Der Dunkelheit versprochen: Guardians of Eternity 8 - Roman (German Edition)
ihren schlanken Körper.
»Wohin?«
»Da gibt es einen kleinen Fluss, versteckt hinter den Bäumen.« Er senkte seinen Blick zu ihren vollen Lippen, und die tiefe Befriedigung darüber, dass sie nicht das Blut eines anderen Mannes getrunken hatte, erwärmte seinen Körper. »Du kannst mir den Rücken waschen.«
Der Duft ihrer Erregung lag würzig in der Luft, doch sie stieß ihn grob von sich.
»Ich habe soeben geduscht.«
Er lächelte und atmete tief den Duft ihrer verführerischen Erregung ein. »Was willst du damit sagen?«
Ganz bewusst ließ sie ihre Finger liebevoll über den Griff ihrer Schrotflinte gleiten.
»Dass du dir deinen verdammten Rücken selbst waschen kannst.«
Ariyal streckte die Hand aus und streichelte mit dem Daumen über ihre Unterlippe. »Du bist so grausam.«
»Du hast Glück, dass ich dir noch keinen Dolch in den Rücken gestoßen habe«, murmelte sie und wandte sich um, um davonzustapfen.
Ariyal unterdrückte das selbstmörderische Bedürfnis, sich Jaelyn über die Schulter zu werfen und sie in die Abgeschiedenheit des Waldes zu schleppen. Es genügte ihm die absolute Gewissheit, dass sie ihn begehrte, während er sich auf den Weg zu dem Flüsschen machte. Der Addonexus mochte vielleicht alles darangesetzt haben, um sie zu einer erbarmungslosen Scharfrichterin zu machen, die weder Skrupel noch Gefühle zeigte, aber dieser Versuch war nicht von Erfolg gekrönt gewesen.
Zumindest nicht vollständig.
Unter dem Eis verbarg sich eine leidenschaftliche Frau, die sich danach sehnte, endlich aus ihren Beschränkungen auszubrechen.
Und er war genau der richtige Mann, um ihr dabei zu helfen, ihre so lange unterdrückten Bedürfnisse zu entdecken.
Als er den Wald erreichte, der den Rand der Wiese säumte, blieb Ariyal abrupt stehen. Er hatte den unverkennbaren Geruch einer Wolfstöle wahrgenommen.
Es war nicht ungewöhnlich, dass Hunde in einem solch erstklassigen Jagdrevier herumschnüffelten, aber seine Sinne befanden sich in höchster Alarmbereitschaft, als er seine Kleidung ablegte und in das bis zu seiner Hüfte reichende Wasser des Flusses watete.
Sobald er sich gewaschen hatte, zog er die Jeans an, die er in der Tüte fand, welche Jaelyn ihm mitgebracht hatte. Er steckte einen Dolch in den Hosenbund an seinem unteren Rücken und band sich einen anderen um den Knöchel. Nachdem er sein nasses Haar geflochten hatte, griff er wieder in die Tüte, um das Hemd herauszuziehen.
Ein kurzer Blick reichte aus, Jaelyns vorherige Belustigung zu verstehen. Große Götter. Das seidene Hawaiihemd, das mit grellgelben und -roten Blumen bedruckt war, war eine Beleidigung für jedes Wesen, das auch nur ein Minimum an Modebewusstsein besaß.
Indem er das geschmacklose Kleidungsstück mit der einen Hand umklammert hielt, die Scheide seines Schwerts mit der anderen, marschierte er aus dem Wald hinaus und entdeckte Jaelyn und Levet, die sich unter der großen Eiche ausruhten.
»Ich vermute, du denkst, das sei lustig?«, wollte er wissen und ließ das Hemd vor ihrer Nase baumeln.
Der lästige Gargyle neben Jaelyn krümmte sich augenblicklich vor Lachen, und sein Gelächter hallte durch die Landschaft.
» Oui . Ich denke, es ist très amüsant.«
Ariyal funkelte den Quälgeist warnend an. »In der Nähe des Wasserlaufes habe ich den Geruch einer Wolfstöle wahrgenommen. Ich schlage vor, du gehst dieser Angelegenheit einmal nach.«
»Weshalb ich?«
»Wenn du bleibst, ist die Wahrscheinlichkeit sehr groß, dass ich dich am nächsten Baum aufspieße.«
»Bist du immer so bissig?«, erkundigte sich Levet. Als ihn jedoch ein finsterer Blick aus Ariyals Augen traf, flatterte er frustriert mit den Flügeln und überquerte die Wiese. »Ich nahm eigentlich an, die Angehörigen des Feenvolks wären eine freundlichere Spezies!«, rief er über seine Schulter.
Jaelyn stand auf. »Er hat recht«, sagte sie vorwurfsvoll zu Ariyal. »Du bist wirklich bissig.«
Es stimmte.
Und das hatte nicht das Geringste mit potthässlichen Hemden zu tun, dachte er, während er seinen hungrigen Blick über Jaelyns Körper gleiten ließ.
»Ich bin frustriert.«
Bei seiner unverblümten Erklärung stemmte sie die Hände in die Hüften. Offenbar war sie nicht weniger frustriert als er. Aber war sie bereit, die Wahrheit zuzugeben? O nein, stattdessen verdrehte sie die Augen in gekünstelter weiblicher Verärgerung.
»Männer.«
»Frauen«, erwiderte er spöttisch und schwenkte das Hemd wie eine Flagge. »Das hier hast du
Weitere Kostenlose Bücher