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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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muskulöse Gesäß. Ein dicker Wollpullover und Wanderstiefel vervollständigten sein Outdoor-Outfit. Er hatte sein Haar zu einem Zopf geflochten, der bis zur Taille reichte.
    Chloe-Mädchen, ich werde dich bei mir behalten. Für immer, hatte Dageus ihr im Traum gesagt.
    Dich hat's echt schwer erwischt, Zanders, gestand sie sich widerwillig ein und seufzte.
    »Du hegst Gefühle für ihn«, raunte Gwen.
    Chloe erschrak und wurde blass. »Ist das so offensichtlich?«
    »Nur für jemanden, der weiß, worauf er achten muss. Ich habe nie beobachtet, dass er eine Frau so ansieht wie dich.«
    »Wenn er mich anders ansieht als die anderen, dann nur, weil die meisten schon in der allerersten Minute in sein Bett springen.« Chloe blies sich eine Locke aus dem Gesicht. »Ich bin lediglich die Einzige, die ihm entwischt ist.« Bis jetzt, fügte sie im Stillen hinzu.
    »Ja, und mehr sind diese Frauen auch nicht für ihn.«
    Das machte Chloe stutzig. »Ist das denn nicht alles, was er will?«
    »Nein. Aber die meisten Frauen sehen nur das schöne Gesicht, den vollkommenen Körper, seine Kraft und die Zurückhaltung. Keine hat ihm jemals Vertrauen entgegengebracht und ihm ihr Herz geschenkt.«
    Chloe strich sich das Haar zurück und drehte es zu einem losen Knoten. Sie schwieg in der Hoffnung, dass Gwen weitere Informationen preisgeben würde. Sie hatte keine Eile zuzugeben, dass sie in erbarmenswerte Schwärmerei verfallen war - und dieser Zustand war im Laufe des Tages nur schlimmer geworden. Seit dem Morgen hatte sie beobachtet, wie Gwen und Drustan miteinander umgingen. Sie hatte beschämt und sehnsüchtig zugesehen, wie Drustan seine Frau behandelte. Die beiden waren unsterblich ineinander verliebt.
    Weil sich die Brüder so ähnlich sahen, waren Vergleiche unvermeidlich. Drustan war unzählige Male aufgesprungen, um für Gwen eine leichte Jacke oder eine Tasse Tee zu holen; er fragte sie, ob ihr der Rücken wehtat, ob er sie massieren sollte, ob sie sich hinlegen wollte, ob er für sie in den Himmel springen und ihr die Sonne zu Füßen legen sollte.
    Das alles setzte Chloe Flausen in den Kopf, und sie träumte davon, dass sein Bruder sie eines Tages auch so verwöhnen würde.
    O ja, sie hatte Gefühle. Tückische, hinterlistige Gefühle.
    »Dageus sucht nicht nach der Liebe der anderen
    Frauen, weil sie ihm nie einen Grund dafür gegeben haben.«
    Chloe riss die Augen auf und schüttelte ungläubig den Kopf. »Aber das ist unmöglich, Gwen. Ein Mann wie er ...«
    »...jagt den meisten Frauen Angst ein. Deshalb nehmen sie, was er ihnen anbietet, aber für die Liebe suchen sie sich einen anderen. Einen weniger bedrohlichen. Einen, der ihnen das Gefühl vermittelt, alles im Griff zu haben. Macht er dir auch Angst? Ich hätte dich für klüger gehalten.«
    Chloe zuckte zusammen. Wie hatte diese Unterhaltung so schnell eine derart persönliche Wendung nehmen können?
    Aber Gwen war noch nicht fertig. »Manchmal - und glaub mir, ich spreche aus eigener Erfahrung - muss ein Mädchen ins kalte Wasser springen und einfach vertrauen. Wenn du es nicht versuchst, wirst du niemals wissen, was hätte sein können. Willst du mit dieser Ungewissheit weiterleben?«
    Chloe suchte fieberhaft nach einer passenden Antwort und fand keine. Weil die innere Stimme, die seit geraumer Zeit fragte: »Soll das alles sein?«, Gwen heftig zustimmte.
    Wer nicht wagt, der nicht ge w innt, hatte ihr Großvater immer gesagt. Wann habe ich das vergessen?, fragte sich Chloe und richtete den Blick wieder auf die Steine. Als sie neunzehn Jahre alt war und ihr Großvater sie allein auf dieser Welt zurückgelassen hatte?
    Plötzlich fühlte sie sich nach Kansas zurückversetzt. Sie stand auf dem stillen Friedhof, nachdem all ihre Freunde gegangen waren, und weinte am Grab ihres Großvaters. Unsicher, auf der Schwelle zum Erwachsenwerden und ohne einen Ratgeber, der ihr half, Entscheidungen zu treffen und ihren Weg zu finden. Sie hatte immer die Illusion gehabt, dass ihr Großvater ewig leben und nicht schon mit dreiundsiebzig an einem Schlaganfall sterben würde. Sie war im College gewesen und hätte sich nie vorstellen können, dass er eines Tages nicht mehr zu Hause in seinem Garten auf sie warten könnte.
    Der Anruf kam während der Prüfungswoche im ersten Jahr. Sie hatte nur wenige Tage vorher mit ihm telefoniert. An einem Tag war er noch da gewesen, und am nächsten für immer gegangen. Sie hatte nicht einmal die Gelegenheit gehabt, sich von ihm zu

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