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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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all das nehmen, was ihnen schon lange, lange zustand. Das, was die Tuatha De Danaan den Draghar immer versagt hatten: das Geheimnis der Unsterblichkeit. Ewiges Leben, das die Wiedergeburt unnötig machte.
    Sie wären Götter.
    Trevor sah sich die Frau genau an. Ein winziges Ding. Was war wohl der Grund für Giles' tödlichen Sturz gewesen? War es ein unglücklicher Zufall? Hatte Dageus MacKeltar ihn gestoßen? Dieses Frauchen jedenfalls hatte es bestimmt nicht getan. Sie würde so etwas nicht fertig bringen. Sie war ja kaum größer als eins fünfzig.
    Der Schotte überragte sie um ein gutes Stück. Die Draghar hatten mit ihm ein mächtiges Werkzeug gewonnen - er hatte den kräftigen Körper eines Kriegers. Die Menschen wären von seiner angeborenen Autorität beeindruckt. Während Trevor dieser Gedanke durch den Kopf ging, bemerkte er, wie sich die Menschenmenge vor dem großen Mann teilte. Sie gaben instinktiv für Dageus MacKeltar den Weg frei, und er schritt aus, als wüsste er schon vorher, dass sie ihm Platz machen würden. Dieser Mann kannte kein Zaudern. Selbst aus der Ferne spürte Trevor die Macht, die von Dageus MacKeltar ausging.
    Seine Haltung wirkte besitzergreifend. Er schirmte seine Begleiterin von den Fußgängern ab, und wachsam suchte sein Blick die Umgebung ab.
    Simon würde nicht gerade erfreut sein. Ehe Trevor seine Berufung zum Orden bekommen hatte, hatte er Spionage betrieben, und die Kardinalregel bei diesem Geschäft war: die Zielperson isolieren, dann kommen die Informationen von allein.
    Er folgte MacKeltar und Chloe in sicherem Abstand. Sie blieben vor einer Bank stehen. Trevor schlich näher heran, ließ ein paar Münzen fallen und bückte sich, um sie aufzuheben. Dabei spitzte er die Ohren, um etwas von ihrer Unterhaltung aufzuschnappen.
    Und er erfuhr, was er wissen wollte: MacKeltar und dieses Frauchen planten, noch heute Abend nach Schottland zu fliegen.
    Er verschmolz mit der Menschenmenge und ging in eine Telefonzelle. Für seine computervernarrten Brüder wäre es ein Kinderspiel herauszufinden, von welchem Airport sie abflogen und wann, und sie konnten ihm einen Platz in derselben Maschine buchen.
    Rasch erstattete er Simon Bericht. Simons Instruktionen waren genau die, die er erwartet hatte.
    Stunden später nahm Trevor ein Dutzend Sitzreihen hinter MacKeltar und der Frau Platz. Er hätte sich gern näher an die beiden herangewagt, aber die Maschine war nicht voll besetzt, und Trevor fürchtete, der Schotte könnte auf ihn aufmerksam werden.
    Er hatte die beiden den ganzen Nachmittag beschattet und hätte mehr als eine Gelegenheit gehabt zuzuschlagen. Messer waren die Waffen seiner Sekte, und Blutvergießen war ein Ritual. Aber er war gezwungen, seine Waffen abzulegen, bevor er das Flugzeug bestieg. Er konnte die Frau genauso gut mit seiner Krawatte erdrosseln. Wenn er sie doch nur einen einzigen Augenblick allein erwischen würde.
    Er wünschte, er hätte in Erfahrung gebracht, was in dem Penthouse vorgefallen war. Irgendetwas hatte Dageus MacKeltar in Alarmbereitschaft versetzt, und jetzt rechnete er mit einem zweiten Angriff. Wäre Giles ertappt worden, musste die Tat wie ein Raubüberfall oder wie das Werk eines Soziopathen aussehen - je nachdem, was der Situation eher entsprach. Aber es war kaum zu übersehen, dass der Schotte mit einem weiteren Anschlag rechnete. Er wich der Frau keinen Augenblick von der Seite. Sie hatte im Flughafengebäude zweimal die Toilette aufgesucht, und er hatte sie begleitet, vor der Tür gewartet und sie zurück eskortiert. Als ihm im Wartebereich zu viele Menschen zu nahe auf den Leib rückten, überredete er sie zu einem kleinen Rundgang. Dieser verdammte MacKeltar war ein wandelnder Schutzschild.
    Trevor massierte sich den Nacken und seufzte. Er würde sich in Schottland neu organisieren und sich Waffen besorgen; irgendwann musste auch MacKel tar in seiner Wachsamkeit nachlassen. Und wenn auch nur für ein paar Sekunden. Mehr brauchte Trevor schließlich nicht.

10
    Die Maschine vom JFK nach London war nur halb voll. Die Sitze waren bequem und die Beleuchtung gedämpft, damit die Passagiere schlafen konnten. Dageus und Chloe hatten eine ganze Reihe für sich allein. Sie klappten die Armlehnen hoch, um mehr Bewegungsfreiheit zu haben. Chloe war kurz nach dem Start eingeschlafen.
    Als sie aufwachte, döste sie noch ein wenig mit geschlossenen Augen und grübelte über die Ereignisse des Tages nach. Nach dem Überfall war alles rasend schnell

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