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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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nicht. Jetzt bin ich es.«
    »Was seid Ihr?«, fragte Silvan ehrfürchtig.
    »Das wäre in Eurer Sprache schwer zu erklären. Ich könnte es Euch zeigen, aber ich habe Euch ja selbst in dieser Gestalt erschreckt. Deshalb halte ich es für besser, es Euch nicht zu zeigen.«
    Silvan ließ sie nicht aus den Augen und strengte sich an, um sich jede Einzelheit einzuprägen.
    »Euer Sohn ist frei, Keltar.«
    Silvans Herz machte einen Satz. »Dageus hat die Draghar besiegt? Er konnte sie zurück in die Verbannung schicken?«
    »In gewisser Weise. Es soll genügen, wenn ich sage, dass er sich bewährt hat.«
    »Er lebt also?«, bohrte Silvan weiter. »Ist er mit Chloe zusammen?«
    »Ich habe ihn der Frau zurückgegeben, die ihn zum Gemahl erwählt hat. Er kann nie wieder in dieses Jahrhundert zurückkehren. Die Zeit hat sich ohnehin schon mehr verändert, als gut ist.«
    Silvan klappte mehrmals den Mund auf und wieder zu, während er vergeblich nach einer Erwiderung suchte. Ihm fiel nichts ein, was annähernd gescheit genug war, und letztlich entschied er sich für etwas Schlichtes: »Ich danke Euch, dass Ihr gekommen seid, mir das zu sagen.« Er war vollkommen durcheinander. Die Königin des legendären Volkes hatte sich dazu herabgelassen, ihm zu erscheinen und ihm über das Schicksal seines Sohnes zu berichten!
    »Ich bin nicht hier, um Euch von Eurem Sohn zu erzählen. Ich fand Euch ein wenig geschwächt, deshalb wollte ich mit guten Nachrichten Eure Kräfte stärken. Wir beide haben nämlich ein paar Aufgaben zu erledigen.«
    »Haben wir das?« Seine Augen weiteten sich.
    »Der Pakt wurde verletzt. In diesem Jahrhundert. Von einem Keltar. Er muss von neuem besiegelt werden - hier und jetzt.« »Ah«, machte Silvan.
     
    »Dann hast du also den Dolch von meinem Hals gerissen?«, fragte Chloe schniefend und wischte sich mit einem Papiertaschentuch über die Augen. Er hatte ihr alles erzählt: wie ihn die Sektenmitglieder betäubt hatten, so dass er keine Kontrolle mehr über die Magie hatte. Wie er, als sie von den Männern hereingebracht wurde, begriff, dass es für ihn nur noch eine Möglichkeit gab.
    Sie und Drustan hatten richtig vermutet: Dageus blieb aufrecht und ehrenhaft bis zuletzt und versuchte, sich das Leben zu nehmen. »Du wolltest sterben und mich verlassen?« Chloe fauchte und hämmerte mit den Fäusten gegen seine Brust. »Dafür könnte ich dich hassen!« Aber im Grunde ihres Herzens wusste sie, dass sie ihn dafür nur noch mehr lieben würde. Sie seufzte. Sein Ehrgefühl gehörte unverbrüchlich zu ihm, und sie wollte ihn nicht anders.
    »Glaub mir, Mädchen, das war das Schlimmste, wozu ich mich jemals gezwungen habe. Der Abschied hätte mir fast das Herz gebrochen. Aber hätte ich das nicht getan, hätte ich dem Grauen selbst zur Freiheit verholfen, das nicht nur dich, sondern auch die gesamte Welt vernichtet hätte. Ich bin tausend Tode gestorben aus Angst vor dem, was die Draghar mit dir tun würden. Es musste mir unbedingt gelingen, mich zu töten, bevor sie vollkommen Besitz von mir ergriffen. Ich möchte solche Ängste nie wieder durchstehen, glaub mir.« Seine Hände glitten über ihre Arme nach oben, dann vergrub er sie in ihrem Haar und küsste sie fordernd.
    Als sie beide Atem holten, fragte Chloe: »Und was geschah dann?« Sie fuhr behutsam mit der Fingerspitze über sein Gesicht - es war wunderbar, seine unrasierten Wangen und die weichen, sinnlichen Lippen zu spüren. Und diese klaren, goldenen Tigeraugen ohne jede dunkle Trübung!
    Er erklärte, dass er ihr mit Hilfe von Magie die Sehkraft und den Gehörsinn genommen hatte, damit sie weder seine Veränderung noch seinen Tod miterleben musste. Gleich nachdem er sich den Dolch ins Herz gebohrt hatte, war ihm ein männliches und ein weibliches Wesen erschienen. Die Tuatha De Danaan persönlich.
    »Die Tuatha De Danaan? Du hast sie tatsächlich gesehen?«
    »Ja.« Dageus musste lächeln, weil ihre unersättliche Neugier wieder zum Leben erwacht war. Er ahnte, dass er diesen Teil der Geschichte in den nächsten Tagen noch unzählige Male wiederholen musste, bis sie sicher sein konnte, jede Einzelheit zu kennen. »Sie haben irgendwie dafür gesorgt, dass die Sektenmitglieder von der Bildfläche verschwanden. Ich habe keine Ahnung, was aus ihnen geworden ist. Meine Fesseln fielen von mir ab, und die Tuatha De Danaan brachten mich an einen unbekannten Ort. Mir war vage bewusst, dass ich auf einem Strand am Meer lag ... an einem Ort, der ... anders

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