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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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Alborath und sagte im Lebensmittelladen und beim Friseur Bescheid.
    Nach nur zwei Stunden tauchte Farley vor ihrer Tür auf und behauptete, er hätte in einigen der vornehmsten Häuser in England als Butler gedient. Dabei war er sein Leben lang nicht aus Schottland herausgekommen. Ferner erklärte er, er könne das gesamte Personal für das Schloss organisieren.
    Seitdem wurden sie von MacFarleys geradezu überrannt. MacFarleys in der Küche, MacFarleys in den Stallungen, MacFarleys, die bügelten und die Wäsche wuschen, abstaubten und die Böden wischten. Soweit Gwen es beurteilen konnte, war der gesamte Clan bei ihnen beschäftigt - Farley mit seinen neun Kindern (samt Ehegesponsen) und vierzehn Enkeln. Sie hatte den Verdacht, dass darüber hinaus noch ein paar Urenkel im Haus herumschwirrten.
    Recht bald stellte sich heraus, dass keiner von ihnen Erfahrung in seiner jeweiligen Stellung hatte. Dennoch erklärte Drustan, er sei zufrieden mit seinem Personal; er hatte nämlich im Dorf gehört, wie schwer es war, eine Anstellung zu ergattern.
    Um es zeitgemäß zu formulieren: Die Wirtschaft in Alborath lag am Boden. Es gab keine Arbeitsplätze. Und der Schlossherr hatte die Verantwortung für die MacFarleys übernommen. Gwen bewunderte ihren Mann dafür.
    Das laute Klopfen an der Badezimmertür riss sie aus ihren Gedanken.
    »Mylord?«, rief Farley vorsichtig.
    Gwen kicherte, und Drustan seufzte. Farley weigerte sich, den Titel wegzulassen, gleichgültig, wie hartnäckig Drustan ihn korrigierte.
    »Mister MacKeltar«, brummte Drustan. »Warum ist das für ihn so schwierig?« Drustan war fest entschlossen, die Gepflogenheiten des einundzwanzigsten Jahrhunderts anzunehmen. Unglücklicherweise war Farley ebenso entschlossen, an den Traditionen festzuhalten, und hatte entschieden, dass Drustan, der offensichtlich Erbe des Schlosses war, bestimmt ein Lord war. Und damit basta.
    »Ja?«, antwortete Drustan lauter.
    »Ich bitte um Vergebung, dass ich Sie und die Lady störe, aber da ist ein Herr, der Sie sprechen möchte. Ich weiß, dass es mich nichts angeht, aber ich sollte Ihnen dennoch sagen, dass er mir ein wenig bedrohlich vorkommt, auch wenn er höflich auftritt. Das Mädchen in seiner Begleitung ist meiner Meinung nach ein süßes, anständiges Ding, aber er ... verstehen Sie mich richtig, es ist mehr seine Ausstrahlung. Wahrscheinlich gefällt Ihnen das nicht, aber er sieht genauso aus wie Sie, und doch ist er auch ganz anders. Ä hem.«
    Gwen spürte, wie Drustan erstarrte. Sie selbst war auch ziemlich angespannt.
    »Mylord, er sagt, er ist Ihr Bruder, aber da Sie nie von einem Bruder gesprochen haben, denke ich, dass trotz dieser Ähnlichkeit...«
    Gwen hörte den Rest nicht mehr, weil Drustan so blitzartig aus der Wanne sprang, dass sie vorübergehend unter die Wasseroberfläche rutschte und ihr das Wasser in die Ohren lief. Als sie wieder auftauchte, war Drustan schon verschwunden.
     
    Dageus hatte nie erwähnt, dass sein Bruder in einem Schloss wohnte. Menschenskind, dachte Chloe kopfschüttelnd. Ich hätte mit so was rechnen müssen. Woher sonst sollte ein Mann wie Dageus kommen? Aus der alten Welt natürlich, in der Tat.
    Es war ein vornehmes Schloss mit dicken Steinmauern, authentischer Fassade, runden und eckigen Türmen und wahrscheinlich mindestens hundert Zimmern.
    Chloe drehte sich um die eigene Achse und versuchte, alles gleichzeitig zu erfassen. Sie hatte, seit sie die Allee heraufgefahren waren, noch kein Wort von sich gegeben. Es hatte ihr buchstäblich die Sprache verschlagen. Sie war in Schottland, und sie würden in einem richtigen Schloss wohnen!
    Die Eingangshalle war riesig, und nach allen Richtungen gingen Korridore ab. Eine kunstvoll verzierte Balustrade im oberen Stockwerk führte um die gesamte Halle, elegante Treppen schwangen sich rechts und links herab und vereinigten sich auf halber Höhe zu einer. Ein wunderschönes Buntglasfenster befand sich über der doppelten Eingangstür. Prachtvolle Tapisserien schmückten die Wände, und auf dem Steinboden lagen Teppiche. Der riesige Raum konnte durch zwei Kamine beheizt werden. Beide groß genug, um aufrecht darin stehen zu können. Chloes Finger verkrampften sich bei dem Gedanken, welche Kunstschätze es hier zu sehen gab.
    »Gefällt es dir?« Dageus hatte sie nicht aus den Augen gelassen.
    »Es ist umwerfend! Es ist... es ist...«, stammelte sie und brach ab. »Oh, danke!«, rief sie dann aus. »Hast du überhaupt eine Ahnung, wie

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