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Der dunkle Ritter (German Edition)

Der dunkle Ritter (German Edition)

Titel: Der dunkle Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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Unterkunft zu finden.
    »Was habt Ihr gefunden, James?«, fragte die Lady. »Habt Ihr Erfolg gehabt?«
    »Aye, Mylady, am anderen Ende der Stadt haben wir eine Bleibe gefunden. Es ist nicht das beste Quartier, aber die meisten Gasthäuser und Herbergen sind schon belegt. Abgesehen von den Markttagen muss noch irgendetwas anderes die vielen Menschen in die Stadt gelockt haben.«
    Emmalyn nickte und schien nicht besonders überrascht zu sein. »Ich denke, wir sollten uns beeilen und uns ohne weitere Verzögerung auf den Weg machen.«
    Als sie das Ende der Straße erreicht hatten und vor dem standen, was ihre Unterkunft für die Nacht sein sollte, fluchte Cabal leise. »Das ist kein verdammtes Gasthaus, Mann«, knurrte er den Wachsoldaten an.
    »Etwas anderes war in der Stadt nicht zu bekommen, Sir Cabal.«
    »Dann sucht genauer. Ich will nicht, dass die Lady hier bleibt.«
    »Es ist in Ordnung, wirklich«, mischte sich Emmalyn ein und legte ihm die Hand auf den Arm, zog sie aber sofort wieder zurück, als wollte sie den Fehler wiedergutmachen, ehe er jemandem auffiel. »Es wird schon genügen, Mylord. Wir werden ja nur eine Nacht hier sein.«
    Das Gasthaus, ein niedriges Gebäude aus schwarzem, verrottetem Holz und vermodertem Stroh, schien zwar zu den Huren und Trunkenbolden zu passen, die vor der Tür herumlungerten, war aber keinesfalls geeignet für eine Frau von Emmalyns Herkunft und Stand. Aber sie verriet ihr Unbehagen mit keinem Wort, als sie mit ihren Begleitern zur Rückseite des Hauses ritt, wo sie ihre Pferde anbanden und dann zusammensuchten, was sie für ihren Aufenthalt brauchten. Sie ließen den Karren mit den Waren unter der Aufsicht des Kutschers und eines Soldaten zurück – eine ausreichende Sicherheit für die Dauer einer Nacht, denn die Wollballen waren riesig und viel zu schwer, um davongetragen zu werden.
    Während Emmalyn von zwei Wachen begleitet an den neugierig zuschauenden Leuten vorbei in die Herberge ging, blieb Cabal ein Stück zurück und nahm die anderen Gäste in Augenschein. Als er das Haus betrat, war Emmalyn gerade dabei, für die Übernachtung zu bezahlen. Sie stand mit dem Wirt zusammen, und es war offensichtlich, dass sie sich über etwas geärgert hatte, das der Mann ihr gesagt hatte.
    »Sie haben nur noch ein Zimmer«, erklärte sie, als Cabal sich dicht neben sie stellte.
    »Ein Zimmer ist gut, Mylady. Ich würde Euch nicht raten, in dieser Herberge allein zu nächtigen.«
    »Aber das Quartier mit drei Männern zu teilen … das ist wohl kaum schicklich.«
    Cabal unterließ den Hinweis, dass in diesem Etablissement wohl niemand auch nur einen Gedanken an schickliches Benehmen oder Anstand verschwendete. »James und Albert können draußen auf dem Gang schlafen und die Tür bewachen.« Die beiden Ritter nickten zustimmend. »Und ich werde im Zimmer schlafen, auf dem Boden.«
    Der Wirt wies ihnen mit ausgestrecktem Finger den Weg zu ihrem Zimmer. Ohne sich darum zu kümmern, was die Wachen oder die übrigen Gäste denken mochten, nahm Cabal Emmalyns Arm und führte sie langsam den dunklen Flur hinunter. Dabei legte er die Hand auf den Griff seines Schwertes, um deutlich zu machen, dass er sich jedem in den Weg stellen würde, der der Lady gegenüber unlautere Absichten erkennen ließ.
    Das Zimmer konnte kaum als ein solches bezeichnet werden. Es war eine enge kleine Kammer, die nach Urin, kaltem Rauch und kürzlich stattgefundenem Beischlaf stank. Die Tür würde als Barriere gegen Eindringlinge nur wenig nutzen: Sie hing merkwürdig schräg in der Angel und wurde nur noch von einem ledernen Scharnierband an einem verwitterten Eichenbalken gehalten. Eine alte Strohmatte lag zerdrückt in einer Ecke des winzigen Gelasses; eine mottenzerfressene Decke lag zusammengeknüllt darauf und war vom letzten Benutzer offensichtlich als Kopfkissen verwendet worden.
    Cabal wandte sich an Emmalyn, jederzeit bereit, sie notfalls mit Gewalt von diesem schmutzigen Ort wegzubringen. »Es muss in dieser Stadt doch etwas Besseres als das hier geben.«
    Emmalyn schüttelte den Kopf und runzelte angesichts der Dunkelheit, die sie umfing, die Stirn. »Es gibt nichts anderes«, sagte sie. »Für eine Nacht geht es. Wirklich, es ist schon in Ordnung. Wir müssen uns damit zufriedengeben.«
    »Wie du möchtest«, gab er widerstrebend nach. Er holte eine Kerze aus seiner Satteltasche und zündete sie an, verfluchte diese Idee jedoch bereits in dem Moment, als das Licht in jede elende Ecke und Nische der

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