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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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hatte, und es hatte an diesem Morgen tatsächlich genieselt. Es stimmte auch, dass sie ihr Gesicht in den Regen gehalten hatte - sie mochte den Regen. Sie räusperte sich und zwang sich, schnell ein unverfängliches Thema anzuschneiden. »Wann wirst du die Schriften durchsehen?«
    »Bald. Sehr bald.«
    Ich habe beobachtet, wie dich andere Männer ansahen, und mir gewünscht, sie wären alle blind. Sie schüttelte den Kopf und versuchte, diese Worte aus dem Sinn zu bekommen. Sie war jetzt nicht imstande, diese Aussage zu werten. »Besitzt dein Bruder noch andere antike Stücke?«, erkundigte sie sich stattdessen.
    »Ja. Du wirst viele Dinge sehen, bevor der Tag zu Ende geht.«
    »Wirklich? Was zum Beispiel?«
    Er lächelte über ihren Eifer und drückte ihre Hand fester. »Weißt du, woran ich erkenne, wenn dich irgendetwas begeistert?«
    Chloe schüttelte den Kopf.
    »Deine Finger krümmen sich, als würdest du im Geiste das, woran du gerade denkst, berühren.«
    Sie wurde rot. Ihr war nicht klar gewesen, dass man sie so leicht durchschauen konnte.
    »Das ist bezaubernd. Erinnerst du dich, dass ich dir gesagt habe, ich könnte dir Schottland so genau zeigen wie niemand sonst?«
    Sie nickte.
    »Heute Nachmittag«, fuhr er seltsam bitter fort, »werde ich dieses Versprechen wahr machen.«
    In einiger Entfernung von dem Schloss, in dem Chloe und Dageus frühstückten, lehnte ein Mann an einem unauffälligen Mietwagen und sprach leise in ein Handy.
    »Ich hatte noch nicht die Gelegenheit, näher heranzukommen«, berichtete Trevor. »Aber das ist nur eine Frage der Zeit.«
    »Du solltest dich um sie kümmern, bevor sie nach London aufbrechen.« Simons Stimme drang nur schwach durch das Handy, aber dennoch war sie unnachgiebig autoritär.
    »Ich konnte mich ihr nicht nähern. Der Mann ist ständig auf der Hut.«
    »Was bringt dich auf die Idee, dass du auf dem Grund und Boden der Keltar an sie herankommst?«
    »Irgendwann wird seine Wachsamkeit nachlassen, und sei es nur für ein paar Minuten. Gib mir noch ein paar Tage Zeit.«
    »Das ist zu riskant.«
    »Es ist zu riskant, es nicht zu tun. Die beiden verbindet ein starkes Band. Gefühle. Wir müssen dieses Band zerschneiden. Das hast du selbst gesagt.«
    »Du hast achtundvierzig Stunden. Dann will ich, dass du von dort verschwindest. Ruf mich alle sechs Stunden an. Ich werde nicht zulassen, dass jemand von unserem Orden lebend gefangen genommen wird. Er darf nichts von der Prophezeiung erfahren.«
    Trevor murmelte sein Einverständnis und beendete das Gespräch.

15
    Die Sonne schien strahlend, und für einen Märztag in den Highlands war es erstaunlich warm. Eine leichte Brise wehte, und dicke Wattewolken zogen über den blauen Himmel.
    Es war einer der schönsten Tage in Chloes Leben.
    Nach dem Frühstück fuhren sie, Dageus, Drustan und Gwen über eine gewundene Bergstraße nach Norden auf den Hügel über dem bunten, geschäftigen Städtchen Alborath. Dort wohnten Verwandte von Dageus: Christopher und Maggie mit ihren vielen Kindern.
    Chloe verbrachte den ganzen Tag mit Gwen und Maggie und wanderte bereits durch das zweite Mac- Keltar-Schloss, das sehr viel älter war als das erste. Bei dem Rundgang bekam sie Kostbarkeiten aus dem Mittelalter zu sehen, für die Tom ohne mit der Wimper zu zucken alle möglichen Verbrechen begangen hätte, um sie in den Besitz vom The Cloisters zu bringen: mittelalterliche Schriften in herrlich geschnitzten Truhen und Kassetten, mit Juwelen besetzte Waffen und Rüstungen aus verschiedenen Jahrhunderten, geheimnisvolle Runensteine, die wie zufällig im weitläufigen Park verteilt waren. Sie schlenderten durch die Ahnengalerie, die den oberen Teil der Großen Halle säumte und mehrere Jahrhunderte Geschichte der MacKeltar in Porträts zeigte. Wie wunderbar, wenn man seinen Stammbaum so weit zurückverfolgen konnte! Chloe strich mit den Fingerspitzen über Wandbehänge, die eigentlich in einem Museum hängen sollten, und über Möbel, die viel besser abgesichert sein müssten. Sie fragte wiederholt und ziemlich besorgt nach dem Sicherheitssystem und der Alarmanlage in diesem Haus - beides schien nicht vorhanden zu sein - und erntete jedes Mal ein beschwichtigendes Lächeln. Anscheinend hielt es keiner für nötig, die Wertgegenstände wegzusperren oder abzusichern.
    Das Schloss war ein Gesamtkunstwerk. Offensichtlich hatten sich die MacKeltar große Mühe gegeben, das Gebäude zu erhalten und vor dem Zahn der Zeit zu schützen. Chloe

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