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Der dunkle Thron

Der dunkle Thron

Titel: Der dunkle Thron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rebecca Gablé
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sie.
    Polly lachte leise, und als seine Lippen sich von ihren lösten, fragte sie: »So ungestüm, Mylord? Sag nicht, du warst mir treu, seit du zu Ostern hier warst …«
    Er drängte sie rückwärts zum Bett und öffnete mit Mühe genügend Haken ihres Kleides, dass er es bis über die Brüste herabstreifen konnte.
    »Warte.« Polly legte sacht die Hände auf seine Schultern und schob ihn von sich, lange genug, um aus dem Kleid zu schlüpfen und es über einen nahen Sessel zu hängen. »Es knittert so leicht.«
    »Und wenn schon«, murmelte er, zog sie wieder an sich und streifte die Träger ihres Hemdes herab. Er senkte den Kopf, steckte die Nase zwischen ihre Brüste und atmete tief, dann nahm er eine der rosa Spitzen zwischen die Lippen. Als Pollys Hand sich in seinen Hosenbund schlängelte, schloss er die Augen, beförderte seine Frau mit einem plötzlichen Stoß aufs Bett und sank zwischen die einladend geöffneten Schenkel. Während sie das Hemd ganz abstreifte, schnürte er seine Hosen auf und drang dann mit solchem Elan in sie ein, dass Polly scharf die Luft einzog.
    Mit geschlossenen Augen suchte und fand er wieder ihre Lippen, fuhr mit der Zunge darüber und nahm behutsam die Unterlippe zwischen die Zähne, während sein Glied tiefer in sie glitt, sich langsam zurückzog, wieder zustieß.
    Polly wölbte sich ihm entgegen. Fiebrig vor Gier zerrte er ein Kissen herbei und schob es ihr unter die Hüften. Einen Moment betrachtete er dieses wunderbar lüsterne Geschöpf mit den aufgelösten blonden Kringellocken und den geröteten Wangen, dann legte er die Hände auf ihre Schenkel und spreizte sie weiter, und als ihre glatten, muskulösen Beine sich um seine Hüften schlangen, hielt ihn nichts mehr.
    Keuchend lagen sie schließlich still. Nick fühlte sich unangenehm gefesselt in seinen feuchten Kleidern, aber er wollte nicht ungalant sein und gleich wieder aufspringen. Polly legte die Hände auf seine Schläfen und küsste seine geschlossenen Lider. »Ich fange an, dir zu glauben, dass du mich vermisst hast.«
    Er hörte das Lächeln in ihrer Stimme und musste sich zusammennehmen, um sich nicht loszureißen.
    »So stürmisch habe ich dich lange nicht erlebt.«
    Er stützte sich auf einen Ellbogen, nahm eine ihrer Hände, führte sie an die Lippen und sagte nichts. Was sollte er sagen? Dass es Janis Finley war, an die er gedacht hatte, als er die Augen schloss?
    Pollys Lächeln verschwand – ganz allmählich, so wie die Sonne langsam verblasst, wenn Schleierwolken aufziehen. Aber auch sie schwieg.
    Nick löste sich von ihr und stand auf. Auf dem Weg zum Tisch band er seine Hosen zu. Dann schenkte er sich einen Schluck Wein ein und trank.
    »Was ist es?«, hörte er sie schließlich fragen.
    Ohne verräterische Hast wandte er sich um. »Gar nichts.«
    Im Licht der einzelnen Kerze, die auf der Truhe neben dem Bett stand, wirkten Pollys Augen riesig und schwarz. »Du … hast ein schlechtes Gewissen.«
    »Ah ja?«
    »Bist du gekommen, um Francis zu holen? Ist es das, was mir zu sagen du nicht fertigbringst? Denkst du, mit fünf Jahren braucht ein Junge seine Mutter nicht mehr, und es wird Zeit, dass dein Sohn nach Hause zurückkehrt, damit er reiten lernt, bevor er lesen kann, wie es sich für einen Waringham gehört?«
    »Unsinn«, gab er unwirsch zurück, griff das Thema aber dankbar auf. »Ich war fünf, als meine Mutter starb, glaub mir, ich weiß , dass das zu früh ist, um ein Kind von der Mutter fortzureißen. Und davon abgesehen, Polly … Warum sollte ich Francis nach Hause holen?«
    Sie setzte sich auf und wickelte sich in eins der verknitterten Laken. »Du sollst ja gar nicht. Nicht jetzt, meine ich. Aber irgendwann musst du es tun, oder nicht?«
    Nick tauchte ein Handtuch in die Waschschüssel auf der Truhe und fuhr sich damit über Gesicht und Arme. »Du weißt, wie ich darüber denke«, entgegnete er. Abweisend genug, so hoffte er, um das Thema zu beschließen.
    Aber so leicht wollte Polly ihn anscheinend nicht davonkommen lassen. »Nein, Mylord, ich hab ehrlich gesagt keine Ahnung, wie du darüber denkst. Weil du nie darüber sprichst. Als Lord Shelton uns verheiratet hat, hast du gesagt, wenn das Kind ein Junge wird, würde er niemals Lord Waringham, sondern Mönch. Aber jetzt gibt’s keine Klöster mehr und keine Mönche.«
    Er nickte. Das machte die Dinge in der Tat noch vertrackter, als sie ohnehin schon waren. Denn auch die Frage, was aus unliebsamen oder überzähligen Töchtern und

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