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Der dunkle Herzog

Der dunkle Herzog

Titel: Der dunkle Herzog Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jennifer Ashley
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geschickt, weil er wusste, dass du allein bist.«
    »Ja, mein teuflisch kluger kleiner Bruder manipuliert die Dinge zu seiner Zufriedenheit. Aber jetzt stecken wir mittendrin.«
    »Ich muss dich also heiraten, um meinen Ruf zu retten?«
    »Dein Ruf wird keinen Schaden nehmen. Ich werde dafür sorgen, dass außerhalb der Familie nichts davon publik wird. Aber ich will dich trotzdem heiraten. Ich muss auf dich aufpassen.«
    »Du musst …«
    »Ich werde auf dich aufpassen, ob du mich heiratest oder nicht, aber die Dinge werden einfacher sein, wenn du meine Frau bist. Du brauchst einen Ehemann, Eleanor, ebenso sehr wie ich eine Ehefrau brauche. Wenn dein Vater stirbt, wirst du nichts haben. Glenarden wird an einen Cousin fallen, den du kaum kennst, und du wirst es verlassen müssen. Was wirst du dann tun?«
    »Ich bin dabei zu beweisen, dass ich sehr gut auf der Schreibmaschine bin«, versuchte Eleanor zu scherzen, aber Hart lachte nicht.
    »Du wirst in einer billigen Pension voller langweiliger alter Frauen enden«, prophezeite er. »Beute für jeden Mann, der glaubt, dass eine hübsche alte Jungfer ein lohnendes Objekt ist. Oder du wirst von Landsitz zu Landsitz ziehen und bei Freunden wohnen. Aber ich kenne dich – du wirst dich schrecklich beschämt fühlen und glauben, dass du sie ausnutzt.«
    »Wie du es schilderst, klingt meine Zukunft entsetzlich trostlos.«
    »Sie muss es nicht sein. Wenn du erst eine MacKenzie bist, kann niemand dir etwas anhaben. Allein schon mit mir verlobt zu sein, wird Gewicht haben. Du wirst dir nie wieder Sorgen machen müssen, El. Und dein Vater auch nicht. Und wer weiß, vielleicht habe ich dir heute ein Kind gemacht.«
    Eleanor schüttelte den Kopf. »Ich habe damals auch nicht empfangen, und ich bin jetzt schon ziemlich alt …«
    »Man kann das nie wissen, El. Das heute ist spontan geschehen, und du sollst nicht dafür bezahlen müssen. Ebenso wenig wie das Kind. Ich will, dass es einen Namen hat.«
    Eleanor hörte die Heftigkeit in seiner Stimme.
Hart will ein Baby,
erkannte sie überrascht. Ihr wurde warm ums Herz.
    Harts Hände lagen fest auf ihren Schultern, im kalten Regen fühlten sie sich heiß an. »Ich werde für dich und jedwedes Kind sorgen – mein Name wird dich schützen.«
    Eleanors Mund fühlte sich trocken an, Gedanken blitzten auf und verschwanden wieder. »Jede Frau, die dich heiratet, wird großen gesellschaftlichen Verpflichtungen nachkommen müssen – die andere Hälfte deiner politischen Karriere.«
    »Ich weiß. Ich weiß das, El. Aber ich kann mir keine vorstellen, die dafür besser geeignet wäre als du.«
    Eine skeptischere Frau mochte vielleicht auf die Idee kommen, Hart hätte sie heute verführt, damit er eine Gastgeberin hatte, um die Ehefrauen der Politiker zu unterhalten, die er umwerben musste. Aber Eleanor hatte sich das Stocken in seiner Stimme nicht eingebildet, als er gesagt hatte
Ich werde es nicht ertragen, wenn du wieder fortgehst.
Ebenso wenig wie den Glanz in seinen Augen, als er von der Möglichkeit eines Kindes gesprochen hatte.
    Sie befeuchtete ihre Lippen. »Es ist viel, worum du bittest.«
    »Ja, das ist es.« Hart nahm ihr Gesicht in die Hände, sein Daumen strich über ihre Unterlippe. »Und ich werde alles in meiner Macht Stehende tun, um dafür zu sorgen, dass du es nicht bereuen wirst.«
    Eleanor sah ihm in die Augen. In den bernsteinfarbenen Tiefen las sie die Sicherheit des Sieges, die Gewissheit, dass er alles bekommen würde, was er wollte. Und doch – dahinter sah sie auch Furcht. Hart stand an einem Scheideweg – von diesem Tag an konnte sein Leben in jede Richtung verlaufen. Und er hatte Furcht davor.
    Er war nicht allein in seiner Furcht. Eleanors Kehle war wie zugeschnürt, ihre Knie waren weich und ihre Glieder zitterten, als ihr ganzes Leben durch das Aussprechen weniger Worte verändert wurde.
    »Das bedeutet dann wohl, dass Curry seine vierzig Guineas verloren hat«, sagte sie.
    »Zum Teufel mit seinen vierzig Guineas.« Hart zog sie an sich und küsste sie. Seine feste Umarmung versprach Eleanor, dass sie nie wieder von ihm fortgehen würde, und als sie sich von seiner Wärme umfangen ließ, fragte Eleanor sich, ob sie das überhaupt je wieder wollen würde.
    Als Eleanor und Hart zum Haus zurückkehrten, herrschte dort Chaos. Die Romakinder tobten trotz des Regens auf der Wiese herum und jagten MacKenzie- und McBridekinder oder ließen sich von ihnen jagen. Die Hunde der Familie hatten sich zusammen mit den

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