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Der dunkle Highlander

Der dunkle Highlander

Titel: Der dunkle Highlander Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karen Marie Moning
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und Gwen gesellten sich zu ihnen in den Steinkreis.
    »Was macht ihr hier?«, fragte Chloe neugierig und musterte forschend die Gesichter der Brüder. »Warum schreibst du auf diese Steine, Dageus?«
    Dageus betrachtete sie lange und sog ihren Anblick gierig in sich auf. Sie war so schön, so unbefangen und natürlich in ihrer engen blauen Hose, dem Pullover und den Wanderstiefeln. Ihre ungebärdigen Locken waren zu einem Knoten geschlungen, der sich in Auflösung befand. Aus ihren großen Augen strahlte unschuldiger Frohsinn. Sie hatte gerötete Wangen, ihre Augen blitzten, und sie fühlte sich in Schottland ganz offensichtlich wohl.
    Diese Augen würden ihn bald voller Angst und Abscheu ansehen, genau wie die Mädchen aus seinem Jahrhundert es getan hätten, wenn er jemals das Ausmaß seiner Druiden-Macht zur Schau gestellt hätte.
    Und wenn es so kommt'?, meldete sich sein Ehrgefühl zu Wort. Dann werde ich alles tun, was in meiner Macht steht, um sie aus diesem Gemütszustand herauszulocken, dachte er mit einem Achselzucken. Und wenn es sein muss, wende ich auch unlautere Tricks an. Er würde erst aufgeben, wenn er tot war.
    Wenn überhaupt irgendjemand akzeptieren konnte, wer er war, dann sie. Moderne Frauen waren anders als die Mädchen aus seiner Zeit, die schnell bereit waren, in unerklärlichen Vorkommnissen Zauberei zu sehen. Die Frauen aus dem einundzwanzigsten Jahrhundert hingegen suchten nach wissenschaftlichen Erklärungen und fanden sich eher damit ab, dass es Naturgesetze und physikalische Vorgänge gab, die ihren Horizont überstiegen. Dageus vermutete, dass erst diese Einstellung im vorigen Jahrhundert die großen Fortschritte in der Naturwissenschaft möglich gemacht hatte - man wollte die ehemals unerklärlichen Phänomene ergründen und Geheimnisse aufdecken.
    Chloe war robust, wissbegierig und widerstandsfähig. Während Gwen eine anerkannte Physikerin gewesen war, hatte sich Chloe mit der alten Welt befasst und wusste sehr viel darüber. Ein zusätzlicher Pluspunkt war ihre unersättliche Neugier, die sie in Bereiche geführt hatte, welche die meisten anderen meiden würden. Chloe hatte alle Voraussetzungen dafür, das zu akzeptieren, was sie bald selbst erleben würde.
    Und Dageus wollte ihr helfen, alles zu verstehen. Wenn er Chloe auch nur halb so gut kannte, wie er glaubte, dann müsste sie vor lauter Vorfreude außer sich sein, sobald sie sich vom ersten Schock erholt hatte.
    Dageus wandte sich von Chloes fragendem Blick ab und sah Gwen an. »Leb wohl, Mädchen.« Er umarmte erst sie, dann Drustan und trat beiseite.
    »Was ist los?«, wollte Chloe wissen. »Warum verabschiedest du dich? Bleiben wir denn nicht hier, um die Schriften durchzuarbeiten?« Als Dageus nicht sofort antwortete, drehte sie sich zu Gwen um, aber die verließ bereits an Drustans Seite den steinernen Kreis.
    Sie wandte sich wieder an Dageus. Er streckte ihr eine Hand entgegen. »Ich muss fort, Chloe-Mädchen.«
    »Was? Wovon sprichst du überhaupt?« Nirgendwo stand ein Auto. Musste er denn jetzt gleich fort? Und wohin? Würde er sie zurücklassen? Er hatte gesagt: »Ich muss fort«, nicht »wir müssen fort«. Plötzlich wurde ihre Brust ganz eng.
    »Möchtest du mit mir kommen?«
    Die Beklemmung löste sich ein wenig, aber noch immer war sie vollkommen durcheinander. »Ich ... ich verstehe nicht. Wohin willst du denn?«
    »Das kann ich dir nicht erklären. Ich muss es dir zeigen.«
    »Das ist das Lächerlichste, was ich jemals gehört habe«, protestierte sie.
    »O nein, Mädchen. Gib mir ein bisschen Zeit, dann wirst du anders darüber denken«, sagte er leichthin. Aber sein Blick war ernst und durchdringend und ...
    Höre mit deinem Herzen, hatte Gwen ihr geraten. Chloe holte tief Luft und atmete langsam aus. Sie zwang sich, ihre Bedenken beiseite zu schieben, und versuchte, mit ihrem Herzen zu sehen ...
    ... und sie sah etwas. In seinen Augen. Darin standen der Schmerz und die Qual geschrieben, die sie schon im Flugzeug wahrgenommen hatte, auch wenn sie sich damals noch eingeredet hatte, es wäre alles Einbildung.
    Es war mehr als nur Schmerz. Chloe erkannte: Es war die nackte Verzweiflung.
    Er wartete und streckte nach wie vor seine kräftige
    Hand aus. Chloe hatte nicht die geringste Ahnung, was er vorhatte oder wohin er wollte. Er flehte sie stumm an, ja zu sagen, aber er verriet ihr nicht, worauf sie sich einließ. Er bat sie um das Vertrauen, von dem Gwen gesprochen hatte. Zum zweiten Mal in weniger als

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