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Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)

Titel: Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexandra Ivy
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ist kein Zufall«, gab sie zu. »Wie Ihr suche ich nach der Prophetin.«
    Santiago ballte die Hände zu Fäusten und ignorierte den Wunsch, sie durch diese seidigen Haarsträhnen gleiten zu lassen.
    »Weshalb?«
    Sie wandte sich wieder um, um ihm in das misstrauische Gesicht zu blicken. »Wir hofften, sie vor dem Fürsten der Finsternis beschützen zu können, indem wir sie hinter den Schleier holen.« Sie deutete mit der Hand auf den leeren Raum. »Ich fürchte, wir kamen zu spät.«
    Ja. Er kannte dieses Gefühl.
    »Woher wusstet Ihr überhaupt von Kassandra?«
    Ein Mona-Lisa-Lächeln legte sich auf ihre Lippen. »Wir sind nicht vollkommen isoliert.«
    »Also habt Ihr uns ausspioniert?«
    »Einige reisen zwischen den Welten hin und her«, antwortete sie, ohne sich zu rechtfertigen. »Und als bekannt wurde, dass es Gerüchte über eine Seherin gibt, begann ich nachzuforschen. Sie ist …«
    Er runzelte die Stirn, als sie zögerte. »Was denn?«
    Nefri griff in die Tasche ihrer Gewänder, um ein dünnes Buch herauszuziehen, das nicht größer als ihr Handteller war.
    »Sie ist von entscheidender Bedeutung für die Zukunft all unserer Welten.«
    Santiago betrachtete das Buch prüfend. Es war offensichtlich schon sehr alt. »Was ist das?«
    Nefri strich liebevoll mit den Fingern über den lädierten roten Buchdeckel. »Ein Prophezeiungsbuch, das ich hinter den Schleier mitnahm, als der Fürst der Finsternis sie zu vernichten begann.«
    Santiago hob die Brauen. Prophezeiungsbücher waren so selten wie tatsächliche Prophetinnen und Propheten.
    »Und?«
    »Ich fürchte, die meisten davon enthalten nur Unsinn.«
    Santiago schnaubte. »Typisch.«
    »Doch es gibt eines, das die Geburt von Alpha und Omega erwähnt.«
    Alpha und Omega …
    Santiago spannte sich an. Das waren genau dieselben Worte, die der Sylvermyst gesprochen hatte, als er davor gewarnt hatte, dass das Kind, welches so lange von Laylah beschützt worden war, dazu bestimmt sei, den Fürsten der Finsternis in diese Welt zurückzuholen.
    Das konnte kein Zufall sein.
    »Was besagt der Text?«, fragte er mit krächzender Stimme.
    »Er weist darauf hin, dass der ›Bote der Wahrheit‹ nicht zum Schweigen gebracht werden darf«, antwortete sie, ohne zu zögern.
    »Das ist alles?«
    »Ja.«
    Er biss die Zähne zusammen. Weshalb konnten Prophetinnen und Propheten die Zukunft nicht einfach in Worten ausdrücken, die man auch verstehen konnte?
    »Diese Worte sind dennoch reines Geschwafel.«
    »Nein.« Nefri schüttelte den Kopf. »Es ist eine Warnung, die zu beherzigen ich die Absicht habe.«
    Sie hob die Hand, um das Medaillon an ihrem Hals zu ergreifen. Das goldene Metall, in das uralte Hieroglyphen eingraviert waren, begann zu glühen und erfüllte den Raum mit einer eigenartigen Hitze.
    Santiago hob instinktiv sein Schwert. »Was zum Teufel tut Ihr da?«
    »Ich werde nach der Frau suchen.«
    Trotz seines Hasses auf die Unsterblichen und trotz der sehr realen Möglichkeit, dass sie versuchen würde, ihn zu braten, sollte er ihre dramatische Abreise stören, trat Santiago auf Nefri zu und packte sie am Arm.
    »Nicht ohne mich.«
    Sie erstarrte unter dem festen Griff seiner Hand, und der Blick aus ihren dunklen Augen forschte in seiner wilden Miene.
    »Das hatte ich vergessen«, flüsterte sie.
    Seine Fangzähne begannen zu pulsieren, als er den exotischen Duft von Jasmin und reiner Weiblichkeit wahrnahm.
    »Was vergessen?«
    »Wie aggressiv die Männer in dieser Welt zu sein pflegen.«
    Er beugte sich vor und streifte mit seinen Lippen über die ihren, während er eine leise Warnung aussprach.
    » Querida , du weißt überhaupt nicht, was Aggressivität bedeutet.«

KAPITEL 5
    J aelyn saß auf dem steilen Schrägdach. Ihre Augen verengten sich misstrauisch, als Ariyal mit spielender Leichtigkeit das unverriegelte Dachfenster öffnete.
    Sie schüttelte den Kopf, und ihr Unbehagen wuchs, als sie neben dem Sylvermyst in die Hocke ging.
    »Das muss eine Falle sein.«
    »Niemand denkt je darüber nach, dass ein Angriff von oben erfolgen könnte. Insbesondere Vampire nicht.« Ariyal warf ihr ein spöttisches Lächeln zu. »Das ist wohl nicht weiter überraschend, wenn man bedenkt, dass sie den Großteil ihres Lebens im feuchten und kalten Boden verbringen.«
    Jaelyn ballte die Hände zu Fäusten und wünschte Siljar und den Rest der Orakel insgeheim in die nächste Hölle.
    Es war bereits schlimm genug gewesen, die unangenehme Aufgabe aufgebürdet zu bekommen, Ariyal

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