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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Mythos waren. Dass sie nur in Märchen vorkamen, die ersonnen wurden, um die Keltar vom Machtmissbrauch abzuhalten. Und er hatte gar nicht daran gedacht, dass er aus persönlichen Motiven handelte. Und wenn schon, war Liebe nicht das größte und nobelste aller Motive?
    Sie plapperte schon wieder. Wie konnte er bloß erreichen, dass sie ihn in Frieden ließ?
    Sein Grinsen erinnerte an ein Raubtier. Er sah auf und schaute sie an. Mit voller Absicht zeigte er ihr, woran er gerade dachte. Sein Gesichtsausdruck verriet, was er am liebsten mit ihr tun würde - nämlich sehr viel.
    Chloe sog die Luft ein.
    Er neigte den Kopf leicht zur Seite und funkelte sie an. Es war der Blick, den ein Krieger seinem Gegner oder ein Mann einer Frau gönnte, über die er sich gründlich hermachen wollte. Langsam und träge fuhr er sich über die Unterlippe, betrachtete ihren Mund und sah ihr dann tief in die Augen.
    Chloe riss die Augen auf und schluckte. Er biss sich auf die Unterlippe und lächelte. Kein beruhigendes Lächeln, sondern eines, das die Erfüllung dunkler Fantasien versprach. Ob sie nun einverstanden war oder nicht.
    »Ich gehe kurz ins Arbeitszimmer«, sagte sie matt, sprang vom Sofa und stürzte hinaus.
    Als sie weg war, machte er sich mit einem tiefen Knurren Luft.
    Chloes Herz hämmerte heftig. Sie versuchte, die Titel der Bücher in den Regalen zu lesen, aber alles verschwamm vor ihren Augen.
    Oh, Himmel, dieser Blick! Heiliger Strohsack!
    Er hatte ihr gegenübergesessen und sah umwerfend aus, mit dem prachtvollen mitternachtsblauen Haar aus dem Gesicht gekämmt. Hatte er sie in einem Moment gar nicht beachtet, so hob er im anderen den Blick, und in seinen Augen stand sehnsüchtiges Verlangen.
    Noch nie hatte ein Mann Chloe Zanders derart angesehen. Als wäre sie ein köstliches Dessert. Und als hätte er sich wochenlang nur von Brot und Wasser ernährt.
    Und diese Lippe - o Gott! Als er an seiner Unterlippe genagt hatte ... das weckte den Wunsch, ebenfalls an dieser Lippe zu knabbern.
    Ich glaube, er plant, mich zu verführen, dachte sie verwundert. Schließlich war er ein Weiberheld. Und gestern Abend hatte er mit ihr geflirtet; allerdings hatte sie das nicht ernst genommen. Sie gehörte nicht zu den Frauen, auf die Männer wie er aus waren. Chloe war sehr realistisch, was ihr Aussehen anging; sie war weder groß noch langbeinig, und sie hatte wirklich keine Bikinifigur. Selbst die Jungs vom Sicherheitsdienst hatten gesagt, sie sei nicht sein Typ.
    Aber dieser Blick ...
    »Das hat er nur gemacht, um seine Ruhe zu haben, Zanders«, murmelte sie vor sich hin. »Und es hat funktioniert, du armseliger Feigling.«
    Sie war drauf und dran, wieder ins Wohnzimmer zu stapfen und es drauf ankommen zu lassen. Sie war schon fast an der Tür, als er einen Laut von sich gab.
    Einen Laut, der ihr Schauer über den Rücken jagte. Sie machte die Tür schnell zu. Und schloss sie ab. Ein hungriges, animalisches Knurren. Chloe lehnte sich an die Tür und atmete ein paarmal tief durch.
    Das Ganze ging über ihren Horizont. Es war eine Sache, von einem Kriminellen als Geisel festgehalten zu werden und sich ein paar zarte Küsse auszumalen. Aber es war etwas ganz anderes, von diesem Kriminellen verführt zu werden. Dieser heimtückische Kerl war ein Dieb und ein Kidnapper, das durfte sie auf keinen Fall vergessen.
    Sie musste die Flucht ergreifen, bevor es zu spät war. Bevor sie sich Begründungen dafür ausdachte, dass sie ihm nicht nur bei seinen kriminellen Machenschaften behilflich sein, sondern ihm auch ihre Jungfräulichkeit auf dem Silbertablett servieren wollte.
     
    Als Chloe eine halbe Stunde später aus dem Arbeitszimmer schlich, ließ dieser überhebliche Typ sie glatt bis zur Wohnungstür gehen, bevor er sich bequemte, in Aktion zu treten. Dann erhob er sich behäbig, als hätte er alle Zeit der Welt. Dabei schüttelte er tadelnd und enttäuscht den Kopf. Als hätte sie etwas falsch gemacht.
    Chloe schwang herausfordernd das Kurzschwert, das sie sich wegen der Größe und der scharfen Klinge ausgesucht und von der Wand genommen hatte. »Ich habe Ihnen gesagt, dass ich Sie nicht verrate, und daran werde ich mich auch halten. Aber ich kann unmöglich länger hier bleiben.«
    »Leg das Schwert weg, Mädchen.«
    Chloe drehte an der Sicherheitsverriegelung. Genau in dem Augenblick, in dem sie die Tür aufziehen wollte, machte Dageus einen Satz. Chloe bekam die Tür aber gar nicht auf und begriff erst jetzt, dass sie nicht

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