Der dunkle Herzog
war.«
»Das war, weil du dich betrunken und eines seiner Felder zur Hälfte verwüstet hattest«, stellte Isabella richtig.
Mac zuckte die Schultern. »Das ist wahr.«
»Macht euch keine Gedanken wegen Old John«, sagte Eleanor. »Wenn man ihn richtig behandelt, ist er ein Schatz.«
»Also gut«, meinte Isabella. »Setzen wir Miss McDonald auf unsere Liste. Was ist mit Honoria Butterworth?«
»Um Himmels willen!« Hart sprang auf.
Jeder am Tisch hielt inne und starrte ihn an, Ian eingeschlossen. »Muss ich mich in meinem eigenen Haus zum Gespött machen lassen?«
Mac lehnte sich auf seinem Stuhl zurück, die Hände hinter dem Kopf verschränkt. »Wäre es dir lieber, wir würden dich in der Öffentlichkeit zum Gespött machen? Im Hyde Park vielleicht? Oder mitten auf der Pall Mall? Im Kartenzimmer deines Clubs?«
»Mac, halt den Mund!«
Ein leises Lachen entfloh Lord Ramsays Mund, das er mit einem Hüsteln zu tarnen versuchte. Hart schaute auf seinen Teller und bemerkte, dass das Würstchen, von dem er erst einen Happen verzehrt hatte, verschwunden war. Er hatte es nicht gegessen.
Leise Kaugeräusche drangen unter dem Tisch hervor, und Eleanor sah plötzlich ganz unschuldig drein.
Ein Aufschrei bahnte sich seinen Weg Harts Kehle hinauf, und er konnte ihn nicht daran hindern, aus seinem Mund zu dringen. Der Schrei hallte von den Kristallfacetten des Lüsters wider, und Ben hörte auf zu kauen.
Hart stieß sich vom Tisch ab, sein Stuhl kippte nach hinten um. Irgendwie schaffte er es aus dem Zimmer, stürmte den Flur hinunter und zur Treppe. Hinter sich hörte er Eleanor sagen: »Du liebe Güte, welche Laus ist ihm denn heute Morgen über die Leber gelaufen?«
Es ist gut, dass Hart gegangen ist, dachte Eleanor. Ihre Hand zitterte leicht, als sie die Gabel zum Mund führte. Nach den schwindelig machenden Küssen in der Wäschekammer und zuvor auf der Treppe fühlte sie sich heute Morgen in seiner Gegenwart mehr als befangen. Sie trug die Unterhose, die er letzte Nacht aus dem Wäschestapel hervorgezogen hatte. Maigdlin hatte die frische Wäsche heute Morgen heraufgebracht.
Das Mädchen hatte nichts davon gesagt, dass die Diener die Wäschekammer in einem traurigen Zustand vorgefunden hatten. Sie hatten nichts bemerkt, weil Eleanor jedes Wäschestück neu zusammengefaltet hatte, ehe sie zu Isabella gegangen war, um sie bis zum Ende des Balls zu unterstützen.
Als Eleanor heute Morgen die Unterhose angezogen hatte, hatte sie daran gedacht, dass Hart einen Kuss auf den Stoff gedrückt und ihr gesagt hatte, sie solle an ihn denken. Eleanor hatte an ihn gedacht, und jetzt hätte sie schwören können, den Abdruck seiner Lippen auf ihrem Po zu spüren.
Eleanor nahm das übriggebliebene Würstchen von Harts Teller und verfütterte es an Ben. »Warum notierst du dir die Namen möglicher Bräute für Hart?«
Isabella legte den Stift aus der Hand. »Das tue ich nicht. Das ist alles nur Humbug, Eleanor. Wir alle wissen, dass du die perfekte Frau für ihn bist; er braucht nur einen kleinen Schubs, das auch zu begreifen.«
Eleanor fröstelte es. »Ich glaube, in einem hat er Recht, Izzy. Das ist seine Angelegenheit – und meine.«
»Nun sei nicht so überheblich zu mir. Du weißt, dass ich Recht habe. Ist es nicht so, Lord Ramsay?«
Lord Ramsay faltete seine Zeitung und legte sie auf den Tisch, die letzte Seite war bereit, gelesen zu werden. »Es wäre nicht das Schlechteste für dich, ihn zu heiraten, El.«
Eleanor starrte ihren Vater überrascht an. »Ich dachte, du wärest darüber glücklich gewesen, dass ich meine Verlobung gelöst habe. Du warst auf meiner Seite und gegen Hart.«
»Ja, in der Tat, damals habe ich es gutgeheißen. Hart war arrogant und sogar gefährlich, und du passtest nicht gut zu ihm. Aber jetzt liegen die Dinge anders. Ich werde alt, meine Liebe, und wenn ich sterbe, werde ich dich mittellos zurücklassen. Bettelarm. Ich würde ruhiger sterben, wenn ich wüsste, dass all dies hier dir gehört.« Er machte eine weit ausholende Armbewegung, die das Speisezimmer einschloss.
Eleanor stieß ihre Gabel in die Setzeier. »Nun, es ist egal, was ihr wollt; es ist sogar egal, was ich will. Es liegt nicht bei uns, nicht wahr?«
Ihr gegenüber am Tisch hatte Ian seine Aufmerksamkeit auf den Honigtopf gerichtet. Als würde er nicht bemerken, was er tat, griff er danach, hob den Tropfer heraus und ließ den goldenen Honigstrom zurück in den Topf fließen.
»Woran denkst du, Ian?«, fragte
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