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Der Dunkle Turm 3 - Tot

Titel: Der Dunkle Turm 3 - Tot Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: King Stephen
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Tiers, das nur so tut, als schliefe es.
    Er wandert nicht mehr von seinem Bett in der Krippe… er hat sogar aufgehört, mit seinen vielen Zungen zu sprechen und zu lachen… Ardis war der letzte, der zu Blaine gegangen ist… und als Ardis nicht antworten konnte, hat Blaine ihn mit blauem Feuer niedergemetzelt.
    Wenn er zu mir spricht, verliere ich wahrscheinlich den Verstand, dachte Eddie.
    Draußen heulte der Wind, feine Gischt wehte vom Ausgang an der Seite des Gebäudes herein. Eddie sah, wie die Tropfen auf Blaines Scheibe fielen.
    Plötzlich erschauerte Eddie und drehte sich unvermittelt um. »Wir werden beobachtet – ich spüre es.«
    »Das würde mich nicht im geringsten überraschen. Schieb mich näher ans Tor, Eddie. Ich will mir das Kästchen genauer ansehen.«
    »Okay, aber faß es nicht an. Wenn es unter Strom steht…«
    »Wenn Blaine uns grillen will, wird er es tun«, sagte Susannah und betrachtete Blaines Rücken durch die Gitterstäbe. »Du weißt das, und ich weiß es auch.«
    Und weil Eddie wußte, daß das der Wahrheit entsprach, sagte er nichts.
    Das Kästchen sah wie eine Mischung aus Sprech- und Alarmanlage aus. In der oberen Hälfte war ein Lautsprecher eingelassen, daneben etwas, das wie ein SPRECHEN/HÖREN-Knopf aussah. Darunter waren Ziffern zur Form einer Raute angeordnet:
     
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    73   74   75   76   77   78   79
    80   81   82   83   84   85
    86   87   88   89   90
    91   92   93   94
    95   96   97
    98   99
    100
     
    Unter dieser Raute befanden sich noch zwei Knöpfe, auf denen Worte der Hochsprache standen: BEFEHL und EINTRITT.
    Susannah sah verwirrt und zweifelnd drein. »Was meinst du, was ist das? Sieht wie die Kulisse zu einem Science-fiction-Film aus.«
    Ja, genau, überlegte Eddie. Susannah hatte zu ihrer Zeit wahrscheinlich die eine oder andere Hausalarmanlage gesehen – schließlich hatte sie unter den Reichen von Manhattan gelebt, auch wenn diese sie nicht gerade enthusiastisch begrüßt hatten –, aber zwischen ihrer Zeit, 1963, und seiner, 1987, lagen Welten, was elektronische Ausrüstung betraf. Eigentlich haben wir uns nie über die Unterschiede unterhalten, dachte er. Was würde sie wohl denken, wenn ich ihr sagen würde, daß Ronald Reagan Präsident der Vereinigten Staaten war, als Roland mich geholt hat? Wahrscheinlich, daß ich verrückt sein muß.
    »Das ist eine Sicherungsanlage«, sagte er. Dann zwang er sich, obwohl seine Nerven und Instinkte aufschrien und sich dagegen aussprachen, auf den SPRECHEN/HÖREN-Knopf zu drücken.
    Kein Knistern von Elektrizität wurde laut; kein tödliches blaues Feuer raste an seinem Arm hinauf. Keine Spur, daß das Ding überhaupt noch angeschlossen war.
    Vielleicht ist Blaine tot. Vielleicht ist er doch tot.
    Aber das glaubte er eigentlich nicht.
    »Hallo?« sagte er und sah vor seinem geistigen Auge den unglücklichen Ardis, der schrie, während er von blauem Feuer wie in der Mikrowelle gegrillt wurde, das über sein Gesicht und den Körper wanderte, die Augäpfel schmolz und sein Haar in Brand steckte. »Hallo… Blaine? Ist da jemand?«
    Er ließ den Knopf los und wartete nervös. Susannah legte ihre Hand in seine – kalt und winzig. Immer noch keine Antwort, daher drückte Eddie widerwilliger denn je den Knopf erneut.
    »Blaine?«
    Er ließ den Knopf los. Wartete. Und als er immer noch keine Antwort erhielt, kam ein seltsames Kribbeln über ihn, wie häufig in Augenblicken der Belastung und Angst. Wenn dieses Kribbeln über ihn kam, schien es nicht mehr wichtig zu sein, die Risiken abzuwägen. Nichts schien mehr wichtig zu sein. So war es gewesen, als er Balazars Kontaktmann mit dem teigigen Gesicht in Nassau die Stirn geboten hatte, und so war es jetzt. Und wenn Roland ihn in dem Moment gesehen hätte, als seine irre Ungeduld über ihn kam, hätte er mehr als nur eine Ähnlichkeit zwischen Eddie und Cuthbert gesehen; er hätte geschworen, daß Eddie Cuthbert war.
    Er drückte den Knopf mit dem Daumen und bellte mit einem gestelzten (und

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