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Der dunkle Ritter (German Edition)

Der dunkle Ritter (German Edition)

Titel: Der dunkle Ritter (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Adrian schreibt als Tina St. John
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kommen«, flüsterte sie mit gebrochener Stimme. »Mehr als alles andere auf der Welt sehnte ich mich nach meinem Kind. Mir waren die Dinge egal, die ich in meiner Ehe nicht hatte und nie haben würde; alles, was ich wollte, war, mein Baby zu lieben und eine gute Mutter zu sein. Aber ich bekam keine Gelegenheit dazu.«
    »Ach Emmalyn. Mein süßes Mädchen, es tut mir leid.« Cabals Stimme klang belegt, sein Atem strich warm über ihr offenes Haar.
    Sie holte tief Luft, um Kraft zu schöpfen, und bevor der Kummer ihr ganz die Stimme raubte, sagte sie: »Drei Monate bevor mein Baby hätte geboren werden sollen, hatte ich … ich hatte eine Fehlgeburt. Sie war alles, was ich hatte. Sie war meine ganze Hoffnung, meine ganze Liebe, und ich habe sie verloren. Mir war der Segen ihres kostbaren kleinen Lebens zuteil geworden, und ich habe versagt.«
    Cabal hielt sie fester, seine starken Arme legten sich sanft um sie, hielten sie sicher. Bewahrten sie davor, in ihrem Schmerz allein zu sein.
    »In dem Jahr, bevor Garrett auf den Kreuzzug ging, wurde ich schwanger«, hörte sie sich leise sagen. »Ich dachte, ein Kind würde ihm sicherlich Freude machen, denn er hatte oft gesagt, wie sehr er sich einen Erben wünschte. Natürlich wusste ich, dass mein Mann einen Erben wollte und dass eine Tochter für ihn nicht von Nutzen sein würde. Meine Gebete jeden Morgen, Mittag und Abend waren voll von den Wünschen nach einem Sohn. Ich schloss einen Handel mit Gott – ich würde mich bemühen, die beste Ehefrau zu sein, ich würde meinen Eigensinn zügeln und Garrett keinen Grund mehr geben, mich zu strafen, wenn Er mich nur einen gesunden Sohn zur Welt bringen ließe.«
    »Jesus. Emmalyn, Ihr habt so viel Besseres verdient«, flüsterte Cabal und drückte ihr einen leichten Kuss auf den Scheitel.
    »Garrett war für einige Tage auf die Jagd geritten, zusammen mit einigen einflussreichen jungen Lords vom Londoner Hof.« Sie schluckte ein Schluchzen hinunter. »Ich war krank an dem Tag, an dem er fortgeritten ist, und war noch immer bettlägerig, als er früher als vorgesehen mit zweien seiner Begleiter heimkehrte. Sie wollten zu einem ausgedehnten Besuch auf Fallonmour bleiben. Als Garrett merkte, dass ich mich mitten am Tag ausruhte, nannte er mich faul, und er befahl mir, aufzustehen und mich präsentabel zu machen, um seine Gäste zu begrüßen. Er warf mir eines meiner Hofgewänder vor die Füße und sagte, ich solle mir die Wangen färben und mein Haar bedecken, bevor ich nach unten käme.«
    »Bastard!«, fauchte Cabal. Er hielt Emmalyn noch enger in seinen Armen und streichelte ihren Rücken mit warmer, sanfter Hand.
    »Ich bin überzeugt, dass ich schrecklich ausgesehen haben muss«, sagte sie hohl. »Das Kleid passte nicht mehr wegen des Babys, und ich war so schwach, dass ich kaum meine Haarbürste halten konnte, ganz zu schweigen davon, mir einen Zopf zu flechten und mein Haar zu bedecken. Aber ich schleppte mich bis zur Treppe und versuchte, so zu tun, als sei alles in Ordnung, weil es genau das war, was Garrett von mir erwartete. Ich wurde ohnmächtig, und als ich zwei Tage später aufwachte, sagte Bertie mir, dass ich die Treppe hinuntergefallen sei. Mein Baby war gestorben.« Emmalyn musste tief durchatmen, um den Rest erzählen zu können, den Teil, der am meisten schmerzte, die Grausamkeit, die sie niemals vergeben würde. »Als Garrett mich danach das erste Mal wieder sah, beschimpfte er mich wegen meines Kummers. Er sagte, er wolle mich nicht länger deswegen weinen sehen … Schließlich sei es nur ein nutzloses kleines Mädchen gewesen.«
    »Emmalyn, es tut mir leid«, sagte Cabal leise. »Es tut mir leid, wenn ich Euch dazu gebracht habe, wieder daran zu denken. Ich wusste das nicht.«
    »Nein«, sagte sie und zog sich aus seiner Umarmung leicht zurück. Ihr Schmerz begann ein wenig abzuebben. »Ich muss mich erinnern. Und ich bin froh, dass ich es Euch gesagt habe. Es hat mir geholfen.«
    Er streichelte ihre Wange mit schmerzlicher Zartheit und trocknete ihr die letzten Tränen, seine Augen blickten weich im Mondlicht. »Man kann Euch nicht die Schuld für den Verlust Eures Kindes geben, Mylady. Ihr konntet das Unglück nicht vorhersehen, ganz zu schweigen davon, wie Ihr das Kind davor hättet beschützen können. Ebenso wie Ihr von Euch nicht erwarten könnt, Fallonmour und seine Bewohner allein vor Hugh de Wardeaux zu beschützen.«
    Emmalyn nickte schwach. »Aber diese Menschen sind jetzt meine Familie, sie

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