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Der dunkle Ritter (German Edition)

Der dunkle Ritter (German Edition)

Titel: Der dunkle Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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seinen Einkauf machte. »Ich werde die Sachen für den Haushalt holen, während Ihr Euch um die Ausrüstung der Wachmannschaft kümmert.«
    Cabal sah sie mit gerunzelter Stirn an. Er schien absolut nicht mit ihrem Plan einverstanden zu sein, aber ehe er einwenden konnte, dass sie zusammenbleiben sollten, öffnete Emmalyn ihren Geldbeutel und schüttete ein paar Münzen für sich heraus. Sie steckte sie in ihre Tasche und reichte Cabal dann den Geldbeutel, der den Großteil des Erlöses aus dem Wollverkauf enthielt. »Nehmt das, dann braucht Ihr Euch keine Sorgen mehr darüber zu machen, ich könnte beraubt werden. Ich treffe Euch in einer Stunde hier wieder.«
    »Mylady, ich glaube nicht, dass –«
    Emmalyn tat, als sähe sie Cabals zweifelnde Miene nicht, und wandte sich zum Gehen. »Eure Geschäfte werden sicherlich mehr Zeit in Anspruch nehmen als meine«, sagte sie zu ihm. »Ich werde dort drüben auf Euch warten, im Schatten der Klostermauer.«
    Emmalyn ließ ihm keine Zeit zu protestieren. Sie ging in die entgegengesetzte Richtung davon, in die sie Cabal geschickt hatte, und wandte sich nur um, um sich zu vergewissern, dass er ihr nicht starrköpfig folgte. Als sie seine sich entfernende, hohe Gestalt sah, die aus der Menge herausragte, lächelte sie. Sie hatte in der Tat einige Sachen für den Haushalt zu besorgen, aber das unerwartet gute Geschäft mit dem Wollhändler hatte sie in eine großzügige Stimmung versetzt. Sie wollte etwas Hübsches für Cabal kaufen, etwas Besonderes, und sie wollte, dass es eine Überraschung für ihn würde.
    Während sie rasch die Straße hinaufging, forderten verschiedene Seidenhändler und Parfümmacher sie auf, stehen zu bleiben und sich ihre Waren anzusehen. Doch Emmalyn schenkte ihnen keine Beachtung. Mit schnellen Schritten und leichtem Herzen eilte sie auf die kleine Gasse der Kunsthandwerker zu.
    Cabal fand den Laden des Waffenschmieds auf Anhieb. Er lag dort, wo die Straße breiter wurde und auf die massiven Stadttore zulief. An den vielen Ständen ringsum wurden Waffen jeglicher Art und Qualität angeboten. Keulen, Schwerter, Dolche und Streitäxte standen neben Armbrüsten und Lanzen zur Auswahl. Die Stände wurden gleichermaßen von Söldnern wie fahrenden Rittern umlagert. Einige waren offensichtlich die jüngeren Söhne Adliger, die ihr Glück in der Stadt suchten, während andere, grauhaarig und mit harten Augen, erfahrene Soldaten waren, die jedoch am Trinken interessierter zu sein schienen als daran, bei einem der vorbeikommenden Barone und reichen Landbesitzer eine Anstellung zu bekommen.
    Unter diesen kampferprobten Männern trieb sich auch viel widerliches Gesindel herum: Taschendiebe und Mörder, die häufig umherziehenden Soldaten folgten und zu träge waren, sich ihren Lebensunterhalt mit ihrem eigenen Schweiß zu verdienen. Wie die Aasgeier lungerten sie herum, bettelten um Geld oder Bier und machten sich gierig über alles her, was immer sie an Resten und Weggeworfenem fanden.
    Cabal hielt Emmalyns Geldbeutel noch ein wenig fester in seiner Faust, als er sich durch die Menge seinen Weg zu den Händlerständen bahnte. Er ging am Stand des Schildmachers vorbei, blieb kurz stehen, um einem Schmied bei der Arbeit zuzusehen, der ein fein verziertes Schwert im Feuer hatte. Ein Edelmann verhandelte mit einem Händler über eine ähnliche Klinge, schnaubte über den hohen Preis, den der Mann für das Stück verlangte, ehe er zu einem anderen Händler wechselte. Nachdem ihm sein Kunde abhandengekommen war, wandte sich der Verkäufer an Cabal.
    »Zwölf Deniers für eine Klinge, die Euch gute Dienste im Leben leisten wird, Sir, und nach Euch Euren Söhnen und deren Söhnen. Was sagt Ihr? Zwölf Deniers für ein Erbstück. Die Klinge ist gut und gern das Doppelte wert, Sir.« Cabal berührte die glatte Fläche des polierten gravierten Stahls, betastete die Verzierungen und Markierungen, die die schimmernde Klinge schmückten. »Die Gravur ist lateinisch, Mylord. Lest selbst und sagt mir, ob der Spruch nicht einem Vermächtnis für den Mut und die Ehre Eurer Nachkommen gleichkommt.«
    Cabal zuckte die Schultern, schaute auf die nicht entzifferbaren Markierungen und verlor plötzlich das Interesse an dem Handel. »Es ist eine gute Waffe, aber ich bin heute nicht wegen einer Klinge auf dem Markt.« Er wandte sich zum Gehen.
    »Dann vielleicht für zehn Deniers, Sir? Oder vielleicht acht?«
    Cabal schüttelte den Kopf und lachte leise, als er den Stand verließ und

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