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Der Dunkle Turm 2 - Drei

Titel: Der Dunkle Turm 2 - Drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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das Herz hämmerte in seiner Brust, und sein Magen war eine brodelnde Säuregrube.
    Hatte er wirklich gedacht, er hätte den Tiefpunkt erreicht? Hatte er das wirklich geglaubt?
     
     

    15
     
    »Sie verstehen nicht«, brachte Katz schließlich hervor. Seine Stimme hatte einen seltsamen Klang für ihn, und daran war eigentlich nichts Seltsames, denn sein Mund fühlte sich wie ein Flanellhemd an und seine Zunge wie eine Mullbinde. »Es gibt kein Kokain hier. Das ist ein Medikament, das unter gar keinen Umständen abgege…«
    »Ich habe nicht Kokain gesagt«, sagte der Mann mit der Nickelbrille im blauen Anzug. »Ich sagte Keflex.«
    Das hatte ich gedacht, sagte Katz diesem verrückten Monster beinahe, entschied dann aber, daß ihn das provozieren könnte. Er hatte von Drogisten gehört, die wegen Speed überfallen worden waren, wegen Bennies, wegen einem halben Dutzend anderer Mittel (darunter auch Mrs. Rathbuns kostbares Valium), aber er dachte, dies könnte der erste Penicillinraub der Geschichte sein.
    Die Stimme seines Vaters (Gott verderbe den alten Scheißkerl) sagte ihm, er solle aufhören zu bibbern und zu sabbern und etwas tun.
    Aber ihm fiel nichts ein, was er tun konnte.
    »Bewegung!« sagte der Mann mit der Pistole. »Ich habe es eilig.«
    »W-wieviel wollen Sie denn?« fragte Katz. Seine Augen blickten kurz über die Schulter des Mannes, und er sah etwas, das er kaum glauben konnte. Nicht in dieser Stadt. Aber es sah so aus, als wäre es dennoch so. Glück? Sollte Katz tatsächlich einmal Glück haben? Das könnte man ins Guinness-Buch der Rekorde aufnehmen!
    »Ich weiß nicht«, sagte der Mann mit der Pistole. »Soviel Sie in eine Tüte packen können. Eine große Tüte.« Dann wirbelte er ohne Vorwarnung herum, und die Pistole in seiner Hand knallte wieder. Ein Mann schrie. Fensterglas fiel als Regen von Scherben und Splittern auf den Gehweg. Mehrere vorübergehende Passanten schnitten sich, aber keiner ernsthaft. Im Innern von Katz’ Drogerie schrien Frauen (und auch ein paar Männer). Die Alarmanlage fing ihr heiseres Bellen an. Die Kunden gerieten in Panik und rannten auf die Tür zu. Der Mann mit der Pistole drehte sich zu Katz um, und sein Ausdruck hatte sich überhaupt nicht verändert: Sein Gesicht hatte dieselbe Miene furchteinflößender (aber nicht unerschöpflicher) Geduld, die es von Anfang an gehabt hatte. »Gehorchen Sie schnell. Ich habe es eilig.«
    Katz schluckte.
    »Ja, Sir«, sagte er.
     
     

    16
     
    Der Revolvermann hatte den gekrümmten Spiegel in der linken oberen Ecke des Ladens gesehen und bewundert, während er noch auf halbem Weg zu dem Ladentisch war, hinter dem sie die wirksamen Mittel aufbewahrten. So, wie die Dinge jetzt lagen, wäre kein Handwerker seiner eigenen Welt fähig gewesen, so einen gekrümmten Spiegel herzustellen, aber es hatte eine Zeit gegeben, da konnten solche Sachen – und viele andere, die er in Eddies und Odettas Welt gesehen hatte – angefertigt worden sein. In dem Tunnel unter den Bergen hatte er die Überreste von einigen gesehen, und er hatte sie auch an anderen Orten erblickt… so uralte und geheimnisvolle Relikte wie die Druit steine, die an den Orten standen, wohin Dämonen kamen.
    Er begriff auch den Zweck des Spiegels.
    Er hatte die Bewegung der Wache etwas spät gesehen – er hatte sich immer noch nicht daran gewöhnt, wie verheerend die Gläser, welche Mort vor den Augen hatte, seine periphere Sehfähigkeit einschränkten –, aber er hatte dennoch genügend Zeit gehabt, sich umzudrehen und dem Mann die Waffe aus der Hand zu schießen. Es war ein Schuß, den Roland lediglich als Routine betrachtete, auch wenn er sich ein wenig hatte beeilen müssen. Der Wachmann dagegen war anderer Meinung. Ralph Lennox würde bis an sein Lebensende schwören, daß der Mann einen unmöglichen Schuß abgefeuert hatte… möglich vielleicht nur in so kindischen Western wie Annie Oakley.
    Dank des Spiegels, der offenbar dort angebracht worden war, um Diebe zu entdecken, konnte Roland sich um den anderen schneller kümmern.
    Er hatte gesehen, wie ihm der Alchimist einen Augenblick über die Schulter gesehen hatte, und der Revolvermann selbst hatte sofort in den Spiegel gesehen. Darin hatte er einen Mann mit Lederjacke gesehen, der sich im Gang hinter ihm an ihn heranschlich. Er hatte ein langes Messer in der Hand und zweifellos Visionen von Ruhm im Kopf.
    Der Revolvermann drehte sich um und feuerte einen einzigen Schuß ab, indem er aus der Hüfte

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