Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
ihn kühl. »Ich will nicht bedauern müssen, dass ich es Euch gestattet habe, mit mir zu reisen.«
»Weshalb weicht Ihr meiner Frage aus?«
»Ich diskutiere unsere Clanangelegenheiten nicht mit Außenstehenden.«
»Außenstehende?«, fauchte er.
»Ja.«
Weshalb empfand er dieses Wort als dermaßen kränkend?
Todsicher wollte er nicht zu einem Clan gehören, der aus Vampiren bestand, denen ihr kostbarer Wunsch, ein höheres Ziel zu finden, wichtiger war als ihre eigenen Brüder.
»Habt Ihr vergessen, dass ein Mitglied Eures Clans womöglich ein Verräter ist?«, knurrte er. »Das macht es durchaus zu meiner Angelegenheit.«
Sie kniff die Lippen zusammen, doch ihre Selbstbeherrschung blieb unberührt, als sie Anstalten machte, an ihm vorbeizugehen.
»Ich glaube, es ist das Beste, wenn Ihr hier auf mich wartet.«
Er streckte blitzschnell die Hand aus, um sie am Oberarm zu packen. Seine unerträgliche düstere Vorahnung machte ihn blind für die Gefahr.
»Nefri …«
»Nicht jetzt, Santiago.«
»Was verbergt Ihr vor mir?«
»Ich sagte es bereits.« Sie drehte sich widerstrebend um, um seinen harten Blick zu erwidern. »Das ist eine Clanangelegenheit.«
»Es ist Gaius, nicht wahr?«, fragte er anklagend. Er wusste, dass ihm das leichte Zucken ihrer Wimpern entgangen wäre, wenn er sie nicht so genau beobachtet hätte. »Er ist der verschollene Älteste.«
Natürlich weigerte sie sich, die Wahrheit zu gestehen.
Die meisten Vampire beherrschten die Kunst der Täuschung außergewöhnlich gut, und diese Vampirin schien eine wahre Meisterin darin zu sein.
»Der Groll, den Ihr gegen Euren Vater hegt, sorgt dafür, dass Ihr außerstande seid, klar zu denken.«
Santiago weigerte sich, sich täuschen zu lassen. »Ich denke klar genug, um zu wissen, dass ich recht habe. Könnt Ihr es leugnen?«
Sie wandte das Gesicht ab, ihr Profil verriet ihm absolut nichts.
»Bleibt hier.«
»Damit Ihr versuchen könnt, die Wahrheit zu verheimlichen?«
»Nichts wird verheimlicht werden«, versuchte sie ihm zu versichern.
Dachte sie wirklich, dass er ihr das einfach so glaubte?
Er mochte nicht uralt sein, doch er war nicht erst gestern verwandelt worden.
»Wenn Ihr nichts zu verbergen habt, dann gibt es auch keinen Grund dafür, weshalb ich nicht mitkommen kann.«
»Bei allen Göttern.« Das Eis schmolz für einen kleinen Augenblick, und Nefri wandte sich ihm zu, um ihn mit einem erbitterten Blick zu durchbohren. »Ihr seid tatsächlich der störrischste aller Vampire.«
KAPITEL 19
A riyal band sein feuchtes Haar zu einem langen Zopf und trat aus dem Badezimmer im Obergeschoss des Bauernhauses. Trotz des Mangels an heißem Wasser hatte die Dusche zumindest den Schmutz aus dem Keller abgewaschen. Ganz zu schweigen von seinen jüngsten Aktivitäten im Kellergeschoss.
Es waren wundervolle, dekadente, außergewöhnliche Aktivitäten gewesen.
Ein Lächeln kräuselte seine Lippen bei den köstlichen Erinnerungen an den Tag, den er in den Armen seiner Gefährtin verbracht hatte.
Die vergangenen Stunden waren eine Offenbarung gewesen.
Nach den Jahrhunderten, die er in einem Harem gefangen gewesen war, hätte er geschworen, dass es nichts gab, was ihn schockieren konnte, wenn es um Sex ging.
Es gab nichts, was er nicht getan hatte.
Tausendmal.
Aber mit Jaelyn zusammen zu sein war nicht einfach nur Sex.
Es war eine so intime Verbindung, dass es Augenblicke gegeben hatte, in denen es sich so anfühlte, als hätten sie wahrhaftig das Paradies entdeckt.
Unglücklicherweise war der Tag irgendwann zu Ende gegangen. Und damit ihre Entschuldigung, noch länger im Keller zu bleiben.
Das Kind befand sich noch immer in der Gewalt des Zauberers, und jetzt musste Ariyal sich auch über die Blutsauger Gedanken machen, denn seine Gefährtin hatte ihn darüber informiert, dass sie sich um Mitternacht zu einem umfassenden Angriff versammeln würden.
Er verstand ihren Wunsch, das Kind zu retten, ja, er begrüßte ihn sogar, aber er beabsichtigte, dafür zu sorgen, dass sein Volk gegen die näher rückenden Vampire geschützt war.
Ariyal betrat das Schlafzimmer und zog seine Jeans und seine Stiefel an, bevor er einen Dolch in ein Halfter steckte, der an seinem Knöchel befestigt war. Er griff gerade nach seinem Schwert, als er spürte, dass Jaelyn vor der Tür stand.
Sie war eigenartig hartnäckig gewesen, als sie angekündigt hatte, dass sie die Absicht habe, das Haus zu durchsuchen, da sie hoffte, ein Hemd zu finden, das er tragen
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