischen meine Knie, roch unseren Sex. Johnny brachte mir einen feuchten Lappen, den er mir in den Nacken legte, und einen Becher Wasser, von dem ich nur ein paar Schlucke trinken konnte, bevor mein Magen sich umdrehte. Ich schob ihn kopfschüttelnd weg und konzentrierte mich auf die tiefen, langsamen Atemzüge, die ich aus meinen Meditationen kannte. Mit zwei Fingern drückte ich auf einen Punkt an meinem inneren Handgelenk, ein Trick, den ich bei der Akupressur gelernt hatte.
    „Ist dir schlecht?“ Johnny streichelte meinen Rücken.
    „Nur ein wenig schwindelig, mehr nicht.“ Ich atmete durch die Nase ein und durch den Mund aus. Die Übelkeit verging für meinen Geschmack viel zu langsam. Das Stück Boden, dass ich zwischen meinen Füßen sehen konnte, bewegte sich.
    Johnny strich in Kreisbewegungen über meinen Rücken und hielt den kühlen Lappen in meinem Nacken fest. Ich atmete, ein und aus, ein und aus.
    Ein und aus.
    „Ich muss weg“, sagte ich.
    „Du solltest nirgendwo hingehen, sondern genau hier bleiben“, widersprach Johnny.
    „Nein. Ich muss los.“ Ich stand auf. Meine Füße verankerten mich auf dem Fußboden. Ich fiel nicht.
    Johnny seufzte. „Okay. Dann mach. Geh ruhig.“
    Ich wollte nicht, dass er böse auf mich ist, aber war das wirklich wichtig? Mein Kopf drehte sich, das war alles so verwirrend und zu viel. Zu viel, um es zu verstehen.
    „Wohin gehe ich?“ Ich nahm den Lappen aus meinem Nacken und drückte ihn gegen mein Gesicht, versteckte mich dahinter.
    „Wenn ich das nur wüsste. Du sagst es mir nicht.“ Er klang missmutig, aber auch ein wenig resigniert. „Keine Telefonnummer. Keine Adresse. Du kommst, du gehst.“
    „Aber ich komme immer zurück, oder?“
    „Bisher schon.“ Johnny sagte es, als glaube er nicht, dass das immer so bleibt.
    Ich nahm den Lappen von meinem Gesicht. „Du siehst mich niemals kommen oder gehen?“
    „Ich habe dich schon oft kommen gesehen.“ Er schenkte mir ein Grinsen, das ich erwidert hätte, wenn mein Magen nicht immer noch verstimmt gewesen wäre.
    In diesem Puzzle fehlten mir ein paar entscheidende Teile. Ich sah das Bild. Ich sah sogar, welche Teile noch gesetzt werden mussten. Ich fand sie nur nicht. Oder vielleicht wollte ich sie auch nicht finden – mit einem Mal war ich unglaublich müde.
    Wenn das hier ein Traum ist, kann ich ihn jederzeit verlassen. Sofort. Genau wie eine Episode. Ich muss nur … gehen. Ohne den Raum oder Johnny zu verlassen. Ich kann verschwinden wie ein Flaschengeist. Das sollte ich auch tun .
    Und doch ging ich rückwärts zur Tür, behielt ihn die ganze Zeit im Auge. Ich wollte nicht verschwinden, wollte nicht zu einem Geist werden, zu etwas Irrealem. Nicht vor ihm.
    „Ich komme zurück, Johnny. Versprochen.“
    Er beugte sich vor, um seine Shorts aufzuheben und anzuziehen. Ohne mich anzusehen, drehte er sich um, seine Schultern sackten zusammen. Er antwortete nicht.
    „Ich werde kommen“, sagte ich.
    Er nickte.
    Ich ging.

30. KAPITEL
    I ch wachte erschrocken auf. Mein Magen drehte sich immer noch. Ich war in meinem Bett, aber irgendwie fehlte mir die Orientierung, sodass ich eine gute halbe Minute brauchte, um mich zurechtzufinden. Johnny schnarchte leise neben mir, einen Arm quer über seinem Gesicht.
    Mein Mageninhalt erkämpfte sich einen Weg in meine Kehle. Ich warf die Decke von mir und stolperte ins Badezimmer, wo ich vor der Toilette auf die Knie fiel und alles von mir gab, was ich in den letzten anderthalb Jahren zu mir genommen hatte – so fühlte es sich zumindest an. Keuchend und schwitzend, die Fliesen kalt an meinen Knien, schloss ich die Augen.
    Ich wusste es.
    Ich hatte nur nicht darüber nachgedacht. Dass die Jeans ein kleines bisschen mehr spannten, konnte leicht durch zu viele Brownies im Mocha erklärt werden. Die empfindlichen Brüste kamen durch PMS. Meine verspätete Periode und die Schmierblutungen dazwischen durch Nervosität.
    Doch das stimmte alles nicht. Ich spülte mir den Mund aus und trocknete mir das Gesicht ab. Dann übergab ich mich erneut. Ich schloss die Augen, umklammerte mit den Händen das Porzellan, so wie ich mich in meinem Traum, der kein

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