Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
sah mit seinem zwei Meter großen, muskelbepackten Körper und seinem glatt rasierten Kopf wie ein gedungener Raubmörder aus.
»Ah, es ist nicht bloß ein Hund, sondern der König der Straßenköter«, spottete Santiago und grimassierte, als Salvatore mit seinen beeindruckenden Zähnen nach ihm schnappte. »Sollte ein König nicht stubenrein sein?«
Salvatore richtete eine Schusswaffe, die mit Silberkugeln geladen war, direkt auf Santiagos Herz und nickte Fess zu, der sich rasch zu Nefri begab und sich vor sie stellte. Die geradezu unanständig massige Gestalt der Wolfstöle und das brutale Glitzern in ihren Augen ließen die schlanke Frau gefährlich verletzlich erscheinen, doch niemand im Raum war dumm genug zu bezweifeln, dass sie imstande war, sie alle im Handumdrehen zu töten.
Ihre Macht vibrierte in erschreckenden Wellen um ihren Körper.
»Santiago.« Salvatore stellte sich so hin, dass er beide Eindringlinge im Blick hatte. »Ich muss eindeutig ein ernstes Wort mit Styx reden. Dieser arrogante Bastard scheint die Bedeutung von Grenzen nicht zu begreifen.«
»Styx hatte nichts zu tun mit unserem …« Santiago dachte genau über seine Worte nach. Vampire und Werwölfe waren von Natur aus Feinde. Und beide Spezies schwelgten in dem Wunsch, die jeweils andere auszurotten. Aber vor einigen Monaten hatten Salvatore und Styx einen brüchigen Waffenstillstand ausgerufen, da sie gezwungen waren zusammenzuarbeiten, um das größere Übel aufzuhalten. Der Anasso würde Santiago bei lebendigem Leibe häuten, wenn er das zeitlich begrenzte Abkommen brach. »Unerwarteten Eintreffen.«
Salvatores Augen verengten sich. »Ihr erwartet, dass ich Euch glaube, es sei Euch gelungen, Euch ohne Hilfe an meinen Wachtposten vorbeizuschleichen?«
Santiago warf der schweigenden Nefri einen vielsagenden Blick zu. »Unsere Ankunft war, gelinde gesagt, unkonventionell.«
Der Werwolfkönig wandte sich um, um die dunkelhaarige Vampirin prüfend anzublicken. Er gab einen Pfiff von sich, während er ihre zarte Schönheit eingehend betrachtete.
» Cristo. « Er wandte seinen Blick wieder Santiago zu. »Sie stellt Euch bei Weitem in den Schatten, amico . Hat sie eine Wette verloren, oder haltet Ihr sie als Geisel fest?«
Santiago blickte ihn finster an. Sie stellte ihn in den Schatten? Sollte er etwa gekränkt sein? Nefri stellte jeden in den Schatten.
Diese Frau war nicht nur unglaublich schön und besaß die Art von königlichem Liebreiz, der in einem Mann das Bedürfnis weckte, sie auf den Rücken zu werfen und diese unnahbare Vollkommenheit fortzuküssen, sondern sie erwies sich auch als intelligent, kultiviert und überraschend einfallsreich.
Und natürlich war es sehr gut möglich, dass sie das mächtigste Wesen war, das auf Erden wandelte.
Darüber hinaus gehörte sie einem Clan an, der die Ansicht vertrat, er sei den gewöhnlichen Vampiren überlegen, selbst wenn er dumm genug sein sollte, die aparte, unerreichbare Nefri zu begehren. Was er ganz sicher nicht war.
Diese arroganten Snobs.
»Sie ist eine Unsterbliche«, entgegnete er absichtlich nüchtern.
»Wirklich?« Salvatore war ehrlich schockiert. »Ich dachte, die Unsterblichen seien ein Mythos.«
Santiago suchte Nefris Blick. Kindischerweise ärgerte ihn ihre gelassene Selbstbeherrschung. Gab es denn nichts, was sie aus dem Konzept bringen konnte?
»Unglücklicherweise sind sie sehr real.«
»Unglücklicherweise?« Salvatore warf ihm einen Blick zu, der erfüllt war von reinem männlichem Missfallen. »Seid Ihr blind?«
»Er ist ein wenig voreingenommen«, erklärte Nefri, und ein mysteriöses Lächeln kräuselte ihre Lippen.
Salvatore ging auf die bezaubernde Frau zu und beugte sich so dicht zu ihr, dass er ihren exotischen Jasminduft einatmen konnte.
»Interessant«, murmelte er.
Santiago bemerkte nicht einmal, dass er sich bewegte, bis er plötzlich neben Nefri stand, die Fangzähne warnend gefletscht.
Zum Teufel mit dem Abkommen.
Wenn Salvatore Nefri berührte, dann war er ein toter Hund.
»Zurückbleiben.«
Die goldenen Augen glühten für einen Augenblick, als der Wolf die unverblümte Herausforderung witterte, doch dann lachte er unvermittelt und machte einen Schritt zurück.
»Seid Ihr ein wenig besitzergreifend, Santiago?«, spottete er.
Besitzergreifend? Natürlich war er nicht besitzergreifend. Er verehrte Frauen. Alle Frauen. Und sie verehrten ihn. Aber je mehr, desto besser, davon war er fest überzeugt.
Es war nur so …
Verdammt, er
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