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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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sprang auf.
    Neil riss die Augen auf. »Um Himmels willen, Silvan, wusstest du von dieser Kammer nichts?«
    Simon fasste sie an der Hand. Seine braunen Augen blitzten. »Zeig sie mir.«

19
    Chloe krallte sich in der Mähne des Hengstes fest. Sie galoppierten durch die Heide auf einen dichten Wald zu.
    Als sie und Dageus vor einer halben Stunde aus dem Schlosshof geritten waren, hatte sie noch mehr Hinweise darauf entdeckt, dass sie sich in der Vergangenheit befand. Eine breite, hohe Mauer, die gestern noch nicht da gewesen war und auf der Wächter patrouillierten, umgrenzte den Hof. Die Wächter trugen mittelalterliche Kettenhemden und Waffen, bei deren Anblick sich Chloes Finger krümmten. Sie konnte kaum der Versuchung widerstehen, ihnen diese Waffen aus den Händen zu reißen und sie irgendwo zu verstauen, wo sie sicher waren.
    Sobald sie durch das Tor kamen, spähte Chloe neugierig ins Tal - im Grunde rechnete sie nicht damit, dort die Stadt Alborath zu erblicken; trotzdem war es eigenartig, dort, wo noch vor vierundzwanzig Stunden Häuser, Geschäfte, Straßen und Menschen gewesen waren, nur saftige Weiden und fette Schafe zu sehen.
    Finde dich damit ab, Zanders, ganz egal wie er das angestellt hat. Ob mit Physik, Druidenzauber oder Archäoastronomie, er hat dich ins sechzehnte Jahrhundert gebracht.
    Der Mann, der hinter ihr im Sattel saß, das Pferd zum Galopp antrieb und seit ihrem Aufbruch noch kein Wort von sich gegeben hatte, dieser Mann also wusste, wie man die Gesetze der Zeit beherrschte.
    Wow. Das hatte sie nicht erwartet, als sie damals in seinem Penthouse stand und sich ausmalte, was für ein Mann Dageus MacKeltar sein könnte. Nein, nicht ein einziges Mal hatte sie gedacht: »Er ist ein zeitreisender Druide.« Das Erlebnis der Zeitreise veranlasste sie, ihre Vorstellung von der Geschichte zu revidieren. Wie wenig die Historiker doch wussten! Ihr war, als wäre sie in eine von Joss Whedons Geschichten eingesaugt worden, in eine Welt, in der nichts so war, wie es schien. Wo Mädchen feststellten, dass sie mörderische Vampire waren und Männern verfielen, die keine Seele hatten. Wie Buffy, süchtig bis ins Mark. Wem Dageus wohl ähnlicher war, Spike oder Angel?
    Die Antwort kam schnell und mit Gewissheit: Er hatte mehr von Spike als von Angel - eine innere Zerrissenheit, die ihn quälte, eine Ruhelosigkeit und unterschwellige Dunkelheit.
    Er umfasste ihre Taille so fest, dass es beinahe wehtat, und saß sehr aufrecht hinter ihr. Allein seine Größe war beängstigend, und zwischen seinen kraftvollen Schenkeln zu sitzen und an seine breite Brust gedrückt zu werden gab ihr das Gefühl, zart und zerbrechlich zu sein. In seiner eigenen Zeit schien er irgendwie anders. Chloe fragte sich, wie sie ihn je für einen Mann des einundzwanzigsten Jahrhunderts hatte halten können. Er war durch und durch ein gebieterischer Krieger. Fürstliches keltisches Blut floss in seinen Adern. Er war ungestüm, leidenschaftlich und Manns genug, um die dekorativen Breitschwer ter zu schwingen, die an den Wänden im The Cloisters hingen. Manns genug, in einem so zerklüfteten, wilden Land zu überleben und sich Gehör zu verschaffen.
    Anfangs war Chloe sein Schweigen gar nicht aufgefallen, weil sie ganz gefangen von den Dingen war, die sie zu sehen bekam. Aber jetzt brachte seine kühle Haltung ihre Haut zum Prickeln.
    »Warum machen wir hier Halt?«, fragte sie unsicher, als er das Pferd in der Nähe eines kleinen Ebereschenhains zu einem Trott zügelte.
    Seine Antwort war ein leises, scharfes Lachen. Er bewegte sich so, dass sich sein hartes Glied an ihr Hinterteil drückte. Trotz ihrer Nervosität schlug eine Woge ungezähmter Lust über ihr zusammen. Es gab unzählige Fragen, die sie ihm stellen musste, aber auf einmal wollte ihr keine einzige einfallen. Ihr Denkvermögen ließ beängstigend schnell nach, als er sich an ihr rieb.
    Er brachte den Hengst zum Stehen, stieg ab und hob Chloe vom Pferderücken. Sie verlor das Gleichgewicht und fiel in seine Arme. Er nutzte die Gelegenheit und nahm ihren Mund mit einem brutalen Kuss in Besitz.
    Dann schob er sie von sich. Da stand sie nun, rang nach Luft und beobachtete mit großen Augen, wie er ein zusammengefaltetes Plaid unter dem Sattel hervorholte. Wor tl os ließ er es auf den Boden fallen und breitete es mit einem Fuß aus. Dann schlug er dem Hengst leicht auf die Flanke, um ihn wegzutreiben.
    »Hast du Silvan nicht gesagt, dass du mir ein mittelalterliches Dorf zeigen

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