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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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aufragenden Bücherregale säumten. Nur ein Naturwissenschaftler wusste Bücher mit Titeln wie Einführung in die Quantenmechanik zu schätzen.
    Als Santiago nichts fand, was ihm einen Hinweis auf den Aufenthaltsort der vermissten Werwölfe gegeben hätte, und, noch wichtiger, keinen Hinweis auf etwaige Eindringlinge entdecken konnte, durchquerte er die makellose Küche und stieg die Treppe hinauf. Obgleich der Geruch des Paares überall im Haus wahrzunehmen war, waren seine Sinne so fein, dass er imstande war, ihre letzte Spur auszumachen.
    Vorsichtig ging er durch den Flur bis zu einem großen Schlafzimmer mit einem schweren Bett aus Walnussholz, das von Baumgeistern geschnitzt worden war, und Wänden, die in einem zarten Elfenbeinton gestrichen waren. Mitten auf dem Hartholzboden blieb er stehen.
    Hier.
    Genau an dieser Stelle waren die beiden verschwunden.
    Santiago ging in die Hocke, um den Fußboden in Augenschein zu nehmen, und suchte nach irgendwelchen Indizien, die auf einen Kampf hinwiesen. Seine Finger hatten kaum das Holz berührt, als er auch schon eine Explosion eiskalter Macht spürte. Er schnellte wieder hoch.
    Eine Vampirin.
    Ganz in seiner Nähe.
    Mit einem leisen Knurren wirbelte er herum, das Schwert gezückt, bereit zum Todesstoß. Doch dann zögerte er, als er die Frau erblickte, die im Türrahmen stand.
    Dios.
    Sie war … wunderschön.
    Obgleich er in einem Vampirclub arbeitete, der berühmt dafür war, dass er die schönsten Dämonen der Welt zur Unterhaltung zu bieten hatte, verschlug es ihm die Sprache.
    Die Frau war groß und geschmeidig, ihr dunkles Haar reichte bis zu ihrer Hüfte. Ihr Gesicht war ein perfektes blasses Oval, mit Augen, die so schwarz waren wie Ebenholz, und fein geschnittenen Zügen. Ihre vollen Lippen besaßen die Farbe von Kirschen, und ein einziger Blick auf sie ließ Santiago so hart wie Granit werden.
    Sein verwirrter Blick glitt weiter nach unten und nahm die dunklen Gewänder in Augenschein, die ihre vollen Brüste bedeckten, und das uralte Goldmedaillon, das ihren Hals schmückte. Noch weiter unten ließen die Falten in der Seide lange Beine erahnen und boten einen flüchtigen Blick auf ihre zarten Füße, die von Seidenpantoffeln umschlossen wurden.
    Eigentlich hätte sie in dieser Aufmachung matronenhaft aussehen müssen, wie eine spießige alte Dozentin.
    Aber sie wirkte – heiß wie die Hölle.
    Leider war es sehr gut möglich, dass er sie töten musste. Verdammt schade.
    Die Frau, die anscheinend nicht bemerkte, welche Gefahr in der Luft lag, trat auf Santiago zu und musterte ihn mit einer undurchdringlichen Miene.
    »Sie sind nicht hier.«
    Ihre Stimme war leise und kehlig und umströmte Santiago mit überraschender Macht.
    »Verdammt«, keuchte er, und ein kühler Schauder lief ihm über den Rücken. »Wer seid Ihr, und wie zum Teufel seid Ihr hereingekommen?«
    Sie legte den Kopf auf die Seite. »Ich vermute, Ihr seid hier, um die Seherin zu finden?«
    »Ich habe Euch eine Frage gestellt«, bellte er.
    Sie erstarrte, und Santiago unterdrückte einen Fluch, als mit einem Mal ein vernichtender Druck auf ihm lastete und ihn darauf hinwies, dass er allen Grund dazu hatte, wegen ihrer Anwesenheit nervös zu sein.
    Sie verfügte über genügend Macht, um es mit Styx aufzunehmen.
    Erst vor wenigen Sekunden hätte er es für unmöglich gehalten, dass es überhaupt irgendeinen Vampir gab, der dies vermochte.
    »Gebt acht, Santiago«, schnurrte sie.
    Klugerweise wich er zurück und senkte das Schwert, das gegen eine Vampirin mit ihrer Stärke beinahe nutzlos war.
    »Woher kennt Ihr meinen Namen?«, erkundigte er sich.
    Es folgte eine kurze Pause, als überlege sie, ob sie seine Frage beantworten solle oder nicht. Dann zuckte sie leicht mit der Schulter.
    »Ich bin sehr gut bekannt mit Eurem Vater.«
    Santiago fauchte. Niemand wusste von seinem Vater. Er weigerte sich, mit irgendjemandem darüber zu sprechen.
    Einschließlich Viper, der sein Clanchef und engster Freund war.
    »Unmöglich.« Er starrte die Vampirin voll wildem Argwohn an. »Gaius hat den Schleier bereits vor Jahrhunderten durchquert.«
    Sie nickte langsam. »Er ist ein äußerst gern gesehenes Mitglied unseres kleinen Clans. Tatsächlich gehört er sogar dem Großen Rat an.«
    Santiago wich einen weiteren Schritt zurück, als ihn die Erkenntnis mit schmerzhafter Macht traf.
    »Ihr seid eine Unsterbliche«, krächzte er.
    »Ja.«
    Er senkte den Blick zu dem Medaillon, das um ihren Hals

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