Der dunkle Ritter (German Edition)
bin erfreut, dass ich helfen konnte, Eure Majestät.« Emmalyn machte einen leichten Knicks, aber ihr Herz sank noch tiefer aus Furcht vor dem, was mit Sicherheit als Nächstes kommen würde. Wenn die Königin ihren Lösegeldanteil erhalten hatte, dann hatte sie sehr wahrscheinlich auch ihr Bittgesuch hinsichtlich Fallonmours bekommen.
»Kommt und stellt Euch neben mich.« Eleanor winkte Eleanor an ihre Seite. »Ich würde gern weiter mit Euch reden, aber es gilt noch viele Gäste heute Abend zu begrüßen.«
Emmalyn tat wie gewünscht und stand geduldig – wenn auch ein wenig besorgt – neben dem Sitz der Königin, während die lange Reihe der Adligen sich vorwärtsbewegte, reich gekleidete Lords und Ladys, die sich tief vor ihrer Königin verbeugten. Eleanor begegnete jedem mit einer zugewandten Freundlichkeit, die ihn in dem Glauben wiegte, Wärme in ihrem Blick zu erkennen. Nur Emmalyn schien die Routiniertheit in den Gesprächen der Königin zu bemerken und dass sie niemandem gestattete, länger bei ihr zu verweilen, als jedem anderen auch.
Die Königin sorgte dafür, dass die Schlange der Besucher ständig in Bewegung blieb, und schaffte es dennoch, jedem Besucher das Gefühl zu geben, dass er oder sie jemand ganz Besonderes war. In der Politik fähiger, als ihr verstorbener Ehemann, Heinrich II ., es gewesen war oder auch ihre beiden Söhne, wusste Eleanor, wie sie die Menschen für sich einnehmen konnte. In ihrer Jugend hatte ihr ihre Schönheit die größte Aufmerksamkeit eingebracht, aber es waren ihr Verstand und ihre feine Klugheit, die sie eine Macht sein ließen, mit der man rechnen musste, selbst jetzt noch. Als hätte sie Emmalyns nachdenklichen Blick gespürt, zwinkerte die Königin ihr kurz zu, ehe sie sich wieder abwandte, um den beleibten Lord zu begrüßen, der sich jetzt ein wenig linkisch vor ihr verbeugte.
Während der Zeit zwischen seinem Aufbruch und der Ankunft des nächsten Besuchers sagte die Königin: »Ich hörte, dass Ihr Fallonmours Wollproduktion gesteigert habt, Lady Emmalyn?«
»Ja, Eure Majestät«, erwiderte sie zögernd und hoffte, dass die Königin das Unterfangen nicht als närrisch abtun würde, wie Garrett und Arlo es getan hatten. »Wir haben den Tierbestand in den vergangenen drei Jahren nach und nach vergrößert«, erklärte Emmalyn. »Wir mussten einige Felder opfern und in Weideland umwandeln, aber Fallonmour bringt durch unsere Wolle jetzt zweimal so viel wie durch all unser Getreide zusammengenommen.«
Eleanors Mund verzog sich in milder Zustimmung. »Ein gewagtes Unternehmen, aber offensichtlich nicht ohne Erfolg. Ihr werdet mir mehr darüber berichten müssen, meine Liebe. Vielleicht werdet Ihr mich davon überzeugen, Eurem Beispiel zu folgen.«
Dann wandte sich die Königin mit ihrem ganzen Charme einem jungen Baron und seiner Frau zu, nahm ihr Geschenk – einen silbernen Kelch – mit einem huldvollen Lächeln entgegen, das die Lady zum Weinen brachte und vor Freude überwältigte. Während sich das Paar zurückzog, wies Eleanor ihren Hausmeier leise und diskret an, dafür zu sorgen, dass das kostbare Stück dem Lösegeld für den König beigefügt werde. Im Lauf der folgenden Stunde wurden ihr noch viele ähnliche Geschenke gemacht und gleichermaßen entgegengenommen.
Zwischen dem Kommen und Gehen ihrer Untertanen unterhielt sich Königin Eleanor freundlich mit Emmalyn, wenn auch immer nur kurz. Sie fragte nach Fallonmour und dem Wohlergehen seiner Bewohner, überraschte Emmalyn damit, dass sie sich an Namen wie den Berties und Father Bryce’ erinnerte, erkundigte sich nach Minervas Zustand und strahlte vor aufrichtiger Freude, als sie erfuhr, dass diese gesunde Zwillingsfohlen geboren hatte.
Während Emmalyn antwortete, stellte sie fest, dass sie bei jeder Erwähnung Fallonmours immer wieder auf Cabal zu sprechen kam, auch wenn sie versuchte, sorgsam abzuwägen, was sie sagte. Es war schwer, über irgendeinen Aspekt ihres Lebens zu sprechen, ohne seinen Namen zu nennen und die positiven Auswirkungen zu erwähnen, die seine Ankunft auf Fallonmour mit sich gebracht hatte.
Sie berichtete der Königin von ihrer jüngsten Auseinandersetzung mit Hugh de Wardeaux und von Cabals kluger Methode, ihn abzuwehren, lobte seine Fähigkeiten, aus ihrer Garnison eine schlagkräftige Armee zu machen. Sie erzählte, wie er sie während des Festes beschützt und Fallonmour von den Dieben befreit hatte, die von Arlo gedingt worden waren. Sie konnte ihre Bewunderung
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